top of page
USA_2024_166.jpg

Unsere Reisevorbereitung

​Ein ganz wichtiger Bestandteil meiner Planung sind unsere persönlichen Vorlieben und Erwartungen. Welche Orte möchten wir unbedingt sehen? Was machen wir besonders gerne, und was erwarten wir von dieser USA-Rundreise? Der Fokus lag diesmal ganz klar auf Wandern, Biken und die Natur erleben – die Großstädte wollten wir eher meiden.

 

Die Planung begann bereits Monate vor der Abreise. Mit MyMaps habe ich mir eine persönliche Must-See-Karte erstellt, die mir enorm bei der Planung geholfen hat. Schon bald stellte ich allerdings fest, dass nicht alle Wünsche in eine sinnvolle Route passten. Also machte ich mich erneut an die Recherche und legte schließlich ein grobes Zielgebiet fest. Bei meiner Reiseplanung lese ich immer verschiedene Foren und durchstöbere Reiseberichte, um wertvolle Ideen, Tipps und Informationen zu sammeln. Dieses geballte Wissen hat uns auch diesmal geholfen, zu entscheiden, welche Ziele auf jeden Fall auf der Route liegen sollten und welche wir eher streichen konnten. Die Route wurde danach weiter verfeinert: Einige Zwischenziele wurden gestrichen, um Mehrfachübernachtungen einbauen zu können. Dafür hatten wir ein paar längere Fahrstrecken, was uns aber nichts ausmachte.

 

Ich erstellte schließlich mehrere Routen in Google Maps, verglich sie mit den Mietkosten für das Wohnmobil und verwarf einige wieder. Nach einigem Hin und Her stellte sich heraus, dass es am günstigsten war, den Camper in Phoenix zu mieten – das sparte uns mehrere hundert Dollar. So wurde die Route komplett umgedreht: Wir planten jetzt zuerst den Bike-Trip nach Sedona (um die Hitze zu umgehen) und legten die Pazifikküste von Nord nach Süd. Den ersten und letzten Stopp wählten wir in der Nähe der Vermietstation, damit wir am Ankunfts- und Abreisetag keine weiten Strecken mehr fahren mussten.

 

Nun ging es darum, die passenden Flüge zu finden. Da wir neben dem Gepäck auch ein Fahrrad mitnehmen wollten, war es uns wichtig, direkt von Stuttgart aus starten zu können. Wir entsc​​​​​​​​​​hieden uns für einen Flug mit Delta über Atlanta nach Phoenix. Die Mitnahme des Fahrrads war erfreulicherweise nicht allzu teuer, musste aber im Vorfeld angemeldet werden.

Bei der Buchung achteten wir darauf, genügend Umsteigezeit in Atlanta einzuplanen, da wir sowohl das Gepäck als auch das Fahrrad abholen und für den Weiterflug nach Phoenix erneut einchecken mussten. Glücklicherweise waren wir früh dran, sodass wir günstige Flugpreise bekamen.

Direkt nach der Buchung reservierte ich dann auch noch gute Sitzplätze, um den langen Flug von Stuttgart nach Atlanta so angenehm wie möglich zu gestalten. Ein kleiner, aber wichtiger Tipp: Besonders bei einem langen Flug lohnt es sich, Sitzplätze frühzeitig zu reservieren, damit man einen komfortablen Platz hat, sei es mehr Beinfreiheit oder ein Fensterplatz.

Im Anschluss erstellte ich eine detaillierte Liste der täglichen Etappen mit den Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, die wir unterwegs oder am jeweiligen Ziel anschauen wollten. Die geplanten Meilen habe ich durch eine realistische Durchschnittsgeschwindigkeit geteilt und eingetragen – hier eignet sich der Routenplaner vom ADAC hervorragend, da man dort auch einen Camper als Fahrzeugtyp einstellen kann. Bei der Planung sollte man auf jeden Fall an die zusätzlichen Meilen denken, die für Sehenswürdigkeiten, Einkäufe und spontane Abstecher anfallen können – ich rechne deshalb grundsätzlich etwa 30 % mehr Meilen ein, um Spielraum zu haben.

