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USA Südwesten 2024 • Tag 3 • 
Apache Trail und Weiterfahrt nach Sedona
Reisedatum 15.06.2024

Die Nacht war unruhig, da die Klimaanlage sehr laut war und es richtig kalt wurde, während es ohne Klimaanlage schnell wieder sehr heiß war. Um 7:00 Uhr waren wir schon wach, frühstückten im Freien und genossen die Ruhe. Da es zum Wandern viel zu heiß war – die Temperatur lag schon bei 30 Grad – beschlossen wir, weiterzufahren. Eigentlich wollte ich noch eine Wanderung machen, aber bei dieser Hitze macht das keinen Sinn. Ich muss unbedingt noch einmal hierherkommen, um alles zu erkunden, aber dann besser zu einer anderen Jahreszeit. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, fuhren wir noch kurz beim Visitor Center vorbei. Unser erstes Ziel für den Tag war der Apache Trail.

Der Apache Trail war ursprünglich ein Pfad der Apachen und wurde später zum Postkutschenweg. Anschließend diente er als Versorgungsstraße für den Bau des Roosevelt-Staudamms und zählt heute zu den beliebtesten Historic Scenic Byways Arizonas. Der Trail beginnt an der Apache Junction bei Phoenix und führt direkt am Campground vorbei. Kurz vor dem Campground liegt Goldfield Ghost Town, eine Wild-West-Stadt und inzwischen eine klare Touristenattraktion. Für alle, die noch nie eine Geisterstadt besichtigt haben, lohnt sich hier ein Stopp – wir fuhren jedoch weiter in Richtung Tortilla Flat.

 

Die Straße führte uns durch eine atemberaubende Landschaft, in der rechts und links zahlreiche Kakteenarten wuchsen, darunter die beeindruckenden Saguaro-Kakteen, die bis zu 20 Meter hoch werden. Nach einigen Kilometern schlängelte sich die Straße in zahlreichen Kurven in die Berge, und wir erreichten den Aussichtspunkt Canyon Lake Vista, von dem aus wir auf den gleichnamigen Stausee blicken konnten. Die insgesamt vier Stauseen – der Apache Lake, Canyon Lake, Saguaro Lake und Roosevelt Lake – wurden durch Staudämme am Salt River geschaffen und dienen heute der Wasserversorgung sowie der Energiegewinnung für die Region.

Unsere Fahrt führte uns weiter zum Canyon Lake, der malerisch von hohen Felswänden umgeben liegt. Er ist der kleinste der vier Seen, und viele seiner Küstenabschnitte sind nur vom Wasser aus zu erreichen. Da es Wochenende war, wimmelte es nur so von Besuchern. Alle Parkplätze waren belegt, und wir fanden leider keinen Platz. Es war beeindruckend, wie viele Menschen hier unterwegs waren, auf dem Wasser tummelten sich Jetskis, Stand-Up-Paddler und viele Boote.

Wir wollten ursprünglich noch bis Tortilla Flat weiterfahren, doch wir drehten um, da die Straße nach diesem kleinen Ort eh zu einer unbefestigten Sandpiste wird und nur für SUVs geeignet ist. An einer Haltebucht machten wir kurz Rast, und Tom gönnte sich eine Abkühlung im Wasser.

Auf dem Rückweg waren wir weiterhin erstaunt, wie viele Autos uns noch entgegenkamen und fragten uns, wo diese alle parken wollten. Trotz der vielen Menschen hat uns der Apache Trail aber sehr gut gefallen, und wenn du in Phoenix unterwegs bist, solltest du ihn unbedingt einplanen. Mit unserem 25-Fuß-Camper waren die engen Kurven gut machbar, aber mit einem größeren Camper würden wir es nicht empfehlen.

Zurück in Phoenix machten wir noch einen kurzen Stopp beim Walmart, um ein paar vergessene Sachen zu besorgen. Nach einem kleinen Mittagessen im Camper fuhren wir los in Richtung Sedona. Laut Google waren es etwa 150 Meilen und drei Stunden Fahrzeit. Wir wollten jedoch nicht auf der Interstate fahren, also verließen wir die Stadt und nahmen den Highway 87, der besonders zwischen Phoenix und Payson als Scenic Route bekannt ist. 

