Rundreise durch den Südwesten der USA 2018
- Stephanie Zühlke

- 26. Juli 2022
- 64 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Sept.

Nachdem ich jetzt schon mehrmals in den USA Urlaub gemacht habe, ging es diesmal zusammen mit meinem Mann auf eine Rundreise zu den Sehenswürdigkeiten im Südwesten der USA. Wir machten die klassische Route mit Beginn in Las Vegas, um dann durch endlose Wüsten, spektakuläre Landschaften, majestätische Canyons und malerische Nationalparks zu fahren.
Ich möchte noch nicht allzu viel verraten, aber soviel sei schon mal gesagt: Die Reise, so wie wir sie geplant hatten, war traumhaft schön und wir werden uns noch lange daran erinnern.
Was dich erwartet
Tag 6 Wanderung zum Observation Point im Zion Nationalpark
Über den Bryce Canyon Nationalpark
Tag 17 Weiterfahrt Richtung Grand Canyon Nationalpark
Über den Grand Canyon Nationalpark
Tag 18 Rundflug und Wanderung im Grand Canyon Nationalpark
Tag 19 Wanderung im Grand Canyon Nationalpark
Allgemein
Unsere Reisevorbereitung
Im Internet findet man viele Blaupausen über Reiserouten in ganz Amerika. Wir wollten zu den klassischen Nationalparks rund um Las Vegas. Am Anfang der Planung stand natürlich die Frage: Wie lange wollen wir unterwegs sein und welche Nationalparks wollen wir sehen? Ich finde, dass man unbedingt eine grobe Planung der Strecke und der Zeit, die man an verschiedenen Orten verbringen will, haben sollte.
Meine Planung begann wieder Monate vor unserem Start und durch das Lesen vieler Reiseberichte auf verschiedenen Websites konnte ich viele Informationen für unsere Tour finden und schnell stand unsere Route fest. Da wir als Start- und Endziel Las Vegas gewählt haben, wurde zeitnah der Flug und der Camper gebucht. Im Anschluss erstellte ich eine Liste mit den jeweiligen Etappen und den Punkten, die wir unterwegs oder am jeweiligen Tag anschauen wollten. Wir achteten darauf, das wir nach langen Fahrtagen mehrere Übernachtungen am gleichen Ort hatten, damit alles nicht zu stressig wurde.
Da wir einige National Parks besuchen und auch direkt dort campen wollten, war es unerlässlich, schon zeitig vorab zu buchen. Das nimmt einem natürlich die Flexibilität, hat aber auch den Vorteil, dass man direkt vor Ort ist und keine langen Anfahrtswege in die Parks hat.
Alles über die USA - Daten & Fakten
Die USA sind mit einer Fläche von über 9,8 Millionen Quadratkilometern das drittgrößte Land der Welt nach Landfläche und die Entfernungen im Land sind enorm: von der Ostküste bis zur Westküste sind es etwa 4.500 km und von der nördlichsten Spitze in Alaska bis zur südlichsten Spitze in Florida etwa 2.500 km. Mit rund 333 Millionen Menschen ist es auch das drittbevölkerungsreichste Land der Welt. Insgesamt gibt es 50 Bundesstaaten sowie einen Bundesbezirk – Washington, der auch gleichzeitig die Hauptstadt der USA ist. Die offizielle Amtssprache der USA ist Englisch, aber das Land ist aufgrund seiner ethnischen Vielfalt auch Heimat einer Vielzahl anderer Sprachen.
Anreise in die USA
Für die meisten Reisenden ist das Flugzeug die beliebteste und praktischste Option, um den Atlantik zu überqueren und die Vereinigten Staaten zu erreichen. Mehrere Fluggesellschaften bieten Direktflüge von deutschen Flughäfen wie Frankfurt, München oder Berlin zu verschiedenen Zielen in den USA an. Zu den häufigsten Ankunftsorten gehören Flughäfen wie New York JFK, Los Angeles, Chicago O'Hare und Atlanta Hartsfield-Jackson. Direktflüge können eine gute Option sein, um die Reisezeit zu verkürzen und den Stress des Umsteigens zu vermeiden. Wenn keine Direktflüge verfügbar sind oder die Preise hoch sind, können Umsteigeverbindungen eine gute Alternative sein. Viele europäische Fluggesellschaften bieten Flüge mit Zwischenlandungen in Städten wie London, Amsterdam, Paris oder Frankfurt an, bevor sie weiter in die USA fliegen. Diese Option kann oft günstiger sein, erfordert jedoch zusätzliche Zeit für den Transfer zwischen den Flügen. In der Regel dauert ein Direktflug von Deutschland in die USA zwischen 8 und 12 Stunden, je nach Abflugort und Ziel, während Flüge mit Zwischenlandungen entsprechend länger dauern können. Unseren Flug habe ich wieder im Reisebüro gebucht und er ging von Frankfurt nach Dallas und dann weiter nach Las Vegas.
Beste Reisezeit für den Südwesten der USA
Welche Jahreszeit die beste für eine Rundreise ist, orientiert sich stark an die Region, die man besuchen möchte und die geplanten Aktivitäten. Je nach Reisemonat gibt es in Hinblick auf das Wetter und den Zustand von Straßen in den Nationalparks eine gänzlich andere Bedingung. Auch beim Besucheraufkommen und den zu erwarteten Preisen gibt es große Unterschiede. Wer auf die Schulferien im Sommer angewiesen ist, muss natürlich mit einem höheren Besucheraufkommen und mit höheren Preisen rechnen. Dafür gibt es im Frühjahr/Frühsommer keine Garantie, dass alle Straßen befahrbar und alle Parks zugänglich sind.
Wir waren 3 Wochen im September unterwegs und hatten fast immer schönes und teilweise noch sehr heißes Wetter. Im Bryce Canyon, der doch sehr hoch liegt, hatten wir nachts jedoch auch Frost.
Zeitverschiebung
Die Vereinigten Staaten von Amerika erstrecken sich über mehrere Zeitzonen, was bedeutet, dass die Zeiten in verschiedenen Teilen des Landes unterschiedlich sind. Insgesamt gibt es sechs Zeitzonen: Eastern Standard Time (EST), Zentrale Standardzeit (CST), Mountain Standard Time (MST), Pazifische Standardzeit (PST), Alaska-Standardzeit (AKST) und die Hawaii-Aleuten-Standardzeit (HAST).
Die Eastern Standard Time (EST) ist die Zeitzone der Ostküste und gilt beispielsweise für Städte wie New York City und Miami. Die Central Standard Time (CST) gilt für Regionen wie Chicago und Dallas, während die Mountain Standard Time (MST) für Denver und Phoenix relevant ist. Die Pacific Standard Time (PST) umfasst Städte wie Los Angeles und San Francisco.
Es ist wichtig, die Zeitverschiebung zu berücksichtigen, wenn man seine Reise plant und Termine vereinbart, um sicherzustellen, dass man nicht zu spät oder zu früh ankommt.
Einreisebestimmungen für die USA
Wenn du planst, in die USA zu reisen, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Du benötigst einen maschinenlesbaren Reisepass (das ist der Bordeaux-rote Pass, den die meisten eigentlich schon haben) der noch mindestens sechs Monate über das Datum deiner geplanten Rückreise hinaus gültig ist. Ganz wichtig: Dies gilt auch für Kinder und Babys.
Du benötigst – wie die meisten Europäer – für einen Urlaub in den USA, der weniger als 90 Tage dauert, kein Visum, da du am Visa Waiver Program (VWP) teilnimmst. Das VWP ist eine elektronische Einreiseerlaubnis (ESTA), die du online über die Internetseite der US-Regierung stellen musst. Ein Visum ist nur erforderlich, wenn man länger als 90 Tage bleiben möchte, in den USA studieren bzw. eine Arbeitsstelle annehmen möchte.
Die Einreisegenehmigung (ESTA) in die USA solltest du unbedingt nur hier beantragen, denn das ist die offizielle Webseite des Department of Homeland Security. Es gibt leider viele inoffizielle Websites von Anbietern, die versuchen, mit deiner Unsicherheit und deinem Nichtwissen Geld zu verdienen, indem sie dir die Abwicklung mit dem ESTA-Antrag übernehmen. Das kannst du dir sparen, denn der ESTA-Antrag ist ganz leicht auszufüllen und kostet 21,00 USD (Stand April 2024). Denk daran, dass der Antrag bis spätestens 72 Stunden vor Abflug erfolgt ist. Deine erteilte ESTA-Genehmigung gilt dann für beliebig viele Einreisen in die USA für eine Dauer von zwei Jahren.
Fortbewegung in den USA
Was man in den USA beachten und nicht unterschätzen sollte, sind die enormen Entfernungen. Man sollte sich deswegen im Vorfeld genau überlegen, was man sehen und erleben möchte und sein Fortbewegungsmittel danach auswählen.
Mietwagen
Für viele Reisende ist ein Mietwagen die erste Wahl, um die Freiheit der Straße zu genießen. Die USA verfügen über ein gut ausgebautes Autobahnnetz, das es dir einfach macht, von einem Bundesstaat zum anderen zu fahren. Von kompakten Autos bis hin zu geräumigen SUVs bietet die breite Palette an Mietfahrzeugen für jeden Geschmack und jedes Budget etwas Passendes.
Für Fahrten in den USA empfiehlt es sich, einen internationalen Führerschein dabei zu haben, da der deutsche Führerschein allein ohne das Zusatzdokument nicht anerkannt werden muss. Einige Bundesstaaten verlangen explizit das Mitführen eines internationalen Führerscheins zusätzlich zum deutschen Führerschein, aber auch außerhalb dieser Bundesstaaten ist das Mitführen des internationalen Führerscheins zu empfehlen. Das amerikanische Bundesgesetz schreibt vor, dass ein Führerschein in der Landessprache verständlich sein muss, was bei den ausschließlich auf Deutsch bedruckten EU-Führerscheinen nicht der Fall ist. Um also langwierigen Erklärungen aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich für jeden USA-Reisenden ein internationaler Führerschein.
Wohnmobil
Für Abenteuerlustige wie wir, die die Freiheit des Campens und die Flexibilität des Reisens kombinieren möchten, ist ein Wohnmobil eine großartige Option. Mit zahlreichen Campingplätzen und RV-Parks in den USA kannst du die schönsten Naturlandschaften hautnah erleben und deinen eigenen Zeitplan festlegen. Die Entfernungen sind teilweise riesig und es braucht vor allem Zeit, auch wenn man mehr als nur eine Region erkunden will.
Inlandsflüge
Aufgrund der Größe des Landes und der Entfernungen zwischen den Städten sind Inlandsflüge eine effiziente Möglichkeit, lange Strecken zurückzulegen. Mit einer Vielzahl von Fluggesellschaften und Flughäfen in den USA ist es einfach, von einem Bundesstaat zum anderen zu fliegen und Zeit zu sparen.
Öffentlicher Nahverkehr
In großen Städten bietet der öffentliche Nahverkehr eine bequeme Möglichkeit, sich innerhalb der Stadt zu bewegen. U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen bieten eine kostengünstige und umweltfreundliche Option für den Transport.
Währung der USA
Die offizielle Währung in den USA ist der Dollar, auch mit USD abgekürzt. Scheine sind im Wert von 1, 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar erhältlich und jeder Schein hat ein einzigartiges Design und zeigt bekannte historische Persönlichkeiten wie George Washington, Abraham Lincoln und Benjamin Franklin. Neben den Scheinen gibt es auch Münzen im Wert von 1 Dollar, und Münzen im Wert von 1, 5, 10 und 25 Cent. Für einen Euro bekommt ihr je nach aktuellem Wechselkurs 1,07 USD (Stand April 2024). Denkt daran, immer etwas Kleingeld bei euch zu haben, um Kleinigkeiten zu bezahlen oder Trinkgeld zu geben.
Zahlung mit Kreditkarte
Da unsere EC-Karte in den USA nicht funktioniert ist eine Kreditkarte absolut notwendig. Sie kommt vor allem bei Reservierungen und bei größeren Beträgen zum Einsatz. Ohne dieser Karte könnt ihr keine Motels und Hotels online reservieren oder auch keinen Mietwagen buchen. Für die Kaution wird nämlich die Kreditkarte des Fahrers belastet.
Gut ist es, wenn man zwei verschiedene Karten in den Urlaub mitnimmt. Sollte einmal eine Karte nicht funktionieren oder das Limit erreicht sein, braucht man unbedingt einen Ersatz. Außerdem benötigt ihr noch die PIN der Kreditkarte, um Bargeld am Automaten abheben zu können.
Wir haben schon länger die Visa-Card der Hanseatic Bank und sind sehr zufrieden. Bei dieser Karte entfallen nämlich die sogenannten Auslandseinsatzgebühren. Meist sind dies zwischen 1% bis 2% des Gesamtbetrages was sich aber über eine längere Zeit doch ganz schön summiert.
Bei meinen letzten Reisen in die USA habe ich festgestellt, dass man mit der Kreditkarte fast überall zahlen kann. Das Bargeld ist zwar nicht mehr Zahlungsmittel Nummer eins in den USA, jedoch weiterhin unverzichtbar und es wird unterwegs auf Reisen immer mal wieder benötigt.
SIM-Karte
In Europa ist es aufgrund zahlreicher Roaming-Regularien der meisten Mobilfunk-Anbieter mittlerweile möglich, mobile Daten zu verwenden, ohne in die Roaming-Kostenfalles zu tappen. Anders sieht es damit währen eines USA-Urlaubs aus. Roaming ist nicht möglich oder reißt ein gehöriges Loch in deine Urlaubskasse.
Damit du auch im Urlaub mobile Daten hast, um z.B. die Verkehrsnavigation von Google Maps zu nutzen, ist es sinnvoll, sich eine Prepaid-Sim-Karte zu besorgen. Mittlerweile kann man in fast jedem Supermarkt eine SIM-Karte kaufen und so haben wir das auch gemacht. Wir haben uns eine Karte im Walmart besorgt und hier wurde auch gleich alles aktiviert.
"America the Beautiful" Pass
Zu jeder Reise in die USA gehört der Besuch eines oder mehrerer Nationalparks. Insbesondere Utah, Arizona und Kalifornien haben mit ihren berühmten Parks wie Arches, Grand Canyon, Bryce Canyon oder Yosemite viel zu bieten. Der Eintritt kostet im Schnitt pro Fahrzeug um die 30 USD und wenn du mehrerer Nationalparks besuchen möchtest, lohnt sich der Kauf eines „America the Beautiful“ Passes. Dieser Pass berechtigt dich, ein Jahr lang ab erster Nutzung, alle Nationalparks und National Monuments zu besuchen. Kaufen kann man diesen Pass direkt bei der ersten Einfahrt in einen Park.
Reiseroute und Karte mit allen Sehenswürdigkeiten
Auf dieser Karte seht ihr unsere Reiseroute und alle Sehenswürdigkeiten, die wir angeschaut haben. Insgesamt sind wir 1900 Meilen bzw. 3060 Kilometer gefahren.
Unsere Tour
Tag 1 Flug von Frankfurt über Dallas nach Las Vegas
Gestern Abend wurde schon alles gepackt und heute morgen ging es dann los zu unserer großen Rundreise durch den Südwesten der USA. Wir mussten recht früh aufstehen und sind mit dem ICE zum Flughafen nach Frankfurt gefahren. Nachdem wir die Koffer aufgegeben und durch die Sicherheitskontrolle durch waren, konnten wir noch kurz einen Kaffee trinken bevor es dann auch schon in den Flieger ging.
Vor uns lag ein fast 11-stündiger Flug nach Dallas der recht schnell vorbei ging. Leider verzögerte sich unser Anschlussflug wegen einem Gewitter und mit über 2,5 Stunden Verspätung ging es dann endlich los in Richtung Las Vegas. Dort angekommen wurden schnell die Koffer geholt und mit dem Taxi fuhren wir zum Hotel. Wir hatten das Luxor gebucht und nach einem Rundgang durch das Hotel ging es ins Bett da wir jetzt über 24 Stunden auf den Beinen waren.
Hotel Luxor
Das Hotel als Pyramide mit der Sphinx und das gesamte Ambiente sind eine Buchung wert. Das Einchecken verlief Dank des freundlichen Personals blitzschnell. Das Frühstück im Hotel war hervorragend und die Auswahl war riesig. Von frisch gebackenen Croissants bis hin zu frischen Fruchtsäften war für jeden Geschmack etwas dabei. Unser Zimmer im Luxor war sehr geräumig, komfortabel und sehr sauber.
Für 1 Übernachtung mit Frühstück haben wir 83.- Euro gezahlt, am Wochenende ist es aber wesentlich teurer.
Weitere Infos auf der Webseite
Tag 2 Camper abholen, Großeinkauf und Fahrt in den Valley of Fire State Park
Heute waren wir früh wach, da die Zeitverschiebung uns am Ausschlafen hinderte. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns mit dem Taxi auf den Weg zu Apollo, um unseren Camper für die nächsten Tage abzuholen. Leider war unser Fahrzeug noch nicht fertig, und es dauerte eine Weile, bis alles geklärt war. Schließlich verließen wir gegen 13:00 Uhr den Hof. Unser erster Halt war der Walmart, wo wir einen Großeinkauf starteten. Das dauerte etwas länger als erwartet, aber nachdem alles im Camper verstaut war, konnten wir endlich losfahren.
Unser erstes Ziel war das berühmte „Welcome to Fabulous Las Vegas“-Schild, um einige Fotos zu machen. Die lange Schlange von Menschen, die unbedingt ein Bild direkt unter dem Schild machen wollten, schien entmutigend, also wartete ich geduldig an der Seite, bis kurzzeitig niemand vor dem Schild stand, um mein Foto zu machen.
Anschließend machten wir uns auf den Weg, durch den Feierabendverkehr aus Las Vegas heraus und Richtung Valley of Fire State Park.
Die Fahrt selbst war schon ein Erlebnis für sich. Die endlosen Straßen durch die Wüste boten einen tollen Blick auf die umliegenden Berge und die unendliche Weite der Landschaft. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir schließlich den Eingang des Valley of Fire State Parks. Die roten Felsformationen ragten hoch in den Himmel und boten einen beeindruckenden Anblick. Mittlerweile ging auch schon langsam die Sonne unter und tauchte die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht und die Felsen leuchteten in den verschiedensten Rottönen.
Unser Ziel, der Atlatl Rock Campground, erwies sich als ein malerischer Campingplatz mitten im Park. Wir hatten Glück und fanden sogar noch freie Stellplätze. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang rund um den Campingplatz,
denn das Abendlicht und die roten Felsen gaben eine tolle Kulisse und ich konnte viele Fotos machen. Nachdem wir die Umgebung erkundet hatten, kehrten wir zurück zu unserem Camper.
Atlatl Rock Campground
Der Atlatl Rock Campground liegt inmitten der faszinierenden Landschaft des Valley of Fire State Park. Die Stellplätze sind großzügig bemessen und bieten ausreichend Platz für Zelte, Wohnmobile oder Wohnwagen. Saubere Toiletten und Duschen sorgen für Komfort, ebenso gibt es Picknicktische und Feuerstellen. Der Campground ist ein idealer Ausgangspunkt zu den Wanderungen und Sehenswürdigkeiten in der Nähe. Ich kann den Campground nur wärmstens empfehlen. Pro Nacht haben wir 20,00 USD gezahlt
Weitere Infos auf der Webseite
Über den Valley of Fire State Park
Obwohl Nevada nicht unbedingt für seine atemberaubende Natur bekannt ist, beheimatet der Bundesstaat dennoch ein oder zwei reizvolle State Parks. Einer davon ist das Valley of Fire, das mit seinen leuchtend roten Felsen, malerischen Wanderwegen und seiner günstigen Lage erstaunliche Besuchermassen anzieht.
Der Valley of Fire State Park ist nicht nur der älteste, sondern auch der größte State Park Nevadas, der bereits 1935 seine Tore öffnete. Auf einer Fläche von 141 km² erstreckt er sich 80 Kilometer nordöstlich von Las Vegas in Höhenlagen zwischen 610 und 790 m über dem Meeresspiegel. Der Park grenzt westlich an die Lake Mead National Recreation Area und liegt an der Mündung des Virgin River in den Lake Mead.
Seinen Namen verdankt das Valley of Fire den roten Sandsteinformationen, die vor etwa 150 Millionen Jahren aus riesigen Wanderdünen entstanden sind. Durch komplexe geologische Prozesse, einschließlich Hebungen, Senkungen und intensiver Erosion, wurde die heutige faszinierende Landschaft geformt. Die Winter sind in der Regel mild, mit Temperaturen, die von Frost bis zu angenehmen 25 °C reichen können, während die Tagestemperaturen im Sommer drückend heiß werden können und bis zu 47 °C erreichen.
Hier findest du weiterer Infos zum Park
Tag 3 Sightseeing im Valley of Fire State Park
In der Nacht hatten wir Schwierigkeiten beim Schlafen, da es extrem heiß war. Die Klimaanlage brachte zwar etwas Erleichterung, war aber ziemlich laut. Heute planten wir, den Valley of Fire State Park zu erkunden.
Unser erster Halt war am Atlatl Rock, wo wir eine Treppe zu den Felsen hinaufstiegen. Trotz der Hitze und der anstrengenden Bedingungen waren sowohl der Anblick als auch der Ausblick lohnenswert. Oben trafen wir auf sogenannte Petroglyphen, Bilder und Symbole, die in den Felsen geritzt wurden. Wir erkundeten auch die Umgebung des Felsens, die mit zahlreichen Motiven der roten Felsen gespickt war.

