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USA Südwesten 2024 • Tag 20 •
Mono Lake und Fahrt über die
Tioga Road in den Yosemite National Park
Reisedatum 02.07.2024
Unser Tag begann heute ganz gemütlich. Nach dem Frühstück und den üblichen Aufgaben rund um den Camper machten wir uns auf den Weg zum Mono Lake. Vom June Lake fuhren wir zunächst auf den 395 Eastern Sierra Scenic Byway, bevor wir bei der nächsten Abfahrt rechts auf die 120 Mono Lake Basin Road abbogen. Einige Meilen später folgten wir einer ausgeschilderten Schotterstraße, die uns schließlich zum Parkplatz der South Tufa Area brachte.
Der Mono Lake ist ein 155 Quadratkilometer großer Salzsee, der östlich des Yosemite National Parks liegt und mit einem Alter von etwa 760.000 Jahren zu den ältesten Seen Nordamerikas zählt. Der See hat keinen natürlichen Abfluss und wird ausschließlich von kleineren Zuflüssen sowie Regen- und Schmelzwasser gespeist. Die beeindruckenden Kalktuff-Formationen, für die der Mono Lake so bekannt ist, entstanden unter Wasser durch die chemische Reaktion des salzigen Seewassers mit dem Süßwasser der Zuflüsse.
Durch den stark gesunkenen Wasserpegel, der sowohl durch Verdunstung als auch durch jahrzehntelange Wasserentnahmen für Los Angeles bedingt ist, wurden viele dieser einzigartigen Formationen überhaupt erst sichtbar. Wusstest du, dass der See etwa zweieinhalbmal so salzig und achtmal so alkalisch wie Meerwasser ist?
Vom Parkplatz führte ein Weg durch eine buschige Landschaft, vorbei an den ersten Kalktuff-Gebilden, bis hinunter zum See. Mehrere Infotafeln erinnerten uns immer wieder daran, dass das Wasser früher an den Stellen stand, wo wir gerade liefen. Am See angekommen, bewunderten wir dann die eindrucksvollen Kalkgebilde und Skulpturen, die hier in der South Tufa Area besonders zahlreich sind. Der See ist wirklich faszinierend und wunderschön – ein echtes Naturwunder. Das Baden im Mono Lake wird hier jedoch aufgrund der hohen Arsen-Belastung und des stark alkalischen pH-Werts nicht empfohlen. Wir spazierten noch ein Stück am See entlang, bewunderten die faszinierenden Kalktuff-Formationen und gingen dann den Weg wieder zurück zum Parkplatz.
Zurück auf dem 395 Eastern Sierra Scenic Byway ging es weiter Richtung Lee Vining. Kurz vor dem Ort bogen wir links auf die 120 Tioga Road ab, die direkt in den Yosemite National Park führte. Darauf hatte ich mich schon den ganzen Urlaub gefreut!
Die Tioga Road (Highway 120) führt über den Tioga Pass, der mit 9.945 Fuß (3.031 Metern) der höchste befahrbare Pass Kaliforniens ist. Aufgrund der Höhe ist die Straße von etwa Oktober/November bis Mai/Juni wegen enormer Schneemassen – die teilweise bis zu 15 Meter hoch werden können – gesperrt. Wenn ihr in den kritischen Monaten eine Fahrt über den Pass plant, solltet ihr euch unbedingt vorher auf der Website des National Park Service informieren. Dort findet ihr täglich aktuelle Informationen zur Straßensituation sowie alle bisherigen Openings & Closing Dates. Ich war happy, dass die Tioga Road geöffnet war, denn im Jahr zuvor (2023) konnte man sie erst ab dem 22. Juli befahren, und auch dieses Jahr war sie erst ab dem 10. Juni zugänglich.
Der erste Abschnitt der Straße führte uns stetig bergauf, und sie schlängelte sich durch die beeindruckende Berglandschaft. Natürlich hielten wir gleich für die ersten Fotos an. Während der Fahrt hatten wir immer wieder tolle Ausblicke in Täler und auf die umliegenden Bergrücken. An der Entrance Station hatten wir Glück und wir hatten nur fünf Autos vor uns. Wir zeigten unsere Campground-Reservierung und den America the Beautiful Pass vor und durften weiterfahren. An vielen Tagen im Jahr ist der Eintritt in den Park nur mit einer Reservierung möglich. Diese müsst ihr vorab online buchen, denn vor Ort gibt es keine Möglichkeit dazu. Da wir jedoch eine Campground-Buchung hatten, entfiel die zusätzliche Reservierung für uns.
