
USA Südwesten 2024 • Tag 2 •
Camper abholen, Großeinkauf und Fahrt
zum Lost Dutchman State Park
Reisedatum 14.06.2024
Dank der Zeitverschiebung waren wir bereits um 5 Uhr wach, konnten aber glücklicherweise nochmal bis 7 Uhr schlafen. Danach standen wir auf und gingen frühstücken. Im Frühstücksraum war es noch angenehm ruhig, und wir genossen ein typisch amerikanisches Frühstück. Die Auswahl war reichlich und gut, nur der Kaffee war gewöhnungsbedürftig – ich vermisste meinen Cappuccino jetzt schon.
Nach dem Frühstück holten wir unsere Koffer und checkten aus. Da wir am Vorabend eine kleine Tasche im Uber vergessen hatten, machte sich Tom auf den Weg, um sie abzuholen. Der freundliche Uber-Fahrer hatte unsere Tasche anhand der Bordkarte am Flughafen hinterlegen lassen, und dort konnte Tom sie ohne Probleme abholen. Als er zurück war, ging es mit einem Uber weiter zu Cruise America, wo wir unseren Camper gemietet hatten.
Wir waren etwas zu früh dort und mussten eine Weile warten. Eine freundliche Mitarbeiterin ging mit uns noch einmal den Vertrag durch, und wie beim letzten Mal versuchte man uns wieder eine zusätzliche Versicherung zu verkaufen – obwohl diese bereits in unserer Buchung enthalten war. Dank der Foren war ich darauf vorbereitet und wusste, dass so etwas kommen würde. Nachdem wir alle Unterlagen unterschrieben hatten, ging es zur Einweisung in den Camper.
Vieles kannten wir noch, aber es gab auch ein paar neue Details. Leider war das Fahrzeug schon etwas älter und wies einige kleinere Mängel auf, die jedoch nicht weiter ins Gewicht fielen. Schade, denn ursprünglich war uns ein neueres Modell zugesichert worden. Trotzdem notierten wir alle Mängel sorgfältig und machten Fotos, um späteren Ärger zu vermeiden. Nachdem alles überprüft war, verstauten wir unser Gepäck im Camper. Mit einem Kilometerstand von 121.519 Meilen rollten wir schließlich vom Hof – das Abenteuer konnte nun richtig beginnen.
Unser erstes Ziel war die Bass Pro Shops Outdoor World, eine Einzelhandelskette, die auf Outdoor-Ausrüstung spezialisiert ist. Die Läden sind wie Freizeitparks gestaltet und bieten eine regelrechte Erlebniswelt, typisch amerikanisch – inklusive einer beeindruckenden Auswahl an Waffen in allen möglichen Größen und Ausführungen was für uns echt erschreckend war. Nachdem wir alles Nötige gefunden hatten, fuhren wir weiter zu Walmart, um unseren Großeinkauf zu starten.
Der Einkauf dauerte etwas länger, und wir waren danach zwar um einige Dollar ärmer, hatten dafür aber auch genug Vorräte für die ersten Tage. Es ist jedes Mal ein Erlebnis, durch die breiten Gänge der amerikanischen Supermärkte zu schlendern. Das Wichtigste verstauten wir direkt im Kühlschrank, der Rest blieb in Kartons, die wir aus dem Supermarkt mitgenommen hatten. Wir planten, alles in Ruhe zu verstauen, sobald wir abends die Koffer auspacken würden.
Über den Red Mountain Freeway verließen wir Phoenix und fuhren weiter auf dem Lost Dutchman Blvd. Zum Glück war nicht viel Verkehr und wir kamen zügig voran. Als wir schließlich auf den Apache Trail Richtung Lost Dutchman State Park abbogen, konnten wir schon von Weitem die beeindruckenden Superstition Mountains erkennen.
