
USA Südwesten 2024 • Tag 27 •
Weiterfahrt an die Küste
Reisedatum 09.07.2024
Heute war unser Abreisetag aus dem schönen Sequoia National Park. Da eine längere Strecke vor uns lag, standen wir früher auf. Nach dem Frühstück erledigten wir wieder alles rund ums Auto und dann konnte es losgehen. Unser Plan: die Fahrt über den General Highway Richtung Foothills Visitor Center.
Zwischen dem Giant Forest Museum und dem Potwisha Campground wird Campern über 24 Feet (7,3 Meter) von der Strecke abgeraten. Wir hatten vor zwei Tagen im Visitor Center nachgefragt, ob wir mit unserem 25 Ft (7,6 Meter) Camper fahren dürften – und grünes Licht bekommen. Also starteten wir gespannt.
Die Straße schlängelte sich in endlosen Kurven durch dichten Wald, links und rechts ragten immer wieder mächtige Sequoias in den Himmel. Nach einigen Kilometern ging es langsam bergab und der Wald wurde lichter. Wie hatten jetzt auch wieder spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler und es gab immer wieder Parkbuchten, wo man anhalten konnte.
Dann wurde die Strecke kurviger und schließlich erreichten wir die erste der berüchtigten Spitzkehren. Alles halb so wild – bis hierher ließ sich die Strecke problemlos fahren. Da wir zu Hause auch einen Camper haben und schon viele Pässe gefahren sind, hatten wir mit engen Kurven kein Problem. Wer allerdings unsicher ist oder das erste Mal mit einem Camper unterwegs ist, sollte diese Strecke besser meiden.
Je weiter wir ins Tal kamen, desto stärker veränderte sich die Landschaft. Die hohen Bäume verschwanden, es wurde zunehmend trockener. Der Scenic Drive führte immer entlang des Middle Fork Kaweah Rivers, und dadurch hatten wir immer wieder tolle Ausblicke. Ein Highlight auf der Strecke war noch der Tunnel Rock. Bis 1997 konnte man noch mit dem Auto hindurchfahren, mittlerweile ist das aber nicht mehr erlaubt und mit dem Camper wäre das eh nicht gegangen. Wie hielten aber trotzdem an, um ein paar Fotos zu machen.
Nach einer knappen Stunde erreichten wir schließlich das Foothills Visitor Center und kurz darauf den Ausgang des Sequoia und Kings Canyon National Parks. Wir folgten der Straße weiter bis zum Lake Kaweah, hielten aber nur kurz an. Der Stausee hatte wenig Wasser und wirkte nicht gerade einladend zum Baden. Also ging es weiter nach Visalia.

In Visalia nutzten wir die Gelegenheit zum Tanken, denn im Vergleich zum National Park war das Benzin hier deutlich günstiger. Da unser Propangas ebenfalls leer war, machten wir uns auf die Suche nach einer Tankstelle, an der wir nachfüllen konnten. Erst beim zweiten Anlauf hatten wir Glück. Wenn wir schon einmal in der Stadt waren, legten wir noch einen Stopp beim Walmart ein, um auch unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Zurück im Camper kochten wir uns noch einen Kaffee und aßen dazu die leckere Cinnamon Rolls die wir gerade gekauft hatten.
Über den Highway 198 West verließen wir die Stadt und an der Ausfahrt 73 wechselten wir auf die Avenal Cutoff Road. Die Gegend hier war extrem vertrocknet und wir fuhren an riesige Photovoltaik Anlagen vorbei. Dazwischen lagen immer wieder landwirtschaftliche Anbauflächen, unter anderem Tomatenfelder und zahlreiche Obstplantagen. Leider gab es nirgends Verkaufsstände – vielleicht war die Erntezeit einfach noch nicht gekommen.
In Coalinga bogen wir auf die State Route 198 West ab. Auch hier gab es endlose Felder und riesige Rinderfarmen, bevor sich die Straße in weiten Kurven in die Diablo Range hinaufschlängelte. Diese Hügelkette trennt das Central Valley von der kalifornischen Küstenregion. Teilweise war der Straßenbelag ziemlich schlecht, was das Fahren etwas anstrengend machte und sich dadurch gefühlt in die Länge zog. Nachdem wir den höchsten Punkt erreicht hatten ging es wieder bergab und die Landschaft wurde weiter. Die Straße führte weiter in das Salina Valley – eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Gebiete Kaliforniens.
In San Lucas wechselten wir auf den US Highway 101 und waren froh, nach den vielen Kurven endlich ein paar Meilen auf einer gut ausgebauten, geraden Straße zu fahren. Nach 44 Meilen (70 Kilometer) verließen wir den Highway an der Ausfahrt 317, um in Richtung Monterey zu fahren. Auch hier gab es riesige Anbauflächen, und jetzt weiß ich auch, warum das Salinas Valley die "Salatschüssel der Welt" genannt wird. Überall wuchsen Salat, Brokkoli, Erdbeeren und andere Feldfrüchte.
Die Fahrt ging weiter, und schließlich erreichten wir das Meer! Ich war schon zweimal hier gewesen, für Tom war es jedoch das erste Mal. Bis etwa eine Meile (2 Kilometer) vor der Küste war es noch sonnig, aber jetzt hatten wir – typisch für den Pazifik – dichten Nebel und es war recht kühl.
Wir parkten am Fort Ord Dunes State Park und da wir vom Aussichtspunkt aus recht wenig sahen liefen wir noch zum Strand runter. Lange blieben wir nicht und machten uns dann auf den Weg zu unserem Campground, der im Hinterland von Carmel-by-the-Sea lag. Die Anfahrt hatte es wirklich in sich! Die Straße war extrem eng, und wir waren heilfroh, dass uns niemand entgegenkam. Am Campground angekommen, wurden wir herzlich von den Besitzern begrüßt, die uns auch gleich unseren Platz zeigten. Da es inzwischen ziemlich kühl war, kochten wir zum ersten Mal im Camper und machten es uns dort gemütlich.

Hier haben wir übernachtet:
Saddle Mountain Ranch
Ein kleiner, privat geführter und liebevoll angelegter Campground. Die Sites sind sehr eng und man steht recht dicht auf seinem Nachbar. Sie sind alle mit Strom, Wasser- und Abwasseranschluss ausgestattet und verfügen über einen Picknicktisch sowie eine Feuerstelle. Es gibt einen beheizten Pool und saubere sanitäre Anlagen. Die Betreiber sind ausgesprochen freundlich. Die Zufahrt ist etwas schmal und anspruchsvoll, aber gut machbar.
Für die Nacht haben wir 140 USD bezahlt was für diesen Campground extrem viel ist.
Weitere Infos auf der Webseite






