
USA Südwesten 2024 • Tag 18 •
Cathedral Gorge und Weiterfahrt nach Tonopah
Reisedatum 30.06.2024
Viele Geheimtipps gibt es an der Westküste der Vereinigten Staaten nicht mehr, doch der Cathedral Gorge State Park in Nevada gehört definitiv dazu. Obwohl die sehenswerte Felslandschaft nur gut zweieinhalb Stunden nördlich von Las Vegas liegt, trifft man hier deutlich weniger Besucher an als im Valley of Fire, Red Rock Canyon oder einem der großen Nationalparks der Umgebung.
Der Park wurde 1935 gegründet und gehört somit zu den ältesten State Parks in Nevada. Die faszinierende Felslandschaft erinnert ein wenig an den Bryce Canyon, doch im Gegensatz dazu liegt sie nicht in einem Tal, sondern türmt sich direkt vor einem auf. Es handelte sich um Überreste von Sedimenten, vorwiegend aus Silt und Tonschiefer, die sich dort ablagerten, als ein urzeitlicher See austrocknete. So entstand die sogenannte Panaca Formation. Durch die Erosion wurden die Schluffstein-Hänge des engen Tals im Laufe der Jahrtausende in eine bizarre Wunderwelt mit den namensgebenden, Kathedralen ähnlichen Formationen verwandelt. Da der Park nicht so groß ist, kann man ihn gut an einem halben Tag oder an einem ganzen Tag erkunden, wenn man sich für einige der längeren Wanderungen entscheidet.
Bei der Einfahrt ist eine Entrance Fee von derzeit 10 USD pro Fahrzeug zu entrichten (5 USD für Fahrzeuge mit einem Kennzeichen aus Nevada). Da es keine Entrance Station gibt, wird der Betrag zusammen mit der Angabe des eigenen Kennzeichens in einem Umschlag hinterlegt.
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Wir standen heute recht früh auf, da es sehr heiß werden sollte. Am Morgen war es noch angenehm kühl, und so frühstückten wir draußen. Anschließend ging es los zu unserer Wanderung, die direkt vom Campground startete. Zunächst liefen wir über den Nature Loop zum Parkplatz der Picnic Area. Von dort aus folgten wir dem Miller Point Trail, der direkt in den Hauptcanyon des Cathedral Gorge State Parks führte. Der Weg schlängelte sich durch ein Labyrinth aus engen Schluchten und hohen Wänden, und wir hielten immer wieder an, um Fotos zu machen.
In manchen Slots konnten wir hineinlaufen, und es machte großen Spaß zu schauen, wie weit wir kommen würden. Außerdem war es dort angenehm kühl.

Am Ende des Canyons führte der Weg über mehrere fest installierten Treppen hinauf zum Miller Point. Dort wurden wir mit fantastischen Ausblicken auf die umliegenden Felsen belohnt. Danach wanderten wir noch den Eagle Point Trail, von dem aus wir einen schönen Rundumblick bis zu unserem Campground hatten. Leider war es dort sehr windig, und wir gingen auf dem gleichen Weg zurück.

Zurück auf dem Hauptweg schauten wir uns noch die Cathedral Cave und die Moon Cave Slot Canyons an. Dieses Labyrinth hatte viele verschiedene Einstiegsmöglichkeiten, die man nach Belieben erkunden konnten. Es war faszinierend zu sehen, wie weit man in die Schluchten reinlaufen konnte. Einige der Canyonwände waren beeindruckend hoch, und es machte viel Spaß, die verschiedenen Wege zu entdecken.
Mittlerweile war es sehr heiß und windig, und wir waren froh, als wir wieder am Camper waren. Leider konnten wir wegen dem Wind keine gemütliche Pause im Freien machen und so blieben wir im Camper. Tom las ein Buch, während ich Bilder sortierte und an meinem Bericht weiterarbeitete.

Wir überlegten, ob es sich lohnen würde, heute noch einen weiteren Trail zu laufen. Doch angesichts der Hitze und des starken Windes entschieden wir uns dagegen. Stattdessen änderten wir spontan unsere Pläne, da wir morgen einen langen Fahrtag vor uns hatten. Ich suchte einen Campground in etwa drei Stunden Entfernung und buchte ihn direkt. Glücklicherweise mussten wir nichts bezahlen, da jemand den Platz bereits gebucht und dann abgesagt hatte. Das Packen ging schnell, da wir nicht viel verstauen mussten. Wir füllten noch Frischwasser auf und entleerten das Abwasser. Da auf unserer Strecke nur wenige Ortschaften und Tankstellen lagen, tankten wir sicherheitshalber noch in Panaca, bevor wir auf den Great Basin Highway 93 in Richtung Caliente fuhren.
Die Strecke führte zunächst durch eine karge Wüstenlandschaft, bevor es langsam grüner und hügeliger wurde. In dieser Region sahen wir viele Farmen mit Viehzucht und Ackeranbau. Hinter Caliente veränderte sich die Landschaft erneut, und wir fuhren durch sanfte Täler und Hügel mit typischer Wüstenvegetation. Schließlich erreichten wir die Abzweigung zur Nevada State Route 375, die auch als Extraterrestrial Highway bekannt ist.
Diese Straße wurde berühmt, weil sie an der lange geheim gehaltenen Militärbasis Area 51 vorbeiführt. Area 51 ist ein militärisches Sperrgebiet im südlichen Nevada, das von der United States Air Force und dem Verteidigungsministerium betrieben wird. Offiziell trägt die Basis die Namen Homey Airport oder Groom Lake und liegt innerhalb des großen Luftwaffenübungsgeländes Nellis, als eigene, zusätzlich gesicherte militärische Anlage. Jahrzehntelang hielt man die Existenz des Sperrgebiets geheim, bis sie im August 2013 vom US-Geheimdienst CIA offiziell bestätigt wurde. Area 51 ist Gegenstand zahlreicher Verschwörungstheorien, insbesondere der Behauptung, dass dort außerirdische Lebensformen erforscht werden. Tatsächlich testet die US Air Force in diesem Gebiet neue Experimentalflugzeuge.

Die Fahrt auf dem Extraterrestrial Highway zog sich sehr, und wir begegneten kaum anderen Autos. Nach knapp zwei Stunden bogen wir auf den Highway 6 West ab, den Grand Army of the Republic Highway. Auch hier fuhren wir durch eine endlos weite Landschaft, und es herrschte nahezu kein Verkehr. Nur gelegentlich kamen uns Fahrzeuge entgegen.
Nach knapp vier Stunden Fahrt erreichten wir schließlich Tonopah, das plötzlich wie aus dem Nichts vor uns lag. Wir steuerten den Tonopah RV-Park an, und da es bereits spät war, machten wir uns direkt ans Abendessen. Danach ließen wir den Tag in Ruhe ausklingen. Im Rückblick war ich froh, dass wir heute doch schon einen Teil der langen Strecke gefahren sind, denn die Fahrt zog sich ganz schön.
Hier haben wir übernachtet:
Tonopah RV
Ein einfacher, aber voll ausgestatteter Wohnmobilstellplatz direkt am Highway 95. Die kostenlosen und geräumigen Duschen haben wir nicht genutzt, ebenso wenig wie die vorhandenen Waschmaschinen und Trockner. Für eine Zwischenübernachtung war der Platz völlig in Ordnung
Für uns war die Nacht kostenlos, normalerweise kostet die Übernachtung 40 USD.
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