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USA Südwesten 2024 • Tag 9 • 
Weiterfahrt über das Four Corners Monument nach Ouray
Reisedatum 21.06.2024

In der Nacht gab es heftige Gewitter, und der Wind rüttelte ordentlich an unserem Camper. Wir sind früh aufgestanden, da heute eine längere Etappe vor uns lag und nach einem schnellen Kaffee machten wir uns direkt auf den Weg. Zuerst fuhren wir noch einmal den Bridge View Drive entlang, um zu sehen, ob in den Canyons Wasser war. Nach starken Gewittern kann es zu sogenannten „Flash Floods“ kommen. Deswegen sollte man auch bei längeren Wanderungen immer vorher im Visitor Center die Ranger fragen, wie hoch die Gefahr für solche Sturzfluten ist.

An der Sipapu Bridge konnte man nichts sehen, also ging es weiter zur Kachina Bridge. Auch hier war kein Wasser sichtbar, und so verließen wir nach dem Ende des Bridge View Drives das Natural Bridges National Monument. Wir folgten der National Bridge Road 275 zurück bis zur Utah State Route 95. Unterwegs entdeckten wir kleinere Canyons, in denen Wasser stand, allerdings nichts Spektakuläres.

Auf der weiteren Strecke erwartete uns ein tolles Highlight: Ein spektakulärer Durchbruch der Straße durch einen Gebirgskamm. Der Anstieg verlief zunächst gemächlich, dann kam eine scharfe Kurve und schließlich die beeindruckende Kerbe – etwa 30 Meter hoch, direkt in den Felsen geschlagen. Danach ging es steil hinunter,  1,3 Meilen (2 Kilometer) mit 8–10 % Gefälle ins Tal, bevor die Straße auf der anderen Seite wieder hinaufführte. Der Abschnitt war wirklich beeindruckend.

In Blanding wechselten wir auf den Highway 191 in Richtung Bluff. Der Highway war gut ausgebaut und wir kamen zügig voran. Die Landschaft änderte sich deutlich: Flaches, weites Steppenland dominierte jetzt das Bild. In Bluff machten wir einen Zwischenstopp zum Frühstück im Twin Rocks Cafe, direkt bei den berühmten Twin Rocks. Diese beiden Felssäulen stehen etwas außerhalb der Stadt und sind nach den mythischen Heldenzwillingen der Navajo-Legenden benannt. Eigentlich wollten wir in Bluff auch tanken, aber die Preise waren hier enorm hoch. Deshalb entschieden wir uns für einen kleinen Umweg zu unserem nächsten Ziel.

Zunächst blieben wir auf dem Highway 191, wechselten aber an der nächsten Kreuzung auf den Highway 160. Unterwegs entdeckten wir eine deutlich günstigere Tankstelle, und somit hatte sich der Umweg auf jeden Fall gelohnt. Schon kurze Zeit später erreichten wir den Abzweig zum Four Corners Monument. Nach dem Bezahlen des Eintritts parkten wir unser Auto auf dem weitläufigen Parkplatz.

Das Four Corners Monument markiert den einzigen Punkt in den USA, an dem vier Bundesstaaten aufeinandertreffen: Utah, Arizona, New Mexico und Colorado. Eine quadratische Steinplatte mit einer runden Granitplatte in der Mitte zeigt die exakte Grenze. Darauf stehen die Wappen der vier Staaten und die Inschrift: „Here meet · in freedom · under God · four states.“ Natürlich wollten ich ein Foto, auf dem ich gleichzeitig in allen vier Bundesstaaten stehen. Die Schlange war zum Glück nicht allzu lang, und bald hatte Tom ein Bild von mir gemacht. Am Rand des Monuments verkauften Navajo Snacks und Souvenirs, da das Gelände auf ihrem Gebiet lag. Nach dem Besuch fuhren wir weiter. Die Landschaft wandelte sich in eine Steinwüste mit nur wenig Grün, bevor wir auf die US 491 East Richtung Cortez abbogen.

Mittlerweile waren wir in Colorado und die Umgebung wurde allmählich grüner und bergiger. Auf dem Weg nach Cortez nutzten wir die Gelegenheit, unseren Frischwassertank aufzufüllen und zu dumpen. Damit waren wir für die Nacht unabhängig, da wir noch keinen Campground gebucht hatten.

Die Strecke Richtung Durango sah komplett anders aus und erinnerte uns zunehmend an die Alpen: grüne Hügel, bewaldete Berghänge und Gipfel, auf denen noch Schnee lag. Sogar an einem Skigebiet kamen wir vorbei. In Durango wechselten wir auf den Million Dollar Highway, er soll eine der spektakulärsten Straßen Colorados sein mit Blick auf die Rocky Mountains.

Die Straße führte uns aus dem Tal und schlängelt sich in Serpentinen zum Coal Bank Pass hinauf, der auf 10.640 Fuß (3.243 m) liegt. Wir fuhren durch Espenwälder und sahen in der Ferne beeindruckende Wasserfälle. Weiter ging es über den Molas Pass auf 10.910 Fuß (3.325 m). Leider fing es dann zu regnen an und es wurde spürbar kühler.

Nach Silverton wurde die Fahrt noch spektakulärer und führte uns zum Red Mountain Pass auf 11.018 Fuß (3.358 m) Höhe. Wow, war das schön hier und wenn wir das gewusst hätten, wären wir hier ein paar Tage geblieben. Wir setzten die Fahrt fort und folgten der gut ausgebauten Strecke, die sich jetzt in engen Serpentinen den Berg hinabschlängelte. Leitplanken gab es keine und Angst durfte man definitiv auch nicht haben. Ein kurzer Abstecher führte uns dann noch zu den Bear Creek Falls, wo das Wasser direkt neben der Straße in die Tiefe stürzte.

Je näher wir Ouray kamen, desto weiter öffnete sich das Tal. Die Stadt, die auch als „Switzerland of America“ bekannt ist, machte einen charmanten Eindruck. Leider war es schon spät, und wir hatten keine Zeit mehr für einen Stadtbummel.

Da wir für heute noch keinen Campground gebucht hatten, begann jetzt die Suche. Leider war Freitag, und gefühlt war jeder unterwegs. Nach mehreren erfolglosen Telefonaten und Internetrecherchen fanden wir schließlich einen Platz auf dem KOA Campground in Ouray. Das war bisher mit Abstand der teuerste Platz auf unserer Reise – kein Wunder, dass hier noch viele freie Stellplätze verfügbar waren. Weil es immer noch regnete, stellten wir uns auf unseren Platz und machten es uns im Camper gemütlich. Merke: Am Wochenende nie ohne Vorreservierung auf Campground-Suche gehen!

Hier haben wir übernachtet:

 

Ouray KOA Holiday

Sehr großer Campground, speziell auch für lange Camper. Wer möchte, kann auch kleine Hütten buchen. Für die Anzahl der Plätze gab es relativ wenig Waschhäuser und WC, die waren aber sehr sauber. Da wir spät ankamen war schon alles in einem Kuvert vorbereitet und wir konnten direkt auf unseren Stellplatz. Die Stellplätze sind recht groß und es gibt genügend Abstand zu den Nachbarn. Es gab einen Picknicktisch und eine Feuerstelle.

Für die Nacht haben wir 110 USD bezahlt, was natürlich recht viel ist. KAO Plätze sind aber in der Regel so teuer.

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Weitere Infos auf der Webseite 

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