Über den Lost Dutchman State Park
Der Lost Dutchman State Park mit den beeindruckenden Superstition Mountains ist ein echtes Highlight östlich von Phoenix, Arizona, und zählt zu den mysteriösesten und landschaftlich reizvollsten Regionen im Südwesten der USA. Seit seiner Eröffnung im Dezember 1977 ist der Park ein beliebtes Ziel für Outdoor-Fans und Naturbegeisterte. Die Superstition Mountains, eine mächtige Gebirgskette mit bis zu 1.500 Meter hohen Felsen und tiefen Schluchten, beeindrucken durch ihre raue Landschaft und rot leuchtenden Felsformationen. Besonders bei Sonnenauf- und -untergang genießt man hier ein atemberaubendes Panorama, wenn die Felsen in kräftigem Rot und Orange erstrahlen.
Für Einsteiger und erfahrene Wanderer bietet der Park eine breite Auswahl an Wanderwegen – von entspannten Spazierwegen bis zu anspruchsvolleren Trails. Bekannt ist der Park auch für seine großen Saguaros und die faszinierende Wüstenflora und -fauna: Neben zahlreichen Kakteen und Sukkulenten begegnet man hier Wüstenhasen und der seltenen Gila-Krustenechse.
Eine der bekanntesten Legenden der Region ist die Geschichte der „Lost Dutchman’s Goldmine“. Der Sage nach entdeckte ein deutscher Einwanderer im 19. Jahrhundert eine unschätzbar wertvolle Goldmine in den Bergen und hielt deren Standort bis zu seinem Tod geheim. Bis heute zieht diese Legende Schatzsucher und Abenteurer an, doch bislang wurde die Mine nie gefunden.
Der Park ist ganzjährig geöffnet, wobei die beste Reisezeit im Frühjahr und Herbst liegt, wenn die Temperaturen angenehm sind und viele Wüstenpflanzen in voller Blüte stehen.
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Es war bereits spät, und das Visitor Center war nicht mehr besetzt. Zum Glück hatten wir schon im Voraus eine Site für eine Nacht reserviert und bezahlt. Für diejenigen, die spontan ankamen oder noch nicht gezahlt hatten, gab es eine Self-Registration-Station, an der man sich unkompliziert registrieren konnte. Der Campground war hervorragend ausgeschildert, und so fanden wir schnell unseren Stellplatz. Ich hatte die schöne Site 44 ausgesucht – ein pull-through mit Wasser- und Stromanschluss und einem direkten Blick auf die Superstition Mountains. Obwohl der Campground zu dieser Jahreszeit nicht voll belegt war, wollte ich auf Nummer sicher gehen und unbedingt eine Site mit Stromanschluss haben, um die Klimaanlage nutzen zu können.
Gleich nach unserer Ankunft erkundeten wir den Campground und entdeckten beim Herumgehen zahlreiche Saguaros, die eindrucksvollen, säulenförmigen Kakteen, die hauptsächlich in der Sonora-Wüste in Arizona und Teilen Mexikos wachsen. Zwar war die Blütezeit bereits vorbei, doch die Kakteenlandschaft war trotzdem beeindruckend und bildete eine fantastische Kulisse.
Langsam machte sich der Hunger bemerkbar, und nach dem Essen richteten wir den Camper ein. Anschließend saßen wir entspannt vor dem Camper und genossen den atemberaubenden Sonnenuntergang zwischen den Saguaros, während die Superstition Mountains im warmen Abendlicht leuchteten – so wunderschön. Dieser Campground war für den Start unserer Rundreise der perfekte Ort und würde sicherlich zu den schönsten Plätzen unserer gesamten Reise zählen.
Unser Campground im Lost Dutchman State Park
Lost Dutchman Campground
Der Campground besticht durch seine fantastische Lage mit direktem Blick auf die Superstition Mountains. Die Stellplätze sind großzügig bemessen und bieten viel Platz. Jede Site ist mit Sitzmöglichkeiten, einem Grill und einer Feuerstelle ausgestattet. Die Sanitäranlagen waren sehr sauber und gut gepflegt, wir haben sie aber nicht genutzt. Eine Dumpstation für Abwasser befindet sich gleich zu Beginn des Campgrounds und ist bequem zu erreichen. Die Anmeldung erfolgt normalerweise im Visitor Center. Sollte man später ankommen, gibt es eine Self-Registration-Station. Wir haben für unseren Platz 42, inklusive Stromanschluss, 38,20 USD pro Nacht gezahlt.
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