Mit unserem Camper setzten wir unsere Fahrt durch das Valley fort, wobei wir aufgrund der vielen Fotomöglichkeiten nur langsam vorankamen. Unser nächstes Ziel war der Elephant Rock, den wir bei einem kurzen Spaziergang erreichten. Hier hatten die Felsen die Form eines kleinen Elefanten.
Anschließend besuchten wir die 7 Sisters, eine Gruppe von sieben roten, erodierten Felsbrocken mitten in der Sandwüste. Durch die Erosion wird in 100 Jahren wahrscheinlich nicht mehr viel von ihnen übrig sein. Nach einer kurzen Pause im Besucherzentrum, um uns in den klimatisierten Räumen zu erholen, fuhren wir weiter zum White Dom Trail, der seinen Namen von den kuppelförmigen, überwiegend weißen Sandsteingebilden erhielt. Diese unterscheiden sich von anderen Teilen des Parks.
Der Weg war zwar sandig und stellenweise steil, aber dennoch problemlos zu gehen. Wir konnten hier schon die vielfältigen Farbenspiele des Sandsteins sehen und es gab viele Motive zum Fotografieren. Das Gelände wurde dann flacher und wir erreichten eine alte Filmkulisse, in der in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts Szenen aus dem Western „The Professionals“ mit Burt Lancaster und Lee Marvin gedreht wurden. Hinter den Kulissen ging es dann nochmals leicht bergab, bis der Weg dann rechts abknickte und uns in einen engen Canyon brachte. Der Canyon war so eng, dass man nicht nebeneinander durchlaufen konnte. Hier war dann auch der tiefste Punkt der Wanderung und von nun an ging es wieder nach oben zum Parkplatz zurück. Insgesamt brauchte man für die kleine Wanderung ca. 1 Stunde. Am Parkplatz gab es schöne überdachte Sitzmöglichkeiten und wir machten erst einmal eine größere Pause bevor es dann weiter ging.
Frisch gestärkt fuhren wir dann zur Fire Wave. Sie gehört mittlerweile zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Valley of Fire. Ein Foto davon tauchte 2009 plötzlich in der offiziellen Nevada Tourismus Broschüre auf. 2010 war das Bild schließlich auf dem Cover der 17. Auflage des Grundmann-Reiseführers USA „Der ganze Westen“ zu sehen. Vom offiziellen Parkplatz sind es ungefähr 900m bis zum Ziel. Der Trail ist im Gesamten unspektakulär und lohnt in der Tat nur wegen der eigentlichen Fire Wave.
Auf der Rückfahrt hielten wir noch kurz am Rainbow Vista an. Ein Trail führt Richtung Osten und bietet besonders abends unzählige Fotomotive. Hier lohnt es sich auch, ein wenig abseits der Trails zu schauen.
Tag 4 Fahrt in den Zion Nationalpark
Auch heute waren wir wieder äußerst früh auf den Beinen. Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen, denn die Reise ging weiter. Zunächst machten wir einen kleinen Umweg zur Echo Bay am Lake Mead, was sich jedoch als recht enttäuschend erwies. Der Wasserstand war alarmierend niedrig und die gesamte Szenerie wirkte trostlos und wenig einladend. Danach setzten wir unseren Weg fort, diesmal in Richtung Mesquite, wo wir erneut einen Walmart ansteuerten, um unsere Vorräte aufzustocken.
Unser heutiges Ziel, der Zion Nationalpark, versprach ein weiteres Highlight inmitten der atemberaubenden Natur des Südwestens der USA. Der Highway führte uns zunächst durch eine eher karge Landschaft, geprägt von trockenen Wüstenflächen und vereinzelten Felsen. Doch während wir Kilometer um Kilometer zurücklegten, begann sich die Umgebung langsam zu verändern. Es wurde immer grüner und bald darauf waren wir von üppigen Pflanzen und tollen Felsformationen umgeben.
Es war so schön, als wir schließlich die Tore des Zion Nationalparks erreichten. Da es noch früh am Tag war, beschlossen wir, direkt zur Canyon Junction Bridge zu fahren, Von diesem Aussichtspunkt aus hatten wir einen tollen Blick auf den imposanten Watchman, der hoch über dem Virgin River thronte.
Im Anschluss fuhren wir zum Zion Canyon Campground, hier blieben wir für die nächsten drei Tage. Wir hatten Glück, denn unser Stellplatz lag direkt am Fluss. Angesichts der sengenden Hitze, die an diesem Tag herrschte und das Thermometer auf über 40°C klettern ließ, nahmen wir gleich unsere Stühle und setzten uns zu den anderen direkt in den Fluss. Was für eine willkommene Erfrischung.
Zion Canyon Campground and RV Resort
Die Lage des Campgrounds ist super und die Stellplätze sind großzügig dimensioniert und bieten genügend Platz für Zelte, Wohnmobile und Wohnwagen. Einige der Stellplätze befinden sich direkt am Virgin River. Saubere Toiletten und Duschen sowie Picknicktische und Feuerstellen stehen zur Verfügung. Durch die Nähe zu den Wanderungen und Sehenswürdigkeiten ist der Campingplatz ein idealer Ausgangspunkt und das Infozentrum, wo der Shuttle abfährt, ist nicht weit entfernt. Das Personal war sehr freundlich und stand mit Rat und Tat zur Seite. Pro Nacht haben wir 50,00 USD gezahlt.
Weitere Infos auf der Webseite
Über den Zion Nationalpark
Der Zion Nationalpark, gehört zu den "Mighty Five" von Utah und liegt ganz in der Nähe des "Dreiländerecks", an dem die US Bundesstaaten Utah, Nevada und Arizona zusammenstoßen. Er erstreckt sich über eine Fläche von 579 km² und liegt zwischen 1128 m und 2660 m Höhe.
1909 wurde das Gebiet des Canyons zum Mukuntuweap National Monument ernannt und seit 1919 besitzt es den Status eines Nationalparks.
Der Park ist das Produkt von Millionen Jahren geologischer Prozesse und die beeindruckenden Canyons, darunter der berühmte Zion Canyon, wurden durch die Erosionskraft von Flüssen, insbesondere dem Virgin River, geformt.
Die roten Sandsteinfelsen, für die der Park bekannt ist, stammen aus der Navajo-Formation, die vor etwa 150 Millionen Jahren entstand. Im Park gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen mit vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren.
Offizielle Webseite
Tag 5 Wanderung durch die Narrows im Zion Nationalpark
Heute stand die erste Wanderung im Park auf dem Programm. Dank des bereits zuhause erworbenen America the Beautiful Passes ging es ohne Umwege zur Bushaltestelle. Im Sommer ist der Scenic Drive, die Hauptstraße durch den Park, für Privatfahrzeuge gesperrt. Stattdessen bringt ein kostenloser Shuttlebus Besucher bequem vom Visitor Center am Parkeingang zu den verschiedenen Wanderwegen und Aussichtspunkten.
Unser Ziel war die letzte Haltestelle des Scenic Drives: der Temple of Sinawava. Hier begann unsere Wanderung entlang des Virgin Rivers. Am Ende des Riverside Walks hieß es dann: Wasserschuhe anziehen! Diese kann man überall im Ort ausleihen und sie sind unerlässlich, um die Narrows zu durchqueren. Die Zion Narrows sind eine Serie enger Schluchten, die der Virgin River im Laufe der Zeit in den weichen Navajo-Sandstein gegraben hat. Sie erstrecken sich über rund 26 Kilometer und sind bei niedrigem Wasserstand zu Fuß begehbar. An manchen Stellen ist der Canyon nur 6 Meter breit, während die roten Felswände bis zu 700 Meter in den Himmel ragen.
Zu Beginn der Wanderung lagen unzählige Stöcke bereit, und es ist ratsam, sich einen zu nehmen. Das Laufen auf den rutschigen Steinen war anfangs etwas knifflig, und der Stock half dabei, die Wassertiefe zu überprüfen.
Die Wanderung im Fluss war bei den sommerlichen Temperaturen eine willkommene Abkühlung und machte einfach Spaß. Hinter jeder Biegung erwartete uns eine neue, faszinierende Landschaft, und je tiefer wir in den Canyon vordrangen, desto spektakulärer und beeindruckender wurde er. Am liebsten wären wir ewig weitergelaufen, aber da der Rückweg noch vor uns lag, kehrten wir schließlich um.
Insgesamt waren wir, inklusive Fotopausen, vier Stunden unterwegs. Der Shuttlebus brachte uns zur Haltestelle Big Bend, wo wir ausstiegen, um den herrlichen Blick auf Angels Landing und den Observation Point zu genießen. Nach einem kurzen Spaziergang am Fluss entlang nahmen wir den Bus zurück zum Visitor Center.
Tag 6 Wanderung zum Observation Point im Zion Nationalpark
Eigentlich stand heute die Angels Landing Wanderung auf dem Plan, aber wegen eines Erdrutsches vor einigen Wochen war der Weg gesperrt. Zum Glück gab es eine tolle Alternative: die Wanderung zum Observation Point. Mit 12,9 Kilometern und rund 700 Höhenmetern eine mittelschwere Tour, aber definitiv eine der besten im Zion Nationalpark, neben Angels Landing und den Zion Narrows.
Startpunkt war wieder das Visitor Center, von wo uns der Shuttlebus zur Haltestelle "Weeping Rock" brachte. Der Weg schlängelte sich anfangs in steilen Serpentinen die Ostseite des Canyons hinauf. Immer wieder boten sich fantastische Ausblicke ins Tal. Zum Glück lag noch alles im Schatten, so war der steile Anfang zwar anstrengend, aber noch gut machbar.
Nach etwa einer Stunde passierten wir den Hidden Canyon. Man konnte sich gut vorstellen, wie hier bei Regen das Wasser herunterstürzt. Kurz vor Ende des schattigen Abschnitts erreichten wir den Echo Canyon mit einem wunderschönen Blick in den sehenswerten Slotcanyon.
Nach einer kurzen Passage durch Sand erreichten wir den sonnigen Teil des Echo Canyons. Weiter bergauf eröffneten sich plötzlich ganz neue Motive: schroffe Felsen in Weiß, Rot und Gelb. Durch diese wunderschöne Landschaft ging es stetig bergauf. Von weitem sahen wir die Kurven im Felsen, die noch vor uns lagen. Es schien kein Ende zu nehmen, aber das Ziel auf dem Plateau war schon in Sicht.
Nach 2,5 Stunden Aufstieg hatten wir es geschafft und standen am Observation Point. Der atemberaubende Ausblick auf den Zion Canyon, Angels Landing und die Ostseite der Canyonwand war die Belohnung für die Anstrengung.
Wir genossen den Ausblick in vollen Zügen und stärkten uns mit einem Picknick, bevor wir uns an den Rückweg machten. Mittlerweile lag alles in der Sonne, und der Abstieg war fast genauso anstrengend wie der Aufstieg.
Unten angekommen, liefen wir noch zum Weeping Rock. Dieser "weinende Felsen" ist eine Felsformation, an der eine Hangquelle austritt. Die untere Sandsteinschicht wurde im Laufe der Zeit weggespült, wodurch ein überhängender Felsen entstand, an dem sich Pflanzen angesiedelt haben – sogenannte hängende Gärten.
Mit dem Shuttlebus ging es anschließend zurück zum Campingplatz.
Tag 7 Fahrt in den Bryce Canyon Nationalpark
Heute setzten wir unsere Rundreise fort, unser nächstes Ziel war der Bryce Canyon Nationalpark. Nach dem Parkeingang des Zion Nationalparks schlängelte sich die Straße in engen Serpentinen steil hinauf zum Mount Carmel Tunnel. Am Tunnel mussten wir kurz warten, da der Durchgangsverkehr in Spitzenzeiten von der Parkverwaltung reguliert wurde. Nachdem wir den Tunnel passiert hatten, parkten wir unser Auto an der Seite, denn wir wollten noch eine kleine Wanderung zum Canyon Overlook machen.
Der Canyon Overlook Trail befindet sich im östlichen Teil des Zion Nationalparks und gehört aufgrund der leichten Erreichbarkeit zu den beliebtesten Kurzwanderungen des Parks. Wir hatten Glück und es waren nur wenige Wanderer unterwegs, was auch daran lag, dass es hier schwierig ist, einen Parkplatz zu finden.
Direkt am Ende der Parkbucht führten uns Stufen etwa 70 Meter hoch in Richtung einer beeindruckenden Slickrockfelswand. Weiter ging es auf dem sehr kurzen, komplett unbefestigten Weg, der nur 1 Meile (hin und zurück) lang und bis auf einen kurzen Anstieg relativ eben ist.
Der Trail verläuft entlang der Abbruchkante des Pine Creek Canyons. Große Teile des Weges sind zum Glück mit einem schweren Metallzaun abgesichert, um Abstürze in den Pine Creek Canyon zu vermeiden. Einige Felsaussetzer mussten auf extra angelegten Holz- bzw. Eisenbrücken überwunden werden, was jedoch kein Problem darstellte.
Der Trail endete an einem Metallzaun direkt vor der gewaltigen Schlucht des Zion Canyons – der Ausblick war einfach atemberaubend.