Kurz nach Phoenix überquerten wir den Salt River. Hier wollten wir anhalten, da man in diesem Bereich Tubing machen kann. Leider gab es keine Parkmöglichkeit, also fuhren wir weiter. Landschaftlich war die Strecke beeindruckend – überall sahen wir rote Felsen und die markanten Saguaro-Kakteen. Je weiter wir fuhren, desto mehr verwandelte sich die Wüstenlandschaft, bis wir den Tonto National Forest erreichten. Hier änderte sich die Vegetation deutlich; plötzlich säumten Kiefern und Wacholderbüsche die Straße. Die Strecke wurde steiler, und wir erreichten Payson, eine typische amerikanische Kleinstadt. Hier legten wir eine Pause ein, um zu tanken und etwas zu essen.

 

Weiter ging es dann auf dem Highway 260 ins Hochland in Richtung Strawberry. In dieser Gegend fuhren wir durch dichte Kiefernwälder, und es war eine völlig andere Landschaft als die Wüste rund um Phoenix. In Camp Verde verließen wir schließlich den Highway und fuhren ein Stück auf der Interstate 17. Nach zwölf Meilen wechselten wir auf den Highway 179 Richtung Sedona. Die 15 Meilen lange Strecke ist eine der malerischsten Routen im Südwesten und wird zurecht als der Red Rock Scenic Byway bezeichnet. Schon kurz nach der Abfahrt änderte sich die Landschaft und wurde immer faszinierender. Wir durchquerten das Red Rock Country, und die ersten charakteristischen roten Felsen tauchten auf. Entlang der Straße gab es viele Aussichtspunkte, von denen aus man die Felsformationen bestaunen konnte.

Die Landschaft wurde immer spektakulärer, und wir waren so beeindruckt von den Naturformationen. Wir hielten am Little Horse Trailhead, von wo aus wir eine schöne Aussicht auf Cathedral Rock und Bell Rock hatten, zwei ikonische Formationen in Sedona, die wir in den kommenden Tagen noch erkunden wollten.

 

Schließlich ging es weiter ins Zentrum von Sedona und direkt zu unserem Campground. Im Vorfeld hatte ich hier für vier Nächte reserviert, was sich als sehr sinnvoll erwies, denn der Campground war komplett ausgebucht. Wir fanden gleich unsere reservierte Site und checkten ein. Da es so heiß war, machten wir einen kurzen Spaziergang hinunter zum Fluss, der angenehm kühl war. Hier saßen wir eine Weile, bevor wir wieder zum Camper zurückgingen. Zum Abendessen grillten wir leckere Burger und saßen anschließend noch lange vor dem Camper und ließen den Tag entspannt ausklingen.

Hier haben wir übernachtet:

 

Rancho Sedona RV Park

 

Sehr schöner und gepflegter privater Platz mit vielen Bäumen und ausreichend Schatten. Die Sites waren großzügig bemessen und teils mit einer betonierten Fläche und einem Picknicktisch ausgestattet, wir standen auf der Site 35. Eine zentrale Grillstelle stand zur Verfügung, da eigene Feuer nicht erlaubt waren. Die Mitarbeiterinnen waren äußerst freundlich und hilfsbereit und versorgten uns mit vielen nützlichen Informationen. Zwar gab es eine Fülle an Regeln und Hinweisen, was für die USA eher ungewöhnlich ist, aber wir empfanden dies als halb so schlimm.

Die Sanitäranlagen mit Duschen und WCs waren klein, aber sehr sauber und gepflegt; ebenso die Laundry und der Wäscheplatz. Der Platz lag zentral und fußläufig zum Zentrum von Sedona, und der Bach hinter dem Gelände bot eine schöne Gelegenheit, die Füße ins kühle Wasser zu halten.

Einzig negativ war der Preis: Für zwei Personen im 25-Fuß-RV, inklusive aller Gebühren und nach Abzug des AAA-Rabatts, zahlten wir für vier Nächte insgesamt 367 USD.

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Weitere Infos auf der Webseite 

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