Weiter ging es auf der Tioga Road, und es gab immer wieder Haltebuchten mit traumhaften Blicken auf die umliegenden Berge. Über die größte Hochwiese der Sierra Nevada, die Tuolumne Meadows, gelangten wir schließlich zum Lake Tenaya. Schon der erste Blick auf den See faszinierte uns so, dass wir sofort anhalten wollten. Mit viel Glück fanden wir einen Parkplatz und suchten uns eine schöne Ecke, um unser Mittagessen direkt am Wasser zu genießen. Es war herrlich! Tom wagte sich mutig ins Wasser, doch es war eisig kalt – kein Wunder, schließlich liegt der See auf 7.654 Fuß (2.333 Metern) Höhe.
Frisch gestärkt setzten wir dann unsere Fahrt fort, bis wir zum Olmsted Point gelangten – dem größten Aussichtspunkt entlang der Tioga Road. Hier hielten wir natürlich an, wie fast alle, die den Pass befahren. Hier gab es einen großen Parkplatz und wir konnten ohne Probleme mit unserem Camper parken. Der Aussichtspunkt war schon spektakulär, denn von hier konnten wir den Half Dome sehen – aus der genau entgegengesetzten Perspektive wie vom Glacier Point aus. Zwar war die Entfernung doppelt so groß, doch der Blick war trotzdem beeindruckend.
Unsere Fahrt führte uns dann weiter zum Tuolumne Grove, der für seine historischen Riesenmammutbäume bekannt ist. Diese Bäume werden durchschnittlich 50 bis 85 Meter hoch und erreichen Durchmesser von 6 bis 8 Metern. Wir stellten unseren Camper am Parkplatz ab und starteten den Weg zum Tuolumne Grove Loop Trail. Zunächst folgten wir der Old Big Oak Flat Road – einer der ersten Straßen ins Yosemite Valley – die uns ordentlich bergab führte. Im Tuolumne Grove angekommen, erkundeten wir den ausgeschilderten Loop Trail. Die Höhe und vor allem der Umfang der Bäume waren einfach beeindruckend. Besonders der Dead Giant Tunnel Tree, durch den früher Autos hindurchfahren konnten, war ein Highlight.
Der Rückweg zum Parkplatz war anstrengend, da es nun stetig bergauf ging. Glücklicherweise hatten wir genug Wasser dabei, und nach gut 1,5 Stunden erreichten wir unseren Camper.
Am Parkplatz erfuhren wir von einem Ranger, dass ganz in der Nähe ein kleiner Bär gesichtet worden war. Natürlich liefen wir sofort dorthin und beobachteten ihn eine Weile. Der Bär ließ sich von den vielen Menschen überhaupt nicht stören und saß friedlich in der Wiese, während er fraß. Ranger waren vor Ort und hätten eingegriffen, falls der Bär in unsere Richtung gekommen wäre. Sie versicherten uns jedoch, dass die Tiere an die Menschen gewöhnt seien.
Als wir genug vom Bären gesehen hatten, fuhren wir weiter ins Yosemite Valley. Hier wurde der Verkehr deutlich dichter. Gleich am Eingang des Tals machten wir einen kurzen Stopp an der Haltebucht beim Bridalveil Fall. Da wir noch separat dorthin wandern wollten, machten wir nur ein paar Fotos aus der Ferne. Von hier hatten wir auch einen wunderschönen Blick auf den berühmten El Capitan, dessen vertikale Granitwand mit etwa 7.569 Fuß (ca. 900 Metern) Höhe ihn zu einem der höchsten Monolithen der Welt macht.