Zurück am Camper setzten wir unsere Fahrt fort und nahmen die I-89 bis zum Abzweig auf die landschaftlich sehr schöne Utah State Road 12. Die Straße führte größtenteils über ebenes Gelände in Richtung Bryce Canyon. Doch dann tauchte unerwartet in der Ferne eine rote Wand auf, die, je näher wir kamen. immer eindrucksvoller wurde.
Der Red Canyon, den wir gar nicht eingeplant hatten, lag vor uns. Die tiefroten Felsen direkt an der Straße beeindruckten uns so sehr, dass wir unbedingt anhalten mussten.
Bei einer kleinen Wanderung auf dem "Hoodoo Trail" konnten wir uns schon einmal einen Vorgeschmack auf den Bryce Canyon holen.
Der Hoodoo Trail, ein kurzer, gut angelegter Wanderweg an der Westseite des Red Canyon Visitor Centers, bot uns einen ersten Vorgeschmack auf die atemberaubende Landschaft des Bryce Canyons. Der Weg führte uns durch die abwechslungsreiche Vegetation der Hochebene und bot immer wieder schöne Ausblicke auf die markanten roten Hoodoos, die dieser Gegend ihren einzigartigen Charakter verliehen.
Obwohl der Weg nur etwa 1,5 km lang war und eine Höhendifferenz von etwa 100 Metern aufweist, war er für uns ein beeindruckendes Erlebnis. Die roten Felsenformationen, die sich vor uns auftürmten, waren einfach wunderschön anzuschauen.
Der Hoodoo Trail ist als leicht eingestuft und für die meisten Wanderer geeignet, sodass er sich perfekt für einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg zum Bryce Canyon eignet.
Voller Vorfreude auf den Bryce Canyon ging unsere Fahrt weiter.
Über den Bryce Canyon National Park
Der Bryce Canyon ist ein weitläufiger Nationalpark im Süden von Utah und liegt auf dem Colorado-Plateau in einer Höhe von 2400 bis 2700 Metern. Dieser spektakuläre Park ist ein absolutes Muss für jeden Natur- und Outdoor-Enthusiasten.

