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USA Südwesten 2024 • Tag 28 • 
Fahrt entlang des Highway 1
Reisedatum 10.07.2024

Der Morgen begann gemütlich mit Sonnenschein, und wir waren optimistisch, dass es so bleiben würde. Nach dem Frühstück fuhren wir vom Campground in Richtung Monterey und weiter auf den Highway 1.

Da ich Küstenstraßen liebe, stand für mich bei der Planung fest, dass der Highway 1 bei unserer Südwest-Tour nicht fehlen durfte.

 

Die California State Route 1, kurz Highway 1, gilt als eine der schönsten Panoramastraßen der USA. Sie führt von San Francisco nach Los Angeles immer entlang der spektakulären Küste und mit mehr als 655 Meilen (1.054 Kilometer) ist sie auch die längste Staatsstraße Kaliforniens. Ich bin die Strecke bereits zweimal gefahren – einmal von Norden nach Süden und einmal in umgekehrter Richtung. Meiner Meinung nach ist die Nord-Süd-Strecke die schönere, da man direkt an den Klippen entlangfährt und den besten Blick auf das Meer hat. Außerdem beginnt der nördliche Abschnitt landschaftlich besonders reizvoll, sodass man sofort mittendrin ist.

Da es entlang des Highway 1 unzählige Sehenswürdigkeiten gibt solltet ihr auf jeden Fall genügend Zeit einplanen.

 

Leider lag die gesamte Küstenstraße heute im Nebel, sodass wir von der beeindruckenden Landschaft kaum etwas sahen. Wir fuhren an den vielen bekannten Aussichtspunkten vorbei und erreichten schließlich die Straßensperre. Aufgrund heftiger Regenfälle und Stürme im Winter 2023/2024 war es an mehreren Stellen zu Erdrutschen gekommen, sodass der Highway seitdem nicht mehr durchgehend befahrbar war. An der Sperre machten wir eine Pause und hofften, dass sich der Nebel vielleicht noch lichten würde – doch er hielt sich hartnäckig. Also entschieden wir uns, wieder zurückzufahren.

Am Little Sur River Beach und am Great Sur Vista Point hatten wir dann Glück: Hier riss die Wolkendecke kurz auf, und die Sonne kam ein wenig durch. Sofort wirkte alles viel freundlicher, und ich nutzte natürlich die Gelegenheit, um ein paar Fotos zu machen. Wir fuhren weiter, in der Hoffnung, dass sich der Nebel noch weiter auflösen würde – doch leider blieb es trüb. Unser nächster Stopp war an der Bixby Bridge und am Bixby Bridge Vista Point konnten wir mit unserem Camper gut parken. Von hier hatten wir einen schönen Blick auf die bekannte Brücke Die Bixby Creek Bridge ist eines der Wahrzeichen des Highway 1 und gehört – neben der Golden Gate Bridge – zu den meistfotografierten Brücken Kaliforniens. Die imposante Stahlbeton-Bogenbrücke wurde 1932 erbaut und sieht mit ihren 80 Meter hohen Pfeilern wirklich beeindruckend aus. Nachdem wir die Aussicht ausgiebig bestaunt und viele Fotos gemacht hatten, ging es weiter.

Da wir bislang nur im Auto gesessen hatten, beschlossen wir, noch eine kleine Wanderung zu unternehmen, und fuhren zum Point Lobos State Natural Reserve. Mit unserem Camper durften wir leider nicht in den Park fahren, also suchten wir entlang des Highway 1 einen Parkplatz. Über einen kleinen Trampelpfad erreichten wir den Parkeingang – und da wir zu Fuß unterwegs waren, mussten wir keinen Eintritt zahlen.

Der Point Lobos State Natural Reserve zählt zu den beeindruckendsten Naturparadiesen der kalifornischen Küste und wird oft als „Juwel der State Parks“ bezeichnet. Die Halbinsel besticht durch eine raue Felsküste, kleine Buchten mit Sand- und Kiesstränden sowie vorgelagerte Inseln. Besonders erwähnenswert ist der Monterey-Zypressenwald, da diese Bäume fast nur noch in der Gegen um Monterey vorkommen. Die knorrigen, vom Wind geformten Zypressen verleihen der Landschaft ein einzigartiges Flair. Insgesamt gibt es hier über 300 Pflanzenarten sowie mehr als 250 Vogel- und Tierarten, die das Reservat zu einem Paradies für Naturfreunde machen. 

Es gibt hier zahlreiche Wanderwege, die alle absolut empfehlenswert sind.

Hier geht es zur Webseite

Wir starteten am Lace Lichen Trail, der uns durch einen dichten Wald zum Cypress Information Center führte. Die Bäume entlang des Weges waren von einer moosähnlichen Flechtenart, dem Lace Lichen, überzogen. Die langen, netzartigen Flechten sehen manchmal fast aus wie Spinnweben oder feine Vorhänge - ein interessanter Anblick, den ich so noch nie gesehen hatte. Durch die feuchte Meeresluft und den häufigen Nebel haben die Flechten hier natürlich perfekte Bedienungen. 

Am Information Center unterhielten wir uns eine Weile mit einem Ranger, der uns einige interessante Fakten über den Park erzählte.

Von hier aus ging es weiter zum Sea Lion Point Trail, einem Rundweg mit wunderschönem Blick auf die felsige Küste. Am Aussichtspunkt Sea Lion Point hatte man die beste Sicht auf die Seelöwenfelsen direkt vor der Küste. Leider konnten wir die Tiere nur hören, aber nicht sehen – sie hatten sich alle auf die andere Seite der Felsen zurückgezogen. Im Wasser entdeckten wir dann große Flächen mit Kelp-Algen, die die Grundlage für den Artenreichtum in dieser Region bilden. Als wir genauer hinsahen, konnten wir zwischen den Algen sogar Seeotter und Seehunde beobachten, die sich im Wasser tummelten. Zurück am Ausgangspunkt folgten wir dann noch dem South Shore Trail, der sich entlang der Küste schlängelte. Hier hatten wir Glück und konnten einige Kormorane aus nächster Nähe beobachten, die direkt über uns hinwegflogen. Über den Mound Meadow Trail erreichten wir schließlich wieder den Ausgang und machten uns auf den Rückweg zu unserem Camper und fuhren zum Campground zurück.

Dort schien – ganz typisch für diese Region – die Sonne, während sich entlang der Küste weiterhin der Nebel hielt. Wir setzten uns noch eine Weile nach draußen und genossen die Abendsonne. Später gab es Abendessen und anschließend saßen wir noch im Camper, da es draußen schon wieder ziemlich kühl war.

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