Inzwischen war es schon recht spät und wir fuhren direkt zum Upper Pines Campground. Durch viel Glück hatte ich es geschafft, eine Site für vier Nächte zu reservieren. Der Eingang zum Campground war nicht mehr besetzt, doch auf einer Tafel stand unser Namen und nützliche Informationen. Unsere Platznummer, die ich auch per Bestätigungsmail erhalten hatten, war die 81 im zweiten Loop. Nach einem schnellen Abendessen spazierten wir noch ein Stück durchs Valley, um die Abfahrtszeiten des Shuttlebusses für den nächsten Tag zu prüfen. Wegen Bauarbeiten waren die Haltestellen im hinteren Bereich gesperrt. Zurück am Camper ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Upper Pines Campground
Der Platz ist riesig, dennoch muss man bekanntermaßen Glück haben, überhaupt eine Site zu ergattern. Jede Site war mit einer Sitzmöglichkeit und einer Feuerstelle ausgestattet. Die Sanitäranlagen waren in Ordnung, allerdings nicht besonders sauber, und Duschen gab es keine. Direkt vor dem Upper Pines Campground befand sich eine Dumpstation, an der parallel jeweils zwei Camper Frischwasser auffüllen und Abwasser entsorgen konnten. Etwas störend fanden wir die vielen Feuer, denn abends war dadurch alles stark verraucht.
Für die Nacht haben wir 36 USD gezahlt.
Weiter Infos auf der Webseite
Über den Yosemite National Park
Der Yosemite Nationalpark, einer der bekanntesten und ältesten Nationalparks der Vereinigten Staaten, wurde am 1. Oktober 1890 gegründet. Damit gehört er zu den ersten Schutzgebieten weltweit, die gezielt eingerichtet wurden, um die beeindruckende Natur dauerhaft zu bewahren.Der Park liegt in Kalifornien in der Sierra Nevada und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 3.081 Quadratkilometern. Berühmt ist er für seine beeindruckende Bergwelt, die zahlreichen Wasserfälle, die Mammutwälder und die glasklaren Bergseen. Kein Wunder also, dass er seit 1984 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört! Er zählt mit zu den meistbesuchten Nationalparks in den USA und ist ein Highlight auf jeder Kalifornien-Rundreise.
Der Eintritt in den Yosemite Nationalpark wird pro Fahrzeug berechnet und beträgt aktuell 35 $ (Stand Juli 2024). Dabei sind alle Insassen inklusive. Motorräder zahlen 30 $, Fußgänger und Fahrradfahrer 20 $. Falls du den America the Beautiful Annual Pass besitzt, ist dieser ebenfalls gültig, aber er kann auch direkt am Parkeingang erworben werden.
Du kannst den Yosemite Nationalpark das ganze Jahr über besuchen. Die beste Reisezeit hängt jedoch davon ab, was du erleben möchtest.
Willst du möglichst viel vom Park sehen, die Tioga Road befahren und schönes Wetter genießen, ist die Zeit von Juni bis September ideal. Allerdings ist der Sommer auch die Hauptsaison, und der Park ist entsprechend voll. Zudem sind die meisten Wasserfälle bis auf wenige Ausnahmen ausgetrocknet. Wir waren Anfang Juli dort und hatten Glück – einige Wasserfälle führten noch ausreichend Wasser. Wenn du im Frühling kommst, erlebst du die Wasserfälle in ihrer vollen Pracht, da sie vom Schmelzwasser gespeist werden. Allerdings können aufgrund von Schneemengen einige Bereiche des Parks, wie die Tioga Road, noch gesperrt sein. Im Herbst und Winter ist der Park weniger überlaufen, du hast aber eine eingeschränkte Zugänglichkeit zu bestimmten Regionen des Parks, insbesondere bei Schneefall.
Im Yosemite und der Umgebung gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten. Nach meinen Erfahrungen dieses Jahr empfehle ich dir, direkt im Park zu übernachten. Die Preise sind zwar höher als außerhalb, aber die tägliche An- und Abfahrt ist recht zeitaufwendig. Diese Zeit kannst du besser im Park verbringen. Außerdem solltest du besonders an Wochenenden früh genug unterwegs sein, da die Parkplätze begrenzt sind. Im Park selbst gibt es ein kostenloses Shuttlebus-System, das dich bequem zu vielen Startpunkten für Wanderungen bringt. So kannst du dein Auto an der Unterkunft stehen lassen und den Park stressfrei erkunden.
Ein kleiner Tipp: Pack genügend Lebensmittel für deinen Aufenthalt ein! Die Preise im Supermarkt vor Ort sind recht hoch, und das Essen in den Food Courts ist oft nicht besonders gut. Mit einer gut gefüllten Kühlbox bist du auf der sicheren Seite und kannst deinen Aufenthalt unbeschwert genießen.
Hier findest du noch mehr Infos über den Park