Interessanterweise ist der Bryce Canyon kein Canyon im eigentlichen Sinne, da er nicht durch einen Fluss geformt wurde. Stattdessen ähnelt er eher einem natürlichen Amphitheater, dass durch Frost-Tau-Zyklen entstand. Durch das Zusammenwirken von Wind, Wasser und Eis erodierte die Kante des Plateaus und formte die einzigartigen geologischen Strukturen der säulenartigen Felsnadeln. Diese sogenannten „Hoodoos“ sind bis zu 60 Meter hoch und beeindrucken durch ihre von Eisenoxid gefärbten roten, gelben und braunen Schattierungen.
Der Bryce Canyon Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 145 km² und bietet eine Vielzahl an Wanderwegen und Aussichtspunkten, die atemberaubende Blicke auf die faszinierenden Felsformationen ermöglichen. Einer der bekanntesten Aussichtspunkte ist der Bryce Point, von dem aus man einen weiten Blick über das Amphitheater und die unzähligen Hoodoos hat.
Für Wanderfreunde gibt es zahlreiche Trails, die von kurzen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvolleren Wanderungen reichen. Der Bryce Canyon ist auch ein Paradies für Sternengucker. Dank der geringen Lichtverschmutzung und der klaren Luft ist der Nachthimmel hier besonders beeindruckend. Der Park veranstaltet regelmäßig Astronomieveranstaltungen und Sternbeobachtungsprogramme, die Besuchern die Möglichkeit bieten, die Sterne in ihrer ganzen Pracht zu erleben. Es ist nicht ungewöhnlich, die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht zu sehen, was den Park zu einem der besten Orte für Astrofotografie macht.
Weitere Infos auf der Webseite
Im Bryce Canyon Nationalpark gibt es eine 18 Meilen (einfache Strecke) lange Panoramastraße, die zu 13 Aussichtspunkten führt. Diese bieten atemberaubende Blicke auf das Amphitheater und die umliegende Landschaft. Da wir noch genügend Zeit hatten, entschieden wir uns, den Scenic Drive bis zum Ende des Canyons zu fahren. Hier befindet sich der höchste Aussichtspunkt des Parks, der Yovimpa Point, auf 2778 Metern Höhe.
Wir starteten unsere Erkundung mit einer Wanderung auf dem 1,6 Kilometer langen Bristlecone Loop Trail. Der Weg führte uns durch einen wunderschönen Wald und bot atemberaubende Ausblicke auf den Canyon, insbesondere an den Stellen, wo er dicht an die Abbruchkante heranreichte. Leider sahen wir in der Ferne einen Waldbrand, der jedoch weit genug entfernt war, um uns keine direkte Gefahr zu bereiten.
Auf dem Rückweg machten wir noch Halt an mehreren Aussichtspunkten: Aqua Canyon, Natural Bridge und Bryce Point. Der Aqua Canyon bietet faszinierende Ausblicke auf die einzigartigen geologischen Formationen und die farbenfrohen Hoodoos, die in der untergehenden Sonne besonders spektakulär wirkten. Die Natural Bridge ist eine beeindruckende, von Naturkräften geformte Felsbrücke, die besonders fotogen ist. Bryce Point, einer der bekanntesten Aussichtspunkte des Parks, bot uns einen der besten Panoramablicke auf das gesamte Amphitheater und die darunter liegenden farbenprächtigen Formationen.

Da es bereits spät war, fuhren wir langsam zurück und genossen die letzten Blicke auf die beeindruckende Landschaft des Bryce Canyon. Unser Campingplatz Ruby's Inn RV lag günstig am Anfang des Scenic Drive.
Ruby's Inn RV Park & Campground
Der Ruby's Inn RV Park & Campground liegt günstig am Anfang des Scenic Drive im Bryce Canyon Nationalpark und bietet eine ideale Ausgangsbasis für Erkundungstouren. Die Stellplätze sind sehr großzügig bemessen und es gibt moderne Sanitäranlagen. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit bei allen Fragen. Direkt am Campground gibt es eine Shuttlebus-Haltestelle zum Bryce Canyon. Pro Nacht haben wir 45,00 USD gezahlt.
Weitere Infos auf der Webseite
Tag 8 Wanderung im Bryce Canyon Nationalpark
Heute Nacht war es im Camper richtig kalt, wir hatten ganz vergessen, dass wir auf 2500 m Höhe übernachteten. Leider haben wir auch ziemlich lange geschlafen und kamen nach einem schnellen Frühstück erst gegen 11 Uhr los. Mit dem Shuttlebus, der direkt von unserem Campingplatz abfuhr, ging es zum Sunset Point, dem Startpunkt unserer Wanderung auf dem Navajo-Loop Trail. Der Sunset Point ist einer der spektakulärsten Aussichtspunkte im Bryce Canyon.

Von hier ging es erst einmal ein kleines Stück hinunter, dann mussten wir uns entscheiden, ob wir den Navajo Loop Trail gegen den Uhrzeigersinn (Wall Street) oder im Uhrzeigersinn (Two Bridges) laufen wollten. Wir entschieden uns für die Tour gegen den Uhrzeigersinn und stiegen zunächst zur Wall Street ab. Hier ging es steil über Serpentinen in den Canyon hinab. Nach mehreren Serpentinen erreichten wir die Wall Street. Die Wall Street ist ein faszinierender Abschnitt des Trails, in dem die Felswände so nah beieinanderstehen, dass sie fast den Himmel verdeckten.
Anfangs waren noch viele andere Wanderer mit uns unterwegs, doch je weiter wir uns vom Ausgangspunkt entfernten, desto weniger wurden es.
Der Navajo Loop Trail ist etwa 2,2 Kilometer lang und führt durch einige der markantesten Landschaften des Parks. Der Trail ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch historisch interessant, da er Einblicke in die geologische Geschichte des Colorado-Plateaus bietet. Hier kann man die unterschiedlichen Gesteinsschichten und die durch Erosion geformten Strukturen hautnah erleben.
Auf dem Weg trafen wir immer wieder auf faszinierende Felsformationen und atemberaubende Ausblicke. Der Trail war gut gepflegt, und obwohl er stellenweise steil und herausfordernd war, war die Wanderung durch die abwechslungsreiche und farbenfrohe Landschaft des Bryce Canyon ein unvergessliches Erlebnis.
Am Boden des Canyons angekommen, ging es über ein kurzes Verbindungsstück zum Peekaboo Loop Trail, den wir gegen den Uhrzeigersinn gewandert sind. Hier unten war es überraschend grün; unzählige Douglastannen, einige bis zu 700 Jahre alt, wuchsen zwischen den rotorangen Steintürmen des Bryce Canyon. Die knallige Farbe der Felsen resultiert aus dem hohen Anteil von Eisen- und Manganoxid.
Der Peekaboo Loop Trail war abwechslungsreich und leicht zu bewältigen, obwohl er leicht auf und ab ging. Dieser Trail führte uns entlang der Hangkante und bot über 3 Meilen hinweg sensationelle Ausblicke. Man wusste gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte, da die Landschaft in alle Richtungen atemberaubend war.
Auf dem Trail gab es mehrere markante Aussichtspunkte, die uns immer wieder zum Innehalten zwangen. Die natürlichen Felsformationen, die in den verschiedensten Rot- und Orangetönen leuchteten, bildeten einen beeindruckenden Kontrast zum satten Grün der Bäume. Der Peekaboo Loop ist bekannt für seine zahlreichen Hoodoos, die in bizarren Formen in den Himmel ragen und jedem Besucher einen Eindruck von der Kraft der natürlichen Erosion vermitteln.
Unsere Tour führte uns schließlich weiter über den Queens Garden Trail hinauf zum Sunrise Point. Dieser Abschnitt der Wanderung war ebenfalls spektakulär und bot uns weitere unvergessliche Ausblicke auf die umliegenden Felsformationen. Der Queens Garden Trail ist bekannt für seine relativ leichte Zugänglichkeit und die vielen malerischen Fotomotive, die sich entlang des Weges boten.
Nach etwa 10 Kilometern und 4 Stunden hatten wir unsere Wanderung erfolgreich abgeschlossen. Die Tour war teilweise sehr anstrengend, aber die fantastischen Fotomotive und die beeindruckenden Landschaften machten jede Anstrengung wert. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Trails zu erkunden. Mit dem Shuttlebus ging es dann vom Sunrise Point wieder zurück zu unserem Campingplatz.
Tag 9 Fahrt nach Moab
Unser Wecker klingelte heute schon um 7.00 Uhr, da wir eine längere Fahrstrecke vor uns hatten. Da es in der Nacht wieder so kalt war, habe ich kaum geschlafen. Unser Wohnmobil war zwar mit Klimaanlage, aber leider nicht mit einer Heizung ausgestattet. Nach einem wärmenden Kaffee ging es dann los.
Wir wollten den Highway 12 fahren, der zu den landschaftlich eindrucksvollsten Strecken im südlichen Utah zählt und nicht ohne Grund als Scenic Byway bezeichnet wird. Die Fahrt führte uns durch eine traumhaft schöne Kulisse, vorbei an bizarren Felsformationen, tiefen Schluchten und weiten Ebenen.
Über Tropic und Escalante kamen wir dann zu unserem ersten Ziel: das Kiva Coffeehouse. Das Café ist in vielen Reiseführern erwähnt und war entsprechend gut besucht. Kein Wunder, denn die Aussicht und die Lage waren einfach fantastisch. Es liegt auf einer Anhöhe und bietet einen weiten Blick über das Grand Staircase-Escalante National Monument. Wir genossen dort eine kurze Pause und stärkten uns mit Kaffee und einem leckeren Frühstück.
Unsere Reise führte uns weiter entlang des Highway 12, und die Landschaft wurde immer beeindruckender. Besonders die Fahrt über den Hogback, einer schmalen Straße, die sich über einen schmalen Grat schlängelte, bot atemberaubende Ausblicke auf tiefe Schluchten und Canyons.
Weiter ging es Richtung Torrey und dem Capitol Reef National Park. Auf dem Weg fuhren wir durch einen wunderschönen Espenwald, der in leuchtendem Grün erstrahlte und eine willkommene Abwechslung zur sonst so kargen Wüstenlandschaft bot. Immer wieder zweigten kleine Stichstraßen zu besonderen Aussichtspunkten ab, die jedoch nur mit einem SUV zu befahren waren. Aber selbst die Landschaft entlang der Hauptstraße faszinierte uns schon sehr.

