
USA Südwesten 2024 • Tag 32 •
Im Joshua Tree National Park
Reisedatum 14.07.2024
Die Nacht war trotz Klimaanlage sehr warm. Es fühlte sich an, als würde es gar nicht richtig abkühlen. Wir standen heute früher auf, da wir in den Joshua Tree National Park fahren wollten. Nach einem schnellen Frühstück machten wir den Camper startklar und fuhren los. Schon am Morgen waren die Temperaturen extrem, und ich war gespannt, wie heiß es später im Park werden würde.
Wir verließen den Campground, fuhren auf die California 10 East, den Redlands Freeway, und nahmen dann die Ausfahrt 168. Von dort aus ging es weiter auf der Cottonwood Spring Road, direkt in den Joshua Tree National Park.
Der Joshua Tree National Park erstreckt sich über eine rund 3.200 km² große Fläche, wovon etwa 2.060 km² als Wildnis Gebiet ausgewiesen und somit mit dem Auto nicht erreichbar waren. Es gibt insgesamt drei Eingänge – zwei im Norden und einen im Süden. Benannt ist der National Park nach den Joshua Trees, einer charakteristischen Yucca-Baumart dieser Region. Die Namensgebung der Bäume ging übrigens auf die Mormonen zurück, die in ihrer Form den Propheten Josua sahen, wie er predigend die Arme gen Himmel streckte.
Im Joshua Tree National Park treffen zwei Wüsten aufeinander: die Mojave-Wüste im Westen (in Höhen über 900 Metern) und die Colorado-Wüste im Osten (unter 900 Metern), beide mit völlig unterschiedlichen Vegetationen. Im Mojave-Teil findest du die typischen Joshua Trees, die eigentlich keine Bäume, sondern Yucca-Gewächse sind. Außerdem gibt es hier zahlreiche beeindruckende Gesteinsformationen entlang der Straße. Sobald man jedoch die Colorado-Wüste erreicht, verschwinden die Joshua Trees, und stattdessen tauchen unzählige Kakteen auf.
Im Park gibt es eine Vielzahl an Wanderwegen und die beste Reisezeit für ausgiebige Touren ist das Frühjahr oder der Herbst, im Sommer herrschen dort teilweise recht hohe Temperaturen. Falls du den Park besuchst, solltest du unbedingt genug Wasser, Snacks und einen vollen Benzintank dabeihaben, denn es gibt weder Shops noch Restaurants. Selbst auf den meisten Campgrounds gibt es kein Wasser.
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Da wir über den Südeingang in den Park fuhren, kamen wir zuerst am Cottonwood Visitor Center vorbei. Dank unseres America the Beautiful Pass mussten wir keinen Eintritt zahlen und konnten direkt weiterfahren. Ansonsten kostete der Eintritt 30 USD pro Fahrzeug. Wir folgten der Pinto Basin Road, der einzigen Verbindungsstraße zwischen dem Colorado- und dem Mojave-Wüstenabschnitt des Parks. Die ersten Meilen waren noch recht unspektakulär, aber je weiter wir fuhren, desto mehr veränderte sich die Umgebung. Die ersten Cholla-Kakteen tauchten vereinzelt auf, bis wir schließlich den Parkplatz des Cholla Cactus Garden erreichten. Hier stellten wir den Camper ab und liefen den 20-minütigen Rundweg durch die Kakteen. Die unzähligen Teddy Bear Cholla wirkten aus der Ferne fast flauschig, doch ihre langen Stacheln waren mit fiesen Widerhaken versehen – anfassen sollte man sie also besser nicht. Der Weg war schön angelegt, und nach einer ausgiebigen Erkundung ging es weiter zum Arch Rock Nature Trail.

Als wir weiterfuhren, kamen wir an mehreren großen Steinen vorbei, die direkt an der Straße lagen. Natürlich hielten wir hier an, um uns alles anzuschauen.
Hier wurden durch die Erosion uralte Granitblöcke zu runden Gesteinsformationen, die teils übereinandergestapelt waren. Manche davon waren beliebte Ziele für Kletterer oder einfach ein toller Fotospot.

Kurz darauf erreichten wir die Twin Tanks Parking Area, wo wir zum Glück einen Parkplatz fanden. Auf der anderen Straßenseite begann dann der Arch Rock Nature Trail und nach einer Weile erreichten wir wunderschöne Felsformationen mit riesigen, rund geschliffenen Granitblöcken – und dazu die typischen Kakteen im Vordergrund. Mittlerweile war es richtig heiß aber zum Glück wehte ein starker Wind, denn so ließen sich die Temperaturen etwas besser aushalten. Der Trail verzweigte sich noch zum Heart Rock, doch wir liefen weiter zum Arch Rock. Der Weg war gut erkennbar, und plötzlich standen wir direkt davor: Eine beeindruckende, von Wind und Wetter geformte Steinbrücke, die sich über die Felsen spannte. Es war faszinierend, welche Formen die Natur erschaffen konnte. Zurück ging es auf demselben Weg, und insgesamt waren wir rund eine Stunde unterwegs

Auf der Weiterfahrt hielten wir noch am Skull Rock, der direkt an der Straße lag und daher nicht zu übersehen war. Die Felsformation sah tatsächlich aus wie ein menschlicher Schädel und war ein echtes Must-See im Joshua Tree National Park. Hier war natürlich einiges los – alle wollten ein Selfie mit dem fotogenen Felsen machen. Um ihn richtig zu sehen, musste man erst auf einen großen Stein klettern. Besonders schön war, dass es hier kaum befestigte Wege gab – man konnte einfach über die Felsen kraxeln und die Landschaft genießen. Nachdem wir uns die beeindruckenden Steinformationen rund um den Skull Rock angesehen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Joshua Tree Visitor Center am Westeingang des Parks. Der Park Boulevard schlängelte sich durch die hügelige Wüstenlandschaft, und wir hielten immer wieder an, um die schönen Joshua Trees oder interessante Steinformationen zu fotografieren.
Langsam näherten wir uns dem Parkausgang und hier mussten wir dann noch einmal unseren America the Beautiful Pass vorzeigen.

Da wir noch ein paar Lebensmittel brauchten, fuhren wir nach Yucca Valley in den nächstgelegenen Walmart. Dort tranken wir einen Kaffee, aßen eine Kleinigkeit und setzten anschließend unsere Fahrt fort.
Wir folgten dem 29 Palms Highway Richtung Twentynine Palms, als uns Google plötzlich vor Flash Floods warnte. Hier hatte es ein paar Stunden zuvor heftige Gewitter gegeben, die anscheinend Straßen überflutet hatten. Wir überholten noch einen Radlader mit einer großen Schaufel – und so langsam wurden wir unruhig. Wenig später sahen wir bereits die ersten Geröllmassen auf der Straße. Krass, sowas habe ich noch nie gesehen.
Zunächst kamen wir noch gut durch, doch plötzlich war die Polizei vor uns und sperrte die Straße komplett ab. Es blieb uns nichts anderes übrig, als umzudrehen. Leider bedeutete das einen großen Umweg für uns. Wir fuhren zurück nach Yucca Valley, tankten dort noch einmal und nahmen dann die Route über Palm Springs und den Highway 10, einmal um den Joshua Tree Nationalpark herum. Das kostete uns über zwei Stunden, aber es war uns zu riskant, kleine Nebenstraßen zu nehmen – wir wollten nicht in einer überfluteten Straße stecken bleiben.
Die weitere Fahrt verlief unspektakulär, bis wir wieder auf dem 29 Palms Highway waren. Die Landschaft war zunächst karg, doch je näher wir dem Colorado River kamen, desto grüner wurde es. In Parker wechselten wir auf den Rio Vista Highway, der teilweise direkt am Colorado River entlangführte. Rechts tauchten plötzlich wieder rote Felsen auf, während links immer wieder kleine Buchten, Marinas und Ferienhäuser sichtbar wurden.
Nach ein paar Meilen bogen wir auf den Lake Shore Boulevard ab, und kurze Zeit später erreichten wir den Cattail Cove Campground. Der Eingang war nicht mehr besetzt, aber ich hatte bereits eine Site reserviert. Durch die Umleitung war es schon spät geworden, also aßen wir direkt zu Abend und ließen den Tag entspannt ausklingen.
Hier haben wir übernachtet:
Cattail Cove Campground
Der Campground war sehr schön angelegt, mit vielen Stellplätzen unter schattigen Bäumen. An den Sites gab es Strom- und Wasseranschlüsse sowie einen Picknicktisch, während die Premium-Sites sogar über Full Hookup verfügten. Die Sanitäranlagen waren großzügig und sehr sauber, was sicherlich auch daran lag, dass nur wenige Camper vor Ort waren. Der Campground lag direkt am Colorado River und hatte einen wunderschön gestalteten Strand mit überdachten Sitzmöglichkeiten.
Für die Nacht haben wir 50 USD bezahlt.
Weitere Infos auf der Webseite






















