
USA Südwesten 2024 • Tag 8 •
Über den Moki Dugway zum
Natural Bridges National Monument
Reisedatum 20.06.2024
Unser Tag begann gemütlich mit einem Frühstück und einem tollen Blick auf die Goosenecks. Nach ein paar Erledigungen und Telefonaten fuhren wir gegen 11 Uhr los in Richtung Moki Dugway und dem Natural Bridges National Monument.
Auf dem Highway 161 North ging es in Richtung Moki Dugway, und ich war schon gespannt, wie die Fahrt dort sein würde. „Moki“ (oder „Moqui“) ist übrigens ein altes Wort der Hopi, eines Pueblo-Volkes, das im nordöstlichen Arizona lebt. Das Hopi-Reservat ist vollständig von der Navajo-Reservation umgeben.
Schon unterwegs sahen wir viele Schilder, dass Trucks oder Fahrzeuge mit Anhängern die Strecke nicht fahren dürfen. Der Grund dafür wurde schnell klar: Schon von weitem sahen wir die steile Kante des Plateaus. Zunächst konnte ich mir nicht vorstellen, wie die Straße dort verlaufen würde, denn die Steilwand sah unüberwindbar aus. Doch je näher wir kamen, desto klarer wurde: Irgendwie führt die Straße da hinauf – und es gab keine Alternative.
Kurz hinter der Abzweigung zur Valley of the Gods Road begann der Anstieg. Am Anfang war die Straße noch asphaltiert, doch je höher wir kamen, desto schlechter wurde der Belag, bis die Straße schließlich zu einer Schotterpiste wurde. Sie war eben und hatte keine Schlaglöcher, sodass sie sich gut fahren ließ. Wir schlängelten uns langsam nach oben, auf der einen Seite der steile Abgrund und auf der anderen Seite die senkrechte Felswand. Die Straße war sehr kurvig, und es ging eine Kehre nach der anderen nach oben. Leitplanken gab es hier nicht, und im oberen Bereich wurde die Straße etwas enger. Wir hatten Glück, dass uns nur wenige Autos entgegenkamen. Für Menschen mit Höhenangst ist diese Strecke definitiv eine Herausforderung.
Wir hielten am Aussichtspunkt des Valley of the Gods an, um die tolle Aussicht zu genießen. Schon während der Fahrt hatten wir immer wieder kurz aus dem Fenster geschaut, aber hier oben war der Ausblick einfach überwältigend. Wir sahen die Serpentinen des Moki Dugway, das weite Valley of the Gods und in der Ferne sogar das Monument Valley. Nachdem wir zahlreiche Fotos gemacht hatten, setzten wir unsere Fahrt fort.

Bald erreichten wir das Cedar Mesa Plateau auf einer Höhe von 6.350 Fuß (1.935 Metern). Von hier führte der nun wieder asphaltierte Highway weiter in Richtung Natural Bridges National Monument. Die Landschaft veränderte sich deutlich: Statt der roten Felsen gab es hier weite Flächen mit Sträuchern und vereinzelten Pinien.
Je näher wir dem Natural Bridges National Monument kamen, desto grüner wurde es. Nach einem kurzen Stück auf der Utah State Road 95 und der National Bridge Road 275 erreichten wir schließlich das Visitor Center. Dort kauften wir uns den America the Beautiful Pass und informierten uns über die beeindruckenden Naturbrücken, die wir gleich anschauen wollten.
Das Natural Bridges National Monument ist Utahs erstes National Monument und wurde am 16. April 1908 von Präsident Theodore Roosevelt eingerichtet. Es schützt drei der weltweit größten Natursteinbrücken: Sipapu, Kachina und Owachomo. Die ungewöhnlich klingenden Namen stammen aus der Sprache des indigenen Volkes der Hopi, obwohl diese das Gebiet selbst nie besiedelten. Im Gegensatz zu den zahlreichen Natursteinbögen im Arches National Park, die durch die Erosionskräfte von Wind, Sand und Eis entstanden, wurden die Brücken im Natural Bridges National Monument von fließendem Wasser aus dem Sandstein geformt. Diese Form der Erosion macht die Brücken einzigartig und beeindruckend. Das Monument ist außerdem für seine extrem dunklen Nachthimmel bekannt. 2007 wurde es als erster International Dark Sky Park ausgezeichnet – perfekt, um die Sterne zu beobachten.
Hier findest du weitere Infos zum Park
Wir fuhren den 9 Meilen (14,5 km) langen Bridge View Drive, der im Uhrzeigersinn verläuft, und machten uns auf den Weg, die drei beeindruckenden Brücken zu besichtigen. Unser erster Halt war der Viewpoint der Sipapu Bridge. Von hier hatten wir einen tollen Blick auf die Brücke, die mit einer Spannweite von 81 Metern und einer Höhe von 67 Metern die zweitgrößte Natursteinbrücke der Welt ist.