Im Anschluss führte uns die Straße durch eine einsame, fast schon surreale Landschaft, Kilometerlang erstreckte sich vor uns eine karge, wüstenartige Ebene. Im nächsten größeren Ort machten wir eine Pause, bevor es dann die restlichen Meilen nach Moab ging. Langsam wechselte auch die Landschaft und wir sahen wieder die typischen roten Berge, die so charakteristisch für diese Region sind.
Wir erreichten Moab gegen 15.00 Uhr, und mit 36°C war es hier wieder recht heiß. Für die erste Nacht hatten wir keinen Campingplatz gebucht, fanden jedoch sehr schnell einen Stellplatz auf einem Campingplatz außerhalb der Stadt. Im Anschluss ging es noch in den Supermarkt, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Dabei entdeckten wir auch einen kleinen Laden mit lokalen Produkten, in dem wir einige besondere Leckereien kauften. Danach machten wir noch einen Halt im Bikeshop, wo Tom seine Shuttletour buchte, die er in ein paar Tagen machen wollte. Zurück am Camper ließen wir den Tag entspannt ausklingen.
Sun Outdoors Canyonlands Gateway
Der Campingplatz liegt etwas außerhalb von Moab, aber in der Nähe der Nationalparks Arches und Canyonlands. Die Stellplätze sind teilweise recht klein und man sitzt nah auf seinem Nachbarn. Da wir hier nur eine Nacht standen war es uns egal. Die Sanitäranlagen sind sauber und gut ausgestattet und das Personal ist freundlich und hilfsbereit. Ein Pool ist vorhanden, ebenso ein Store mit angeschlossener Tankstelle. Pro Nacht haben wir 55,00 USD gezahlt.
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Über Moab und die National Parks
Moab liegt auf einer Höhe von 1227 Metern und befindet sich am majestätischen Colorado River. Die Stadt ist ein beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Mountainbiken, Rafting und Klettern. Die Region um Moab liegt auf einem Hochplateau, welches im Laufe von tausenden von Jahren durch die beeindruckende Kraft des Colorado River und des Green River in drei Teile geteilt wurde. Diese Gebiete, die sich wie Naturwunder entfalten, sind der Arches Nationalpark, der Canyonlands Nationalpark und der malerische Dead Horse Point State Park.
Der Arches Nationalpark ist ein geologisches Wunderland und berühmt für seine natürlichen Steinbögen und Felsformationen. Der Park beherbergt über 2.000 Sandsteinbögen, darunter der ikonische Delicate Arch und der Landscape Arch. Diese Bögen sind das Ergebnis von Millionen Jahren Erosion und bilden eine einzigartige Landschaft aus roten Felsen, schroffen Klippen und tiefen Schluchten.
Besucher können auf zahlreichen Wanderwegen die einzigartige Landschaft erkunden und die atemberaubenden Ausblicke genießen.
Der Canyonlands Nationalpark ist ein weitläufiges Gebiet von atemberaubender Schönheit und geologischer Vielfalt. Der Park ist geprägt von tiefen Canyons, hoch aufragenden Tafelbergen, farbenfrohen Felsnadeln und einzigartigen Felsformationen, die durch Millionen Jahre Erosion geformt wurden. Er wurde 1964 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von rund 1.366 Quadratkilometern. Der Nationalpark ist in vier Hauptregionen unterteilt, die sich durch den Zusammenfluss des Colorado und des Green River voneinander unterscheiden: Island in the Sky, The Needles, The Maze und der Horseshoe Canyon. Der Park ist auch ein beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Mountainbiken, Rafting, Camping und Offroad-Fahren.
Der Dead Horse Point State Park, der auf einer Höhe von 1.800 Metern liegt, erstreckt sich über eine Fläche von etwa 21 Quadratkilometern und ist bekannt für seine spektakulären Aussichtspunkte, von denen aus man beeindruckende Blicke auf den Colorado River und die umliegenden Canyons hat.
Moab selbst ist ein charmanter kleiner Ort mit einer entspannten Atmosphäre und einer lebendigen Kunstszene. Es gibt gemütliche Cafés, Kunstgalerien und lokale Geschäfte, die zum Bummeln einladen. Und natürlich findest du hier auch alle Annehmlichkeiten, die du für einen perfekten Outdoor-Urlaub benötigst, von Campingplätzen bis hin zu Fahrradverleihen.
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Heute stand der Canyonlands Nationalpark auf unserem Reiseplan, und wir hatten uns für die Nacht einen ganz besonderen Campground entschieden: den Kayenta Campground inmitten der atemberaubenden Wildnis. Bereits Monate im Voraus hatten wir einen der 21 begehrten Plätze auf dem Campground ergattert.
Unser Abenteuer begann auf dem zerklüfteten Hochplateau Islands in the Sky, das sich auf etwa 2.000 Metern Höhe erhebt. Schon kurz nach dem Visitor Center wurden wir mit einem atemberaubenden Panorama belohnt: der Shafer Canyon Overlook. Von diesem Aussichtspunkt aus bot sich uns ein spektakulärer Blick auf den Shafer Trail, der sich in atemberaubenden Haarnadelkurven und Serpentinen tief in den Shafer Canyon hinabwindet. Dieser abenteuerliche Trail führt zur legendären 160 km langen White Rim Road und zur Potash Road – ein Paradies für Offroad-Enthusiasten mit geeigneten Fahrzeugen.
Insider-Tipp: Wenn ihr den Shafer Trail selbst erleben möchtet, solltet ihr unbedingt ein Fahrzeug mit Allradantrieb und hoher Bodenfreiheit haben. Die Fahrt ist nichts für schwache Nerven, aber die Landschaft entschädigt für alles.
Unsere Fahrt führte uns weiter zum südlichsten Punkt: dem Grand View Point Overlook und hier hatten wir einen fantastischen Ausblick. Vor uns erstreckte sich ein schier endloses Panorama über ein tief zerklüftetes Plateau, das von der Kraft der Natur geformt wurde. Die schroffen Canyons, die sich in die Tiefe gruben, die majestätischen Tafelberge und die bizarren Felsformationen – all das ergab einen atemberaubenden Anblick.
Ein kurzer, aber lohnender Trail führte uns auf die vorgelagerte Felsnase, die bis zu einem fantastischen Aussichtspunkt mit einem beeindruckenden 180°-Panorama reichte. Von hier aus konnten wir die Weite der Canyonlands in ihrer vollen Pracht bewundern.
Der Grand View Point Trail selbst ist leicht zugänglich und bietet unterwegs mehrere Gelegenheiten für großartige Fotomotive und es gibt immer wieder neue Perspektiven auf die atemberaubende Landschaft
Unsere Reise durch den Canyonlands Nationalpark führte uns weiter zum Green River Overlook, Von diesem Aussichtspunkt aus konnten wir den Green River tief unten in seinem Bett erkennen, der sich im Laufe von Jahrmillionen durch das Gestein gegraben und diesen atemberaubenden Canyon geformt hat.
Der Green River ist nicht nur ein geologisches Wunder, sondern auch ein wichtiger Teil der Geschichte des amerikanischen Westens. Er diente einst als wichtige Wasserstraße für Entdecker, Pelzhändler und Siedler. Heute ist er ein beliebtes Ziel für Rafting- und Kajaktouren, die Abenteuerlustige aus aller Welt anzieht.
Im Anschluss ging es weiter zum Upheaval Dome, einem geologischen Rätsel, das bis heute die Wissenschaftler vor Fragen stellt.
Wie der Upheaval Dome, eine riesige, kreisförmige Vertiefung inmitten der flachen Landschaft, entstanden ist, ist bis heute ungeklärt. Auf den Info-Tafeln erfährt man, dass es vermutlich nur zwei Möglichkeiten gibt. Die erste (jedoch unwahrscheinlichere) Möglichkeit ist, dass sich an dieser Stelle vor 300 Millionen Jahren salziges Meerwasser gestaut hat. Als das Wasser verdunstete, blieb Salz zurück. Über Sedimentablagerungen über der Salzkruste und das Arbeiten des Salzes unter dem Sedimentgestein, könnte sich letztendlich die heutige Form des Upheaval Dome entwickelt haben. Die wahrscheinlichere Entstehungsgeschichte ist jedoch ein Meteoriteneinschlag. Durch Erosion entstand die heutige Form. Der Krater ist ungefähr 400 Meter tief und hat einen Durchmesser von 1,4 Kilometern. Sein Alter wird auf über 170 Millionen Jahre geschätzt.
Wir entschieden uns für eine Wanderung, die uns zu zwei spektakulären Aussichtspunkten auf den Krater führte. Der erste Aussichtspunkt bot uns einen spektakulären Blick in das Herz des Kraters, wo wir die ungewöhnliche geologische Struktur bewundern konnten. Die Wanderung dorthin war zwar etwas anspruchsvoll, aber die Aussicht entschädigte für jede Anstrengung. Der zweite Aussichtspunkt, etwas höher gelegen, ermöglichte uns einen noch umfassenderen Blick auf die gesamte Formation und die umliegende Landschaft.
Der Upheaval Dome ist ein absolutes Highlight im Island in the Sky-Distrikt des Canyonlands Nationalparks und ein Muss für Geologie Enthusiasten!
Eines der absoluten Highlights im Canyonlands Nationalpark war aber der bekannte Mesa Arch. Man sieht ihn oft auf Bildern und vermutet, dass er viel größer ist, als er tatsächlich ist. Seine gesamte sichtbare Spannweite beträgt jedoch "nur" 27,4 Meter. Doch seine wahre Pracht zeigt sich nicht in seiner Größe, sondern in seiner spektakulären Lage: Er thront majestätisch am Rande einer tiefen Schlucht und bietet einen atemberaubenden Blick hindurch in die Tiefe bis hin zum Colorado River und den dahinterliegenden La Sal Mountains.
Vom Parkplatz aus ist es ein einfacher Spaziergang von etwa 400 Metern über sandige Wege und kleinere Treppenstufen bis zum Mesa Arch. Wir hatten das große Glück, den Mesa Arch ganz alleine für uns zu haben. Der frühe Morgen oder späte Nachmittag ist die beste Zeit, um die spektakulären Lichtverhältnisse zu erleben, wenn die Sonne den Bogen in ein warmes, goldenes Licht taucht.
Auf unserem Rückweg zum Auto begegneten uns zahlreiche Touristen, die gerade mit einem großen Bus angekommen waren. In solchen Momenten wird einem klar, wie wertvoll es ist, sich die Zeit zu nehmen, diese besonderen Orte in Ruhe zu genießen, bevor der Ansturm beginnt.
Unser letzter Stopp für heute führte uns zum Dead Horse Point Overlook. Hier, auf beeindruckenden 1.731 Metern Höhe, bot sich uns ein atemberaubender Ausblick über den Colorado River, der sich in engen Kurven durch die tiefen Schluchten und bizarren Felsformationen windet.
Die Aussicht von diesem Punkt ist einfach spektakulär – man fühlt sich fast, als stünde man am Rande der Welt, mit einem schier endlosen Panorama aus roten Felsen und blauen Flussbiegungen. Der Sonnenuntergang soll hier besonders eindrucksvoll sein, wenn das Licht die Felsen in warme, leuchtende Farben taucht und die Schatten der Schluchten tiefer und geheimnisvoller erscheinen lässt.
Der Name „Dead Horse Point“ hat eine tragische Geschichte. Der Überlieferung nach wurde dieser Ort einst von Cowboys genutzt, um Wildpferde zu fangen und auf das Plateau zu treiben, das an drei Seiten von steilen Klippen umgeben ist. Die Pferde konnten nur über einen schmalen Landstreifen entkommen, den die Cowboys blockierten. Leider wurde eine Herde Pferde vergessen und auf dem Plateau zurückgelassen. Trotz des nahen Anblicks des Colorado Rivers, der tief unten in der Schlucht fließt, konnten die Tiere nicht zum Wasser gelangen und verdursteten schließlich.
Nach einem Tag voller beeindruckender Erlebnisse und vielen tollen Eindrücken von den zahlreichen Sehenswürdigkeiten im Park machten wir uns schließlich auf den Weg zu unserem Campground, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen.
Kayenta Campground
Der Kayenta Campground liegt malerisch im Dead Horse Point State Park, etwa 32 Kilometer von Moab entfernt. Er verfügt über 21 Stellplätze, die für Zelte und Wohnmobile geeignet sind. Jeder Platz ist mit einem Picknicktisch, einem Feuerring und einem schattenspendenden Unterstand ausgestattet. Es gibt Toiletten aber keine Duschen, Trinkwasser ist vorhanden, aber nicht direkt an den Stellplätzen. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Stellplätzen und der Beliebtheit des Kayenta Campgrounds ist eine frühzeitige Reservierung unbedingt erforderlich. Es wird empfohlen, mindestens vier Monate im Voraus zu buchen, ab da öffnet sich auch das Buchungsfenster.
Pro Nacht haben wir 35,00 USD gezahlt.
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Tag 11 Wanderung im Arches Nationalpark
Heute haben wir es ruhig angehen lassen und erst einmal lange geschlafen. Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg in den Arches Nationalpark, der auf der gegenüberliegenden Seite von Moab liegt. Die Fahrt von unserem idyllischen Campingplatz zum Parkeingang dauerte zwar 45 Minuten, aber die Vorfreude ließ die Zeit wie im Flug vergehen.
Vom Visitor Center aus beginnt der 18 Meilen lange Scenic Drive, der uns durch den gesamten Park führte. Gleich zu Beginn schlängelte sich die Straße in beeindruckenden Serpentinen 400 Meter hinauf auf eine Hochebene, von der aus wir bereits einen ersten Vorgeschmack auf die landschaftliche Vielfalt bekamen.
Unser erster Halt war der Park Avenue Viewpoint und der Park Avenue Trailhead. Von hier aus starteten wir eine kurze, aber eindrucksvolle Wanderung. Der 1,6 Kilometer lange Weg führte uns durch das felsige Bett eines ausgetrockneten Flusslaufs, vorbei an Sandsteinfelsen, die sich zu beiden Seiten des Weges imposant in den Himmel erhoben. Die Felsen erinnern an die Skyline einer Stadt, daher auch der Name „Park Avenue“. Während des Abstiegs von knapp 100 Höhenmetern eröffneten sich immer wieder neue Blicke auf diese atemberaubende Landschaft.
Am Ende des Trails, beim Courthouse Towers Overlook, hatten wir auch noch einen schönen Blick auf die umliegenden Felsformationen, darunter die berühmten Three Gossips, die Tower of Babel und die Courthouse Towers.
Der Weg endete schließlich am Parkplatz des Courthouse Towers Overlook und als wir genug Bilder gemacht hatten ging es auf demselben Weg zurück zum Auto.
Unser nächster Stopp bot uns einen tollen Ausblicke auf beeindruckende Felsformationen mit den Namen Sheep Rock und die Three Gossips.
Sheep Rock ist eine markante Felsformation, die mit etwas Fantasie an ein ruhendes Schaf erinnert, Die Three Gossips, eine der bekanntesten Formationen im Park, bestehen aus drei schlanken, turmähnlichen Felsen, die nebeneinander stehen und das Bild von drei sich unterhaltenden Figuren erwecken.
Von einem Aussichtspunkt aus konnten wir die Felsformationen super betrachten.
Unsere Fahrt auf dem Scenic Drive führte uns weiter zu einem der spektakulärsten Wahrzeichen des Arches Nationalparks: dem Balanced Rock. Diese beeindruckende Formation besteht aus einem massiven, senkrecht stehenden Felsklotz, der eine Höhe von 16,75 Metern erreicht. Der obere Teil, der als "Ham Rock" bekannt ist, wiegt beeindruckende 3.577 Tonnen und ist so groß wie drei amerikanische Schulbusse.
Was den Balanced Rock so faszinierend macht, ist die Art und Weise, wie der riesige Felsbrocken scheinbar mühelos auf einem 22,4 Meter hohen Sockel aus Navajo-Sandstein balanciert. Wind und Wasser haben über Millionen von Jahren das weichere Gestein um den Felsen herum abgetragen, während der härtere "Ham Rock" stehen blieb.
Ein kurzer, aber lohnenswerter Wanderweg führt um den Balanced Rock herum und bietet verschiedene Blickwinkel auf den Felsen. Besonders schön ist er natürlich bei Sonnenuntergang zu bewundern.
Im Anschluss machten wir erst einmal eine kleine Pause, bevor es weiter zur Windows Section ging, die etwas abseits des Scenic Drives liegt. Das ist einer der großen Vorteile, wenn man mit dem Camper unterwegs ist – schnell ist ein Kaffee gekocht oder ein kleines Mittagessen zubereitet, und man kann die beeindruckende Landschaft ganz entspannt genießen.
In der Windows Section des Arches Nationalparks gibt es eine beeindruckende Ansammlung von Felsbögen, darunter das North- und South Window, der Turret Arch sowie der imposante Double Arch. Diese natürlichen Steinbögen sind durch gut markierte Wanderwege miteinander verbunden, was sie leicht zugänglich und zu einem beliebten Ziel für viele Besucher macht. Leider bedeutete die gute Erreichbarkeit auch, dass hier viele Menschen unterwegs waren, denn es wimmelte nur so von Besuchern.

