
USA Südwesten 2024 • Tag 11 •
Mountainbiken und das Colorado National Monument
Reisedatum 23.06.2024
Heute sind wir früh aufgestanden und direkt zum Parkplatz des Lunch Loop Trailhead gefahren, um sicherzustellen, dass wir noch einen Parkplatz bekommen. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es los – Tom machte sich auf eine Mountainbike-Tour, während ich den Tabeguache Trail gewandert bin. Dieser Trail ist ein Teil des Lunch Loop Trailsystems hier in Grand Junction und bietet herrliche Aussichten.
Die ersten Meter nach dem Parkplatz waren angenehm zu laufen, doch bald führte der Pfad durch hügeliges Gelände nach oben. Von hier oben hatte ich fantastische Ausblicke auf die umliegenden Felsformationen. Der Trail führte mich weiter über ein Plateau, durch einfache Passagen und felsige Abschnitte, immer wieder an steilen Abhängen entlang.

Die Landschaft änderte sich und ich fühlte mich plötzlich in einer wüstenartigen Umgebung, die mich an den Mond erinnerte. Zum Glück wehte ein leichter Wind, denn die Sonne brannte schon am Vormittag vom Himmel und es war ziemlich warm.
Nach einer kurzen Pause ging es dann das letzte Stück bergab ins Tal und weiter in Richtung Parkplatz. Obwohl der Trail nicht viele Höhenmeter hatte, war er an einigen Stellen anspruchsvoll, da hier Trittsicherheit gefragt war. Insgesamt lief ich 4 Meilen (rund 6 Kilometer) und war etwa 2 Stunden unterwegs.
Zurück am Camper war auch Tom bereits da, wir machten uns etwas zu Essen und planten unsere nächsten Tage. Danach fuhren wir noch schnell einkaufen, da unsere Vorräte fast aufgebraucht waren.

Nach dem Einkauf machten wir uns auf den Weg ins Colorado National Monument. Das Monument, das sich am östlichen Rand des Colorado Plateaus erstreckt, bietet mit seinen beeindruckend vielfarbigen Sandsteinformationen einen spektakulären Anblick. Er umfasst rund 83 km², und die Felsen erheben sich mehr als 2.000 Fuß (600 Meter) über das Tal des Colorado River. Die Erosion hat hier über Jahrtausende durch Wind, Wasser, Hitze und Frost tiefe Schluchten und steile Felswände geformt.
Der Rim Rock Drive, der sich über 23 Meilen (37 Kilometer) entlang der Abbruchkante windet, versprach spektakuläre Ausblicke auf die beeindruckenden Sandsteinformationen und das Tal des Colorado Rivers. Von Grand Junction aus kommend, nahmen wir die Monument Road, die uns zunächst in einer kurvigen Strecke etwa 1.150 Fuß (350 Meter) bergauf in eine Hochebene führte. Mit unserem America the Beautiful Pass hatten wir wieder freien Eintritt –sonst werden 25,00 USD pro Fahrzeug fällig.
Kurz nach dem Eingang begann der beeindruckende Rim Rock Drive und unser erster Stopp war am Cold Shivers Point. Der Name stammt von der schwindelerregenden Höhe und den steilen Klippen, die über 2.000 Fuß (600 Meter) in die Tiefe gingen und die bei vielen Besuchern ein Gefühl von Ehrfurcht und Nervenkitzel hervorriefen. Einige behaupten, dass der Name auch auf die Aussicht verweist, die für Menschen mit Höhenangst besonders einschüchtern sein kann. Hier hatten wir auf jeden Fall einen schönen Blick in den Columbus Canyon, eine der tiefsten Schluchten des Monuments.
Weiter ging es zum Red Canyon Overlook, und wie der Name schon verriet, hatten wir von hier einen großartigen Blick auf den Red Canyon. Besonders beeindruckend war der tiefe Einblick in den Canyon, wo die verschiedenen geologischen Schichten des roten Sandsteins sichtbar wurden. Der nächste Stopp, der Ute Canyon View, war ebenfalls nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt. Der Panoramablick auf den Ute Canyon, einen der größten Canyons im Park, war ebenso faszinierend. Der Canyon selbst wurde durch den Fluss und den Wind geformt und trägt seinen Namen nach dem Ute-Volk, einem indigenen Volk, das einst in dieser Region lebte.

Nach gefühlt 200 Fotos fuhren wir weiter zum Artist Point, der ebenfalls direkt am Rim Rock Drive lag. Nur ein paar Steinstufen vom Parkplatz entfernt lag der erste Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf den Monument Canyon hatte. Man stand, geschützt durch einen Zaun, direkt am Rand der Canyonwand und konnte tief nach unten schauen. Über ein paar Stufen gelangte man zu einem weiteren Aussichtspunkt, und hier konnte man die Coke Ovens Felsformation bewundern – ein tolles Beispiel dafür, wie der Wingate Sandstein verwittert, nachdem die härteren Deckschichten abgetragen wurden. Über die Steinstufen ging es wieder zurück zum Parkplatz, und wir fuhren zu unserem letzten Stopp, dem Grand View. Dort hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den Wedding und Monument Canyon sowie die 450 Fuß (137 Meter) hohe Felspyramide des Independence Monument.
Seinen Namen erhielt die Felsformation nach John Otto, der in den frühen 1900er Jahren zahlreiche Trails erschloss und an jedem 4. Juli zum Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten auf die Spitze des Independence Monuments kletterte, um dort oben die amerikanische Flagge zu hissen. Wenn man den Rim Drive weiterfahren würde, käme man am westlichen Ausgang bei Fruita an, doch wir fuhren direkt zu unserem Campground.

Die Fahrt entlang des Rim Rock Drives war ein wirklich unvergessliches Erlebnis, denn das Colorado National Monument lässt sich äußerst einfach bereisen. Die Straße führte direkt an der Felskante entlang und es gab zahlreiche Aussichtspunkte, an denen man unbedingt anhalten sollte, um die spektakulären Ausblicke zu genießen. Wir fuhren von Ost nach West und wir hatten somit alle Aussichtspunkte auf der rechten Seite.
Am Campground angekommen, bereiteten wir unser Abendessen zu und machten uns dann auf den Window Rock Trail und den Canyon Rim Trail, die direkt am Campground begangen. Beide Trails führten uns entlang der Felsen und wir hatten immer wieder schöne Ausblicke auf die Umgebung. Als die Sonne langsam unterging, tauchte sie die Landschaft in ein wunderschönes Licht, während im Tal ein Gewitter aufzog und die Aussicht noch dramatischer machte. Glücklicherweise blieben wir auf dem Plateau verschont und zurück am Camper ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

