Weiter ging es bis zum nächsten Parkplatz, wo der Trail zur Brücke begann. Der Weg war gut markiert, jedoch ziemlich steil aber Treppen und Holzleitern halfen uns beim Abstieg. Nach einem kurzen Stück erreichten wir einen Felsvorsprung mit einem beeindruckenden Blick auf die Sipapu Bridge. Leider zog plötzlich ein Gewitter auf, und wir machten uns zügig auf den Rückweg. Zurück im Camper warteten wir, bis der Regen vorbei war, machten uns einen Kaffee und genossen dann bei strahlendem Sonnenschein den Blick auf den Canyon von oben.

Wir setzten unsere Fahrt entlang des Bridge View Drive fort und hielten an mehreren Aussichtspunkten, um die Landschaft zu bestaunen. Der nächste größere Halt war bei der Kachina Bridge. Sie ist die massivste und zugleich jüngste der drei Brücken, mit einer Spannweite von 62 Metern und einer Höhe von 64 Metern. Ein Teil der Öffnung entstand erst 1992, als über 4.000 Tonnen Gestein in die Tiefe stürzten. Wir liefen zunächst zum Aussichtspunkt, von dem aus wir einen großartigen Blick auf die Brücke hatten, und entschieden uns dann, den Trail hinunterzugehen.
Leider zog erneut ein Gewitter auf und obwohl es anfangs nur leicht tröpfelte, wurden wir schon nach ein paar Minuten von heftigem Regen überrascht. Wir suchten Schutz unter einem Felsvorsprung, aber der Regen wurde so stark, dass wir uns schnell auf den Rückweg machten und froh waren, als wir wieder am Camper ankamen.

Um zu unserem Campground zu gelangen, fuhren wir den Bridge View Drive weiter ab und erreichten den Viewpoint und Trail der Owachomo Bridge. Diese Brücke ist die älteste, kleinste und filigranste der drei natürlichen Brücken. Mit einer Spannweite von 60 Metern und einer Höhe von 32 Metern wirkte sie von unten dennoch imposant. Da sich das Wetter inzwischen gebessert hatte, warteten wir im Camper, bis die Sonne ganz herauskam, und liefen dann erst zum Aussichtspunkt und anschließend den kurzen Trail hinunter zur Brücke. Von unten war die Ansicht nochmal beeindruckender. Auf demselben Weg ging es zurück zum Camper.

Der Bridge View Drive führte uns schließlich zurück zum Startpunkt, wo sich auch unser Campground befand. Unsere reservierte Site haben wir schnell gefunden, und wir waren begeistert, wie schön der Platz angelegt war. Wir erkundeten den Campground, kochten später unser Abendessen und wollten eigentlich draußen essen aber da es sehr windig und auch kalt wurde verbrachten wir den Abend dann im Camper.
Leider blieb uns der berühmte Sternenhimmel, für den das Natural Bridges National Monument bekannt ist, an diesem Abend verborgen. Schade, aber das schlechte Wetter machte eine klare Sicht unmöglich.
Hier haben wir übernachtet:
Natural Bridges National Monument Campground
Toller Platz in einer traumhaften Umgebung mit vielen Bäumen und Büschen, so dass man von seinem Nachbarn nicht viel mitbekommt. Alle 13 Sites sind reservierbar aber nur für Wohnmobile bis 26ft zugelassen. Jede Site hat einen Picknicktisch, eine Feuerstelle und eine extra angelegte ebene Fläche für Zelte. Strom gibt es keinen, Wasser kann man am Visitor Center kaufen.
Es gibt einen schönen angelegten Fußweg vom Campground zum Visitor Center, falls man nochmal Internet haben möchte. Für die Nacht haben wir 16 USD gezahlt.
Weitere Infos auf der Webseite
