Wenn man sich aber die Mühe macht, ein wenig abseits zu gehen, ist man schnell alleine und kann die Aussicht in aller Ruhe genießen.
Der 1,6 Kilometer lange Rundweg startet am Parkplatz und führt zunächst zu den beiden berühmten Windows, dem North Window und dem South Window. Diese beiden Bögen sind etwa 27 Meter bzw. 20 Meter hoch und werden aufgrund ihrer Form und ihres Gesamtanblicks auch als „The Spectacles“ bezeichnet, da sie wie eine riesige Steinbrille wirken, die über die Wüste blickt.
Vom South Window wanderten wir weiter zum 14 Meter hohen Turret Arch, der sich südwestlich des South Windows erhebt und mit seiner markanten Felsnadel, die wie ein Turm aus dem Bogen ragt, ein weiteres Highlight darstellt.
Um den Double Arch zu erreichen, bogen wir vom Hauptweg ab und folgten einem anderen Pfad, der sich etwas vom Parkplatz entfernt befindet. Ein flacher, 400 Meter langer Weg führte uns direkt zur Basis dieses einzigartigen Naturwunders. Der Double Arch besteht aus zwei riesigen Steinbögen, die an einem Ende miteinander verbunden sind. Mit einer Spannweite von 30 Metern ist der Double Arch der höchste und zweitlängste Bogen im Park und die Dimensionen dieser gewaltigen Bögen ist überwältigend – wenn man darunter steht und in die Höhe blickt, fühlt man sich fast winzig im Vergleich zu diesen Naturwundern.
Kleiner Tipp: Wer die Gelegenheit hat, früh am Morgen oder spät am Nachmittag zu kommen, wird nicht nur das beste Licht für beeindruckende Fotos vorfinden, sondern auch weniger Menschenmengen erleben. Zu diesen Zeiten ist es in der Regel ruhiger, sodass man die Bögen und die spektakuläre Landschaft in aller Ruhe genießen kann.
Zum Abschluss unseres Tages machten wir uns noch auf den Weg zum Upper Viewpoint des Delicate Arch. Diese Wanderung hatten wir für den nächsten Tag geplant, um den berühmten Bogen aus nächster Nähe zu erleben. Vom Viewpoint aus sollte man bereits einen ersten Blick auf den Delicate Arch werfen können. Leider waren wir etwas enttäuscht, als wir oben standen – die Aussicht war nicht so spektakulär, wie wir es uns erhofft hatten, und wir hätten uns den Besuch eigentlich sparen können.
Wir freuten uns umso mehr auf die bevorstehende Wanderung am nächsten Tag.
Da es mittlerweile schon recht spät war, machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Campground im Canyonlands Nationalpark.
Tag 12 Wanderung im Arches Nationalpark
Unser letzter Morgen im Canyonlands Nationalpark startete mit einem gemütlichen Frühstück auf unserem tollen Campground. Wir waren froh, dass wir den Platz so lange im Voraus gebucht hatten, denn die Lage ist einfach perfekt. Heute stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: der Delicate Arch. Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Parkeingang. Leider mussten wir dort eine Weile warten, denn es hatte sich eine lange Schlange an der Zahlstation gebildet und es dauerte eine Weile, bis wir durch waren.
Endlich im Park angekommen, fuhren wir über den Arches Scenic Drive direkt zum Ausgangspunkt der Delicate Arch Wanderung. Der Delicate Arch ist nicht nur der berühmteste Natursteinbogen der USA, sondern auch eines der ikonischsten Symbole von Utah – man findet ihn sogar auf den Kfz-Kennzeichen des Bundesstaates. Kein Wunder also, dass dieser Bogen zu den meistfotografierten Naturwundern der Welt zählt.
Die Wanderung zum Delicate Arch ist etwa 5 Kilometer lang (hin und zurück) und führt über 150 Höhenmeter bergauf. Auf den ersten Blick mag das nicht viel erscheinen, aber die sengende Hitze und der Mangel an Schatten machen den Aufstieg zu einer echten Herausforderung. Ein absolutes Muss für diese Wanderung ist ausreichend Wasser, was auch von den Rangern am Start des Trails kontrolliert wurde. Außerdem ist es ratsam, die Wanderung früh am Morgen oder am späten Nachmittag zu starten, um der größten Hitze zu entgehen.
Nachdem man über eine nett angelegte Holzbrücke einen kleinen Tümpel überquert hat, gestaltet sich das erste Teilstück des Weges noch recht einfach. Der Pfad ist mal felsig, mal sandig, und trotz einiger Unebenheiten gut begehbar. Doch sobald man den Slickrock erreicht, beginnt der stetige Anstieg. Ab diesem Punkt geht es kontinuierlich bergauf, und die Herausforderung wird deutlich spürbarer. Der Parkservice hat den Weg mit kleinen Steintürmen – sogenannten "Cairns" – markiert, sodass das Verlaufen praktisch unmöglich ist.
Hat man schließlich die Plateauebene erreicht, steht einem das spektakulärste Stück der Wanderung bevor. Der Pfad verengt sich zu einer schmalen Kante, und man muss vorsichtig einen Felskegel umrunden. Bis zu diesem Punkt hat man den Delicate Arch überhaupt nicht sehen können und die Spannung steigt. Dann, nach einer letzten engen Rechtskurve, taucht er plötzlich und völlig unerwartet in seiner vollen Pracht auf. Der Anblick ist einfach überwältigend: Der 16 Meter hohe, freistehende Naturbogen thront einsam auf einer natürlichen Felsplattform und bietet einen unvergleichlichen Blick auf die umliegende Wüstenlandschaft.
Wir haben uns ausgiebig Zeit genommen, den Bogen zu bewundern und ihn aus allen möglichen Winkeln zu fotografieren. Nach einer Weile machten wir uns auf den Rückweg und über den gleichen Weg ging es wieder zurück zu unserem Camper,
Wir setzten unsere Fahrt fort und erreichten die Devils Garden Area, hier war auch das Ende des Scenic Drives im Arches Nationalpark an. Da wir hungrig waren machten wir als erstes Rast und stärkten uns, bevor wir uns auf den Weg machten, um zwei weitere bekannteste Bögen im Park zu erkunden: den Landscape Arch und den Double O Arch.

Der Trail zum Landscape Arch beginnt
am Devils Garden Trailhead, einem der beliebtesten Ausgangspunkte für Wanderungen im Park. Der Weg war gut ausgebaut und leicht zu begehen, sodass wir die Wanderung entspannt angehen konnten. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir den Arch. Mit einer atemberaubenden Spannweite von 93 Metern und einer Höhe von 30 Metern ist der Landscape Arch nicht nur einer der größten Bögen im Arches Nationalpark, sondern auch einer der größten natürlichen Steinbögen der Welt. Seine beeindruckende Größe wirkte fast surreal, besonders wenn man bedenkt, wie fragil dieser riesige Bogen eigentlich war. Dass auch der Landscape Arch irgendwann der unerbittlichen Erosion zum Opfer fallen könnte, wurde im September 1991 deutlich, als ein 18 Meter langer, 3,40 Meter breiter und 1,20 Meter dicker Felsbrocken aus der Unterseite des Bogens herausbrach. Seitdem ist der Bogen an seiner dünnsten Stelle weniger als 3 Meter dick.
Weiter ging es dann in Richtung Double O Arch. Während auf dem Trail bis zum Landscape Arch noch viele Wanderer unterwegs waren, wurde es nun zunehmend ruhiger. Auch der Weg änderte sich und es wurde anspruchsvoller. Es ging über glatte Felsen, die teilweise steil hinaufgingen und Trittsicherheit und Geschicklichkeit erforderten.
Besonders anspruchsvoll wurde es auf einem schmalen Felsrücken, den wir überqueren mussten. Der Seitenwind machte das Balancieren auf dem schmalen Kamm zu einer echten Herausforderung. Dennoch waren die Aussichten von dort oben einfach fantastisch, und der weite Blick über die beeindruckende Landschaft des Arches Nationalparks entschädigte uns für die Anstrengungen. Allerdings ist dieser Abschnitt des Trails nichts für schwache Nerven oder Menschen mit Höhenangst und die Wanderung wird nicht umsonst als schwierig eingestuft.
Nach insgesamt knapp 3,4 Kilometern erreichten wir schließlich den Double O Arch, eine einzigartige Formation, die aus zwei übereinander liegenden Bögen besteht. Die Struktur des Double O Arch ist beeindruckend, und man kann ihn von beiden Seiten aus wunderbar betrachten und unzählige Fotos machen.
Der Rückweg führte uns wieder über denselben Pfad, und nach etwa drei Stunden kehrten wir erschöpft, aber glücklich zum Ausgang des Trails zurück. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg nach Moab, wo unser nächster Campingplatz auf uns wartete.
Canyonlands RV Resort & Campground
Der Campground liegt zentral in Moab, nur etwa 8 Kilometer vom Eingang zum Arches Nationalpark und dem Canyonlands Nationalpark entfernt. Die Stellplätze sind in der Regel mit Wasser-, Strom- und Abwasseranschlüssen ausgestattet und es gibt auch einige Plätze für größere Wohnmobile. Die Sanitäre Einrichtungen sind sehr sauber und es gibt einen kleinen Pool. Ebenso findet man hier Waschmaschinen und Trockner. Das Personal ist super freundlich und hilft einem bei jedem Problem.
Pro Nacht haben wir 60,00 USD gezahlt.
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Tag 13 Mountainbiken und relaxen
Heute stand für mich ein ruhiger Tag auf dem Programm, da Tom schon früh am Morgen zu einer großen Mountainbike-Tour aufgebrochen ist. Er hatte sich für den berühmten Whole Enchilada Trail entschieden, eine der spektakulärsten und anspruchsvollsten MTB-Strecken in der Umgebung von Moab.
Er startete seinen Tag mit einem vorab gebuchten Shuttle, das ihn zum Fuß des Burro Pass brachte. Von dort aus begann ein anspruchsvoller Uphill, der ihn auf eine Höhe von 3.369 Metern über dem Meeresspiegel führte, den Startpunkt des bekannten Whole Enchilada Trails. Dieser Trail ist nichts für Anfänger – er fordert Kondition, Technik und ein gewisses Maß an Abenteuerlust.
Der Whole Enchilada Trail erstreckt sich über beeindruckende 50 Kilometer und führt durch verschiedene Vegetationszonen, die die Vielfalt der Landschaft um Moab perfekt zur Geltung bringen. Von den hochgelegenen, alpinen Wiesen und Espenwäldern ging es für ihn hinab durch dichte Nadelwälder, vorbei an hoch aufragenden Felsen und schließlich durch wüstenartige Abschnitte, die typisch für die Region sind. Der Trail endet schließlich in der Nähe des Colorado River, kurz vor Moab.
Während Tom auf dem Trail unterwegs war genoss ich die Ruhe am Campground. Es war auch mal schön, einfach nichts zu machen.
Später am Tag sind wir noch nach Moab gelaufen, um ein wenig zu bummeln. An der Hauptstraße gibt es zahlreiche kleine Souvenirläden, die zwar charmant sind, aber letztlich fast alle dasselbe Sortiment an typischen Mitbringsel anbot.
Während wir durch die Straßen liefen, entdeckten wir durch Zufall den Food Truck "Quesadilla Mobilla", der uns wärmstens empfohlen wurde. Dieser Food Truck ist bekannt für seine köstlichen Quesadillas mit verschiedenen Füllungen. Wir bestellten uns jeder eine Quesadilla und sie waren richtig lecker. Wenn ihr in Moab seid, müsst ihr sie unbedingt probieren!
Weitere Infos zum Quesadilla Mobilla findet ihr hier.
Am Abend gingen wir noch in die Moab Brewery, eine der beliebtesten Brauereien in Moab. Die Auswahl an Craft Bieren ist hier wirklich beeindruckend und es war der perfekte Ort, um unseren letzten Abend in Moab zu verbringen. Wir genossen ein leckeres Abendessen und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Da die Brauerei bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt ist, empfehle ich euch, vorab eine Reservierung zu machen.
Weitere Infos zur Moab Brewery findet ihr hier.
Tag 14 Weiterfahrt nach Page
Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir das letztes Frühstück in Moab, bevor wir alles zusammenpackten. Um kurz nach 9:00 Uhr ging es los, denn wir hatten eine Strecke von etwa 270 Meilen vor uns.