 

Der Camper bei Cruise America war über das Reisebüro schnell gebucht. Dank der frühen Buchung konnten wir sowohl den Frühbucherrabatt (Buchung bis Ende des Jahres) als auch einen Rabatt für lange Anmietungen (über 32 Tage) nutzen. Da sich die Buchungsbedingungen jedoch je nach Marktlage ändern, sind diese Rabatte nicht jedes Jahr gleich verfügbar – es lohnt sich daher, sich vorher gründlich zu informieren.Wichtig ist es auch, bei der Camper-Buchung schon eine ungefähre Route im Kopf zu haben, um den Zeitraum und die Strecke besser abschätzen zu können. So lassen sich die passenden Meilenpakete gleich vorab buchen, um später unterwegs nicht in Stress zu geraten.

Bei uns kam auch wieder die Frage auf: Welchen Führerschein braucht man eigentlich, um in den USA ein Wohnmobil mieten zu können? In der Regel sind die Wohnmobile ab 25 Fuß, also etwa 7,6 Meter lang – geht das überhaupt mit einer „normalen“ Fahrerlaubnis?

Die kurze Antwort: Ja. Wer in Deutschland einen PKW steuern darf, darf in den USA auch ein Wohnmobil fahren, selbst wenn es 10 Meter lang ist und mehrere Tonnen wiegt!

Ein weiterer Punkt war der Internationale Führerschein. Er ist in den USA generell nicht zwingend notwendig, allerdings verlangen manche Bundesstaaten ausdrücklich diesen Nachweis. Um Unsicherheiten und mögliche Probleme zu vermeiden, ist es deshalb empfehlenswert, den internationalen Führerschein sicherheitshalber mitzuführen.

 

Sechs Monate vor unserer Tour begann dann der „Buchungskrimi“. Die meisten Campgrounds habe ich bereits im Voraus reserviert. Da wir einige National- und State Parks besuchen und direkt vor Ort campen wollten, war eine frühe Buchung unerlässlich. Das nimmt zwar etwas von der Flexibilität, hat aber den großen Vorteil, dass wir direkt im Park sind und keine langen Anfahrtswege mehr haben.

Die größte Herausforderung war dabei, einen Campingplatz im Yosemite Valley zu ergattern. Besonders im Sommer bedeutet das Hochspannung, denn am 15. jedes Monats werden die Plätze auf recreation.gov fünf Monate im Voraus freigeschaltet – und das Zeitfenster zur Buchung beträgt oft nur wenige Sekunden. Alle ca. 500 Plätze sind innerhalb kürzester Zeit für den gesamten Monat ausgebucht! Um bestens vorbereitet zu sein, habe ich deshalb einen Monat vorher auf der Buchungsplattform geübt, und am entscheidenden Tag dann tatsächlich vier Nächte auf dem Upper Pines Campground ergattern können – ein absoluter Glücksfall!

Ähnlich spannend war die Buchung der Campgrounds an der Küste, da hier ebenfalls viele Plätze weit im Voraus ausgebucht sind. Die übrigen Campingplätze in den Parks waren zwar etwas weniger stressig zu buchen, aber es war dennoch ratsam, den Buchungstermin nicht zu verpassen – sonst bleibt nur noch eine gute Portion Glück. Einzig die Plätze im Joshua Tree Nationalpark waren problemlos verfügbar; bei der Sommerhitze wollte dort verständlicherweise kaum jemand campen.

Die restlichen Buchungen, wie Transfers und Eintrittstickets, folgten dann nach und nach. Für mich war die gesamte Vorbereitung spannend und hat mir wirklich Spaß gemacht! Die Planung ist ja eigentlich schon ein Teil des Urlaubs und schürt die Vorfreude ungemein.

Auf dieser Karte seht ihr unsere Reiseroute und alle Sehenswürdigkeiten, die wir angeschaut haben. Insgesamt sind wir 3964 Meilen bzw. 6380 Kilometer gefahren.

bottom of page