
USA Südwesten 2024 • Tag 5 •
Ein weiterer Tag mit Biken und Wandern in Sedona
Reisedatum 17.06.2024
Heute klingelte der Wecker schon um 7 Uhr, und nachdem wir alles sicher verstaut hatten, fuhren wir zum Parkplatz am Courthouse Vista. Diesen Parkplatz hatten wir uns gestern bereits angeschaut, und wir hatten Glück, mit unserem Camper noch einen Platz zu finden. Früh da zu sein, war eine gute Entscheidung, denn der Parkplatz füllte sich schnell.
Zuerst kauften wir uns am Automaten einen Red Rock Pass, da das Parken an den Trailheads ohne diesen nicht erlaubt ist. Es gab drei Optionen: Tagespass (5 USD), Wochenpass (15 USD) und Jahrespass (20 USD). Wir entschieden uns für den Tagespass, da wir nicht sicher waren, wie viele Wanderungen wir in Sedona noch machen wollten.
Nachdem wir im Camper gefrühstückt hatten, starteten wir. Tom machte eine MTB-Tour, und ich wollte den Bell Rock Trail sowie den Courthouse Butte Loop Trail laufen. Vom Parkplatz aus folgte ich dem Bell Rock Pathway und hatte schon von hier aus einen tollen Blick auf den Bell Rock. An der nächsten Abzweigung bog ich links auf den Courthouse Butte Loop ab. Der Weg war schön breit und gut zu gehen, und man hatte eine wunderbare Aussicht in alle Richtungen. Gemütlich ging es um die Felsen herum. Da der Trail komplett in der Sonne lag, war es eine gute Idee, so früh loszugehen.

Ich lief mit der App Komoot, in der ich eine schöne Tour gefunden hatte. Der gut vier Meilen lange Trail war außerdem super markiert und immer wieder sah man große Steinkörbe, sodass man sicher sein konnte, auf dem richtigen Weg zu sein. Die meisten Wanderer liefen nur den kleinen Trail direkt zum Bell Rock, und so war ich fast allein und konnte die Ruhe genießen. Ich ließ mir Zeit, denn die Landschaft war einfach sensationell, und ich machte viele Fotos – das musste ich einfach festhalten.

Nachdem ich den Courthouse Butte umrundet hatte, kamen mir wieder mehr Leute entgegen. Der Weg führte dann noch um den Bell Rock, und nach knapp zwei Stunden war ich wieder am Ausgangspunkt. Da Tom noch nicht zurück war, beschloss ich, noch den Bell Rock Climb zu versuchen. Das stellte sich als kleine Herausforderung heraus. Am Anfang gab es keinen richtigen Weg, nur Steinkörbe und Holzschilder, die dann jedoch irgendwann aufhörten. Überall lagen kleine Steinhaufen, die den besten Weg nach oben markieren sollten. Der Weg wurde teilweise sehr steil und führte über glatte Felsen, sodass ich auch meine Hände zu Hilfe nehmen musste.
Irgendwann war meine persönliche Grenze erreicht, und ich fühlte mich nicht mehr sicher genug, um weiterzuklettern, zumal ich den Weg später auch wieder zurückmusste. Die Aussicht war trotzdem großartig, und ich hatte einen tollen Blick auf die umliegenden Felsformationen. Der Abstieg war dann wirklich anstrengend und herausfordernd und ich war froh, als ich wieder unten angekommen war. Die Rundwanderung um die Felsen war sehr schön, aber der Bell Rock Climb hatte es definitiv in sich.
Ich musste nicht lange warten, bis Tom auch von seiner Tour zurückkam. Für uns ging es erst einmal zurück zum Campground, wo wir zu Mittag aßen und eine kleine Pause einlegten.

Am späten Vormittag machten wir uns auf den Weg zur Chapel of the Holy Cross, einer beeindruckenden Kapelle, die direkt in die Felsen gebaut wurde. Da Wohnmobile und Busse zwischen 9 und 17 Uhr dort nicht parken dürfen, nahmen wir ein Uber und ließen uns zur Kapelle fahren.
Schon auf der Fahrt sahen wir das Kirchengebäude, das sich farblich und architektonisch nahtlos in die umliegende Landschaft einfügte. Besonders beeindruckend war das 27,4 Meter hohe Kreuz an der Frontseite, das vom Bildhauer Keith Monroe aus San Francisco entworfen wurde. Beim kurzen Spaziergang vom Parkplatz zur Kapelle hatten wir schon einen tollen Ausblick auf die umliegende Berge und auf Sedona.
Zunächst besichtigten wir die kleine Kirche, die schlicht und puristisch gestaltet war. Das Innere war, bis auf zwei Wandteppiche, schmucklos und hatte Platz für bis zu 150 Personen. Durch die großen Glasfenster wirkte alles sehr luftig, und wer mochte, konnte im Souvenirladen im Untergeschoss christliche Andenken kaufen.
Von der Kapelle aus hatten wir dann eine atemberaubende Aussicht auf die Landschaft und die rot schimmernden Felsformationen – absolut sehenswert!

Anschließend wollten wir mit einem Uber zurück zum Campground fahren, aber das stellte sich als schwierig heraus. Entweder war kein Fahrer verfügbar oder niemand wollte zur Kapelle hochfahren. Auch öffentliche Verkehrsmittel gab es hier nicht
Also machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg und ich versuchte zwischendurch immer wieder, ein Uber zu rufen – leider ohne Erfolg. Nach über einer Stunde Fußweg waren wir schließlich zurück am Camper. Wenigstens hatte ich so meine 10.000 Schritte für den Tag! Den Abend ließen wir gemütlich am Camper ausklingen.
