Unsere Fahrt führte uns über den Highway 191 in Richtung Monticello. Schon nach etwa 35 Kilometern außerhalb von Moab kamen wir zum beeindruckenden Wilson Arch. Dieser natürliche Sandsteinbogen erstreckt sich über eine Spannweite von rund 28 Metern und ragt etwa 14 Meter in die Höhe.
Der Wilson Arch trägt seinen Namen zu Ehren von Joe Wilson, einem lokalen Pionier, der einst im nahegelegenen Dry Valley lebte und dort eine Hütte hatte.
Weiter ging es auf dem Highway 191 nach Bluff, einer kleinen Stadt, die von einer beeindruckenden Felslandschaft umgeben ist. Unser Ziel waren die berühmten Twin Rocks, die Wahrzeichen von Bluff. Diese beiden markanten Sandsteinpfeiler sind etwa 120 Meter hoch und erheben sich über einer breiten Felsmauer aus dunkelrotem Sandstein.
Die Twin Rocks symbolisieren die Navajo Hero Twins, die in den Mythen und Legenden der Navajo eine wichtige Rolle spielten. Sie galten als Retter ihres Volkes und sind tief in der Kultur und Geschichte der Navajo verwurzelt.
Direkt unterhalb dieser massiven Felsformation befindet sich die 1989 erbaute Twin Rocks Trading Post. Dieser Handelsladen wurde nach dem Vorbild früherer Handelsposten errichtet und hier findet man eine große Auswahl an indianischem Kunsthandwerk und Schmuck von lokalen Künstlern.
Nach dem Besuch in der Trading Post machten wir im benachbarten Twin Rocks Café noch eine kleine Kaffeepause.

Leider verschlechterte sich das Wetter zusehends, was meinen Reiseplan etwas durcheinanderbrachte. Eigentlich hatte ich vor, einen kleinen Umweg über den Moki Dugway zu machen, eine spektakuläre Strecke, die definitiv zu den abenteuerlichsten Straßen der Region zählt. Die Straße verläuft von der Abbruchkante der Cedar Mesa, die hier über 330 Meter fast senkrecht abfällt, und windet sich mit etwa 11 % Gefälle und engen Spitzkehren in der Steilwand nach unten. Nach rund 5 Kilometern erreicht man dann den Talboden. Da aber Regen aufzog und wir nicht wussten, ob es dort evtl. schon geregnet hatte, entschieden wir uns , die Strecke nicht zu fahren.
Die Kombination aus steilen Abhängen, unbefestigter Straße und nassem Wetter wäre einfach zu riskant gewesen. Schade, ich hatte mich schon so darauf gefreut.
Einen kleinen Abstecher machten wir dann doch noch und wir fuhren zum Goosenecks State Park. Dieser winzige Park, der gerade einmal 0,04 Quadratkilometer groß ist, liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich von Mexican Hat und demonstriert auf beeindruckende Weise, welche enormen Erosionskräfte ein Fluss im Laufe der Jahrtausende entfalten kann.
Die 7 Kilometer lange Straße zum Park führt uns durch eine unspektakuläre Landschaft, in der man sich kaum vorstellen kann, dass sich hier so ein Canyon verbergen könnte. Am Ende des Straße liegt in 1513 Meter Höhe der Aussichtspunkt des Parks.
Vom Aussichtspunkt hat man einen atemberaubenden Blick auf den San Juan River, der sich in einer Tiefe von 307 Metern durch die Landschaft windet. Vor rund 310 Millionen Jahren begann der Fluss, sich in das Gestein zu graben und schuf so die einzigartigen geologischen Formationen, die heute zu sehen sind. Besonders beeindruckend ist, wie deutlich man die verschiedenen Gesteinsschichten als horizontale Ebenen und Terrassen erkennen kann.
Der Name "Goosenecks" leitet sich von den engen Mäandern des Flusses ab, die sich wie Gänsehälse durch die Landschaft schlängeln. Auf einer Strecke von nur 8 Kilometern durchläuft der San Juan River mehrere dieser engen Kurven, bevor er schließlich in den Lake Powell mündet und später in den Colorado River übergeht.
Anschließend setzten wir unsere Fahrt auf der schnellsten Route in Richtung Mexican Hat und Kayenta fort. Das Wetter hatte sich jetzt ziemlich verschlechtert. Ein richtiger Sturm zog auf – entweder regnete es heftig oder riesige Staubwolken wirbelten um uns herum. Die Temperaturen waren mit 16°C deutlich kühler als noch in Moab, was das Ganze noch unangenehmer machte.
Da keiner von uns Lust hatte, draußen spazieren zu gehen, mussten wir leider auch unseren geplanten Abstecher ins Monument Valley streichen. Es war wirklich schade, da ich mich auf diesen Besuch gefreut hatten. Das Monument Valley ist bekannt für seine Felsformationen und beeindruckende Landschaften, aber unter diesen Umständen machte es einfach keinen Sinn.

In Page angekommen, hatten wir das Glück, dass die Sonne wieder schien, auch wenn der Wind noch kräftig wehte. Zunächst füllten wir unsere Vorräte im Supermarkt auf, um anschließend zur Marina zu fahren, um uns über die Bootstouren auf dem Lake Powell zu informieren. Wir hatten vor, eine solche Tour zu unternehmen und nachdem wir uns über die Touren schlau gemacht hatten, ging es weiter zum Campingplatz, wo wir einen Stellplatz reserviert hatten.

Wahweap Campground & RV Park
Der Wahweap Campground & RV Park liegt direkt am Lake Powell und von hier aus kann man gut die umliegenden Sehenswürdigkeiten erreichen. Die Stellplätze, teils mit Seeblick, sind gut gepflegt und ausreichend groß. Die Sanitäranlagen werden regelmäßig gereinigt und sind sehr sauber. Der Check-in verlief problemlos und das Personal ist freundlich und hilfsbereit bei Fragen zu Unternehmungen.
Pro Nacht haben wir 75,00 USD gezahlt.
Weitere Infos auf der Webseite
Über Page
Page mag auf den ersten Blick wie eine unscheinbare Kleinstadt wirken, doch wenn man sich die Zeit nimmt, kann man hier in der Umgebung einige wahre Naturwunder bestaunen. Der Ort ist der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen rund um den Lake Powell, dem Horseshoe Bend, den Antelope Canyon und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten.
Page wurde erst 1957 gegründet, um als Wohnort für die Arbeiter des Glen Canyon Dams zu dienen. Der Damm staut den Colorado River zum beeindruckenden Lake Powell auf. Namensgeber der Stadt war John C. Page, ein Kommissar des U.S. Bureau of Reclamation, der eine Schlüsselrolle bei der Planung des Glen Canyon Dams spielte. Erst 1972 wurde Page offiziell in den Bundesstaat Arizona eingegliedert und zählt damit zu den jüngsten Städten der USA.
Die Umgebung von Page wurde auch schon oft als Kulisse für Hollywood-Produktionen genutzt, darunter Filme wie "Planet der Affen" und "Into the Wild".
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Nach einem entspannten Morgen, an dem wir lange ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Canyon X. Dieser Slot Canyon, der noch nicht so überlaufen und bekannt ist wie seine berühmten Nachbarn Upper und Lower Antelope Canyon, ist ein echter Geheimtipp. Ich wollte unbedingt zu diesem Canyon, denn hier gab es die Möglichkeit, an einer speziellen Fototour teilzunehmen, das war bei den anderen Canyons nicht möglich. Leider war die Tour für den heutigen Tag bereits ausgebucht, aber wir kauften gleich Tickets für den nächsten Tag.
Unser nächster Halt war der berühmte Horseshoe Bend. Diese beeindruckende Schleife des Colorado Rivers liegt in der Glen Canyon National Recreation Area und bietet einen tollen Fotospot, da hier der Fluss in einer fast perfekten Hufeisenform durch die Felsen fließt.
Den Parkplatz konnte man kaum übersehen, denn schon von weitem waren die vielen Autos und Camper zu erkennen. Das praktische ist, dass der Horseshoe Bend für alle, die keine langen Wanderungen unternehmen möchten, ein leicht zugänglicher Aussichtspunkt ist. Ich denke, deshalb war hier auch so viel los.
Vom Parkplatz aus ist der Weg zum Viewpoint gut markiert und einfach zu finden. Der „anstrengendste“ Teil kommt gleich zu Beginn: ein kurzer, sandiger Anstieg, der jedoch problemlos zu bewältigen ist. Danach folgten wir einfach den vielen Spuren im Sand. Nach etwa 10-15 Minuten erreichten wir dann die Abbruchkante und wurden mit einem überwältigenden Ausblick auf den Canyon und den darunter fließenden Colorado River belohnt. Von hier oben, auf einer Höhe von etwa 1300 Metern, fällt der Blick 300 Meter hinab auf das smaragdgrüne Wasser des Flusses, das sich in einer atemberaubenden Schleife windet.
Wir liefen oben entlang der Abbruchkante, um die besten Aussichtspunkte auf den Horseshoe Bend für unsere Fotos zu finden. Nachdem wir viele tolle Bilder gemacht hatten ging es wieder zum Camper zurück.

