
USA Südwesten 2024 • Tag 26 •
Moro Rock und General Sherman Tree
Reisedatum 08.07.2024
Unser Tag startete gemütlich, und nach dem Frühstück machten wir uns direkt auf den Weg zur Shuttle-Station, die wir vom Campground aus zu Fuß erreichten. Unser Ziel: der Moro Rock. Zwar gibt es am Giant Forest Museum einen großen Parkplatz, aber wir wussten nicht, ob dort bereits alles belegt war.
In den Sommermonaten bietet der Sequoia Nationalpark einen kostenlosen Shuttle-Service, der Besucher zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bringt – darunter das Giant Forest Museum, der General Sherman Tree, der Moro Rock und das Lodgepole Visitor Center. Die Busse verkehren normalerweise von Ende Mai bis Ende September. Außerhalb dieser Zeit ist man auf das eigene Fahrzeug angewiesen, aber dann ist es im Park auch deutlich ruhiger. Alle aktuellen Infos zu Fahrplänen, Routen und Betriebszeiten findest du auf der offiziellen Website.
Wir mussten nicht lange warten, bis unser Shuttle kam, und los ging’s! Zunächst fuhren wir mit der grünen Linie bis zum Giant Forest Museum, wo wir in die graue Linie umstiegen. Wenig später erreichten wir den Parkplatz am Moro Rock. Man kann die Strecke vom Museum natürlich auch zu Fuß gehen, dafür braucht man aber rund eine Stunde.
Der Moro Rock ist ein etwas über 6.725 Fuß (2.050 Meter) hoher Granitfelsen, der markant aus der Landschaft herausragt. Über eine in den Felsen gehauene Treppe kann man ihn erklimmen. Natürlich wollten auch wir nach oben, warteten aber zunächst, bis der größte Ansturm vorbei war. Direkt neben dem Parkplatz begann der rund 800 Meter lange Aufstieg. Über 400 Stufen führte der Weg nach oben und immer wieder hatten wir unterwegs atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung. An manchen Stellen wurde es ziemlich steil und eng, sodass wir gelegentlich warten mussten, bis andere Wanderer vorbeigekommen waren.

Oben angekommen wurden wir mit einer fantastischen 360°-Aussicht belohnt! Auf der einen Seite sahen wir die Gipfel der Great Western Divide der Sierra Nevada, auf der anderen Seite schlängelte sich der General Highway durch den tiefen Middle Fork Canyon. Einfach nur beeindruckend! Wir blieben eine ganze Weile oben und genossen die Aussicht, bevor wir uns an den Abstieg machten.

Wieder am Parkplatz ging es dann mit dem Shuttle zum Giant Forest Museum zurück. Direkt davor steht der mächtige Sentinel, ein mächtiger Sequoia mit einer Höhe von rund 256 Fuß (78 Meter). Er soll, so sagt es zumindest die Holztafel davor, so viel wie zwei voll beladene Jumbo Jets wiegen – kaum vorstellbar! Nach einem kurzen Abstecher ins Museum machten wir uns auf den Weg zum Big Trees Trail.
Über 8.000 Mammutbäume gibt es in diesem Wald, und auf dem 1,5 Meilen (2,5 Kilometer) langen Rundweg konnte man mitten durch diese beeindruckenden Riesen wandern. Die meisten von ihnen gruppierten sich um eine weitläufige, sumpfige Lichtung. Entlang des Weges standen immer wieder Infotafeln mit spannenden Details zur Flora und Fauna des Parks. Kurz bevor der Rundweg endete, hatten wir Glück: In der Lichtung entdeckten wir einen Bären! Er hatte sich gut im hohen Gras versteckt, sodass man ihn nur ab und zu erspähen konnte.
Wenn du auch so viele Sequoias auf kleinem Raum erleben möchtest, solltest du diesen Rundweg auf keinen Fall verpassen!

Zurück am Museum nahmen wir wieder den Shuttle – diesmal zum Ausgangspunkt des General Sherman Tree Trails. Der General Sherman Tree ist eine der Hauptattraktionen im Park, und dementsprechend war hier einiges los. Vom Shuttle-Stopp war es nur ein kurzer Fußweg, und schon standen wir vor dem Giganten. Mit einer Höhe von rund 83,8 Metern und einem Stammdurchmesser von 7,7 Metern gilt er als der mächtigste Baum der Welt – zumindest gemessen an seinem Volumen. Besonders faszinierend war, dass sich Sequoias nach oben hin kaum verjüngen und dadurch noch imposanter wirken.
Natürlich wollten jeder ein Bild von sich mit dem Baum machen und die Schlange für ein Erinnerungsfoto war entsprechend lang. Ich verzichtete darauf und machte stattdessen einfach ein Bild vom Baum selbst – das reichte mir völlig.
Da es noch nicht allzu spät war, entschieden wir uns, nicht mit dem Shuttle zurückzufahren, sondern stattdessen über den Lodgepole to Sherman Tree Trail zurück zum Campground zu wandern. Der Weg begann mit einem steilen Anstieg bis zum großen Parkplatz, von dort hielten wir uns dann links und folgten dem Trail. Die Strecke führte idyllisch durch den Wald, immer wieder ging es leicht bergauf und bergab. Unterwegs begegneten wir kaum jemandem und genossen die Stille.
Zurück am Camper merkten wir, dass wir doch eine ganze Menge gelaufen und müde waren. Wir grillten noch und ließen dann den Tag gemütlich ausklingen.

