Nach unserem Besuch am Horseshoe Bend machten wir uns auf den Weg zum Glen Canyon Dam, einer beeindruckenden Bogengewichtsstaumauer, die den Colorado River zum Lake Powell aufstaut. Dieses gigantische Bauwerk ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes Wahrzeichen der Region.
Wir legten einen Stopp am Visitor Center ein, um den Damm in aller Ruhe zu besichtigen und mehr über seine Entstehungsgeschichte zu erfahren. Das Visitor Center bietet einen tollen Überblick über den Damm und die umliegende Landschaft. Im Inneren fanden wir eine Vielzahl von bebilderten Schautafeln, die den Bau des Damms und der nahegelegenen Brücke toll erklärten. Besonders beeindruckend waren die historischen Fotos, die den Fortschritt des Bauprojekts dokumentierten.
Zusätzlich gab es im Auditorium die Möglichkeit, kostenlose Filme über die Entstehung des Staudamms anzuschauen.
Vom Visitor Center hatten wir einen super Blick auf die imposante Staumauer des Glen Canyon Dams, die sich in einem mächtigen Halbrund erstreckt und die gewaltigen Wassermassen des rund 300 Kilometer langen Lake Powell zurückhält. Diese Staumauer sorgt dafür, dass das Wasser des Colorado Rivers nicht in den weiter flussabwärts gelegenen Grand Canyon abfließt.
Besonders beeindruckend ist auch die Größe des Lake Powell. Mit einer Küstenlinie von 3.200 Kilometern hat dieser Stausee sogar mehr Uferlänge als die gesamte Pazifikküste der Vereinigten Staaten. 96 größere Canyons und zahlreiche Sandstein-Buttes die sich wie Inseln aus dem Wasser erheben und eine atemberaubende Kulisse schaffen, prägen das Aussehen des Lake Powell.
Ein weiteres faszinierendes Detail war die ausgebleichte Schicht oberhalb der Wasserlinie, die den höchsten Wasserstand des Sees markiert. Es zeigt eindrucksvoll, wie hoch das Wasser im Lake Powell steigen kann.
Der Bau des Glen Canyon Dams begann, nachdem in den frühen 1900er Jahren mehrere schwere Fluten Städte wie Yuma, Arizona, und das Imperial Valley heimgesucht hatten. Diese Naturkatastrophen führten zu intensiven Diskussionen über die Notwendigkeit von Stauwerken, um zukünftige Überschwemmungen zu verhindern.
Der offizielle Spatenstich erfolgte am 15. Oktober 1956, als Präsident Dwight D. Eisenhower persönlich via Fernzündung aus dem Weißen Haus die erste Felssprengung initiierte. Dies markierte den Beginn eines gigantischen Bauprojekts, das nicht nur den Colorado River zähmen, sondern auch eine neue Ära der Wasserversorgung und Energiegewinnung im Südwesten der USA einläuten sollte.
Bereits 1959 wurde die Glen Canyon Bridge fertiggestellt und am 20. Februar für den Verkehr freigegeben. Diese Brücke, die eine Länge von 387,40 Metern und eine Höhe von rund 213 Metern über dem Flussbett hat, war damals die höchste Stahlbogenbrücke der Welt. Sie ermöglichte es, Baumaterialien effizient von einer Seite des Canyons auf die andere zu transportieren und so den Bau des Staudamms voranzutreiben.
Am 17. Juni 1960 begann der Bau des Staudammfundaments, nachdem das Flussbett durch Tunnel links und rechts der Baustelle umgeleitet worden war. Die Tore des Damms wurden bereits im März 1963 geschlossen, was zur Entstehung des Lake Powell führte. Es dauerte insgesamt 17 Jahre, bis der See am 22. Juni 1980 vollständig gestaut war und damit nach dem Lake Mead zum zweitgrößten von Menschen geschaffenen See in den USA wurde.
In den drei Jahren nach der Schließung des Damms wurden die Turbinen und Generatoren im Elektrizitätswerk installiert. Am 22. September 1966 war es dann soweit: Der Glen Canyon Dam wurde offiziell eröffnet. Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt rund 272 Millionen Dollar.
Hier einige beeindruckende Fakten zur Staumauer: Die Dammkrone ist 475 Meter lang und 7,6 Meter breit. Am Fundament erreicht die Breite zwischen 91 und 106 Metern am rechten Widerlager. Vom Felsgrund ragt die Mauer 216 Meter in die Höhe, was 178 Meter über dem Wasserspiegel des Colorado Rivers entspricht. Wenn der Lake Powell vollständig gestaut ist, erreicht er am Damm eine Tiefe von 170,7 Metern.

Im Anschluss fuhren wir weiter zur Wahweap Marina, wo wir eine Bootstour für den nächsten Tag buchten. Da wir an diesem Tag bereits einiges besichtigt hatten, beschlossen wir, den Rest des Nachmittags am See zu entspannen.
Von der Marina aus machten wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz, um unsere Badesachen zu holen. Wir mussten ein ganzes Stück bis zum Ufer des Lake Powell laufen, und erst hier wurde uns das Ausmaß des niedrigen Wasserstands wirklich bewusst. Die steilen, ausgetrockneten Uferlinien zeigten, wie stark der See in den letzten Jahren geschrumpft war.
Als wir schließlich am Wasser ankamen, stellten wir fest, dass das Ufer recht schlickig war, was das Badevergnügen etwas trübte. Das Wasser war zwar erfrischend, doch der schlammige Untergrund machte das Schwimmen weniger angenehm, als wir es uns erhofft hatten. Stattdessen entschieden wir uns, einfach am See zu liegen und zu relaxen..
Nach einer Weile machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Campingplatz, wo wir den Abend in Ruhe ausklingen ließen.
Tag 16 Canyon X und Bootstour auf dem Lake Powell
Nachdem wir gestern bereits die Tour für den Canyon X gebucht hatten, machten wir uns nach dem Frühstück direkt auf den Weg zum Treffpunkt. Der Canyon X ist noch ein Geheimtipp und man findet ihn nur, wenn man davon weiß. Die meisten Touristen besuchen die bekannteren Upper- und Lower Antelope Canyons. Fährt man jedoch die Straße ein Stück weiter, gelangt man zu einem fast unscheinbaren Parkplatz. Hier stehen kaum Autos, keine Menschenmassen und nur ein handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift "Canyon X" weisen darauf hin, dass hier ein weiterer Canyon versteckt liegt.
Da wir uns für die Fototour angemeldet

hatten, bestand unsere Gruppe aus nur wenigen Teilnehmern, was den Besuch besonders angenehm machte. Mit einem Pick-Up-Truck fuhren wir in einer gewaltigen Staubwolke etwa zehn Minuten durch die Wüste, bis wir schließlich den Eingang in einer Felswand erreichten, vor dem bereits unser Guide wartete.
Nachdem wir mit zwei Flaschen Wasser ausgestattet waren, ging es in den Canyon.
Es war, als ob wir eine andere Welt betraten. Unser Guide selbst war ein begeisterter Hobbyfotograf und unterstützte uns tatkräftig dabei, die besten Fotomotive zu finden.
Er erzählte uns spannende Informationen über die Entstehung und Entdeckung des Canyons und wies uns immer wieder auf beeindruckende Felsformationen hin, die das Besondere am Canyon ausmachten.
Bei dieser speziellen Foto Tour war es erlaubt, dass man sein Stativ mitnehmen konnte, was natürlich super war. Insgesamt hatten wir drei Stunden Zeit und konnten so in aller Ruhe fotografieren. Jedes Mal, wenn eine normale Tourgruppe vorbeikam, stellte unser Guide sicher, dass unsere Stative sicher blieben und wir schnell wieder eine ungestörte Sicht auf die beeindruckenden Felsformationen hatten.
Durch das Licht, das in den Canyon fiel. erstrahlten die steilen Wände in den prächtigsten Farben. Es war fast überwältigend, denn man wusste gar nicht, wo man zuerst hinsehen oder welches Motiv man zuerst fotografieren sollte. Nachdem wir den ersten Teil des Canyons erkundet hatten und nicht weiter vordringen konnten, kehrten wir zum Ausgang zurück. Doch unsere Tour war noch nicht zu Ende.
Unser Guide führte uns dann weiter zum eigentlichen Canyon X. Wir folgten ihm etwa zehn Minuten durch die Wüste, bis wir schließlich den zweiten Canyon erreichten. Auch hier gab es wieder so viele tolle Fotomotive und die Felsen waren einfach beeindruckend. Irgendwann meine dann unser Guide, dass wir nach oben schauen sollen. Zunächst verstand ich nicht was er meinte, doch dann sah ich das große "X", das sich über unser erstreckte und dem Canyon seinen Namen gab.
Die Zeit verging leider viel zu schnell, und wir machten uns auf den Rückweg. Am Ausgang warteten wir auf den Pick-Up, der uns wieder zum Parkplatz zurück brachte.
Auch wenn die Foto Tour wesentlich teurer war als eine normale Tour, so war es für mich ein unvergessliches Erlebnis, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Nach einem kleinen Abstecher in den Ort, wo wir eine Kleinigkeit gegessen haben, machten wir uns rechtzeitig auf den Weg zur Wahweap Marina. Hier hatten wir ja am Vortag eine Bootstour über den Lake Powell gebucht.
Wie starteten unsere Tour und zunächst verlief die Fahrt ruhig und gemütlich. Es ging vorbei an der weitläufigen Marina und kleineren Strandabschnitten und hier war der See noch recht breit. Der Weg führte uns Richtung Glen Canyon Dam, der vom Wasser aus noch beeindruckender wirkte, aber kurz vorher bog das Schiff dann in einen der zahlreichen Canyons ab. Auf beiden Seiten erhoben sich imposante Steilwände hoch in den Himmel, und es war schon ein beeindruckender Anblick, wie die Natur diese Formationen über Jahrtausende hinweg geformt hatte. Noch vor einigen Jahren lag der Wasserspiegel deutlich höher, und die jetzige Enge des Canyons wäre damals wohl nicht annähernd so spektakulär gewesen. Das Boot schlängelte sich nun durch die enge Schlucht, und nach jeder Biegung wartet ein neues Wow-Erlebnis auf uns.
Nach etwa 30 Minuten Fahrt wurde die Schlucht so eng, dass wir nicht weiterfahren konnten. Hier wendete das Schiff, und wir traten den Rückweg an. So hatten wir nochmal die Gelegenheit, die tolle Felsformationen aus einer neuen Perspektive zu bestaunen. Obwohl wir nur einen winzigen Teil dieses riesigen Sees erkundeten, war die Tour dennoch faszinierend. Zurück an der Marina ging es für uns auf direktem Weg zu unserem Campground, wo wir gemütlich den Abend verbrachten.
Möchtet ihr auch eine Bootstour machen? Dann solltet ihr in der Hauptsaison auf jeden Fall rechtzeitig im Voraus buchen. Die Plätze sind begrenzt und schnell ausgebucht. Vergesst auch nicht einen Sonnenschutz und natürlich euren Foto, es gibt unzählige Motive zum Fotografieren!
Hier habe ich euch noch ein paar Fakten zum Lake Powell.
Der See wurde nach dem Entdecker und Geologen John Wesley Powell benannt, der den Colorado River im Jahr 1869 als erster in seiner gesamten Länge erkundete. Er entstand durch den Bau des Glen Canyon Damm und erstreckt sich über eine Länge von etwa 300 Kilometern und hat eine maximale Breite von 40 Kilometern.
Mit einer Wasserfläche von 658 Quadratkilometern ist er der zweitgrößte künstliche See der Vereinigten Staaten nach dem Lake Mead. Die Küstenlänge liegt bei über 3.200 Kilometer und diese beeindruckende Zahl ergibt sich aus den vielen verzweigten Armen und Buchten des Sees, die tief in die Sandsteinlandschaft des Glen Canyon hineinschneiden.
Es gibt unzählige versteckte Canyons und Buchten, die nur per Boot erreichbar sind. Der See hat eine maximale Tiefe von rund 170 Meter, wobei der Wasserstand stark variieren kann, abhängig von den jahreszeitlichen Zuflüssen des Colorado Rivers und der Wasserentnahme für Energie- und Trinkwasserversorgung. Der Lake Powell ist auch Teil der Glen Canyon National Recreation Area, die vom National Park Service verwaltet wird. Neben Bootfahren, Angeln und Schwimmen finden Wanderer entlang des Sees zahlreiche Trails zu Aussichtspunkten, von denen man schöne Blicke auf den See hat.
Tag 17 Weiterfahrt Richtung Grand Canyon
Heute ging es wieder weiter, und da unsere Uhr die falsche Zeit anzeigte (wir befanden uns hier genau an der Grenze zwischen Utah und Arizona), sind wir überraschend früh aufgestanden. Aber das machte nichts, denn so hatten wir keinen Zeitdruck. Nachdem alles gepackt war, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Walmart, um ein paar Besorgungen zu erledigen.
Die Fahrt führte uns über den Highway 89, und kurz vor Bitter Springs, an der ersten größeren Gabelung, nahmen wir die Abzweigung nach Norden über den Highway 89A. Hier wollten wir noch etwas anschauen. Die Strecke war 22 Kilometer lang und verlief durch eine ziemlich eintönige Landschaft, die wenig Abwechslung bot. Wir fragten uns schon, ob es hier überhaupt etwas Interessantes zu entdecken gab. Doch plötzlich, völlig unerwartet, tauchte vor uns der beeindruckende Marble Canyon auf, und mit ihm die markante Navajo Bridge.
Der Canyon, den der Colorado River hier tief in das Gestein eingeschnitten hat, war an dieser Stelle besonders eng und die Wände steil – perfekt für den Bau einer Brücke. Oder in diesem Fall, sogar zwei Brücken. Neben der historischen Brücke von 1929 steht hier nämlich seit 1995 eine modernere Brücke.

Die Navajo Bridge, die am 12. Januar 1929 feierlich eröffnet wurde, war einst die einzige Brücke, die den Colorado River auf einer Strecke von 965 Kilometern überspannte. Sie stellte nicht nur eine technische Meisterleistung dar, sondern war auch eine essenzielle Verbindung zwischen Arizona und Utah, da sie den ersten direkten Highway zwischen diesen beiden Bundesstaaten ermöglichte. Zum Zeitpunkt ihrer Errichtung war sie auch die höchste Stahlbogenbrücke der Welt.
Mit einer Länge von 254 Metern und einer Höhe von 142,34 Metern über dem Marble Canyon war die Brücke jahrzehntelang eine wichtige Verkehrsverbindung. Doch im Laufe der Zeit konnte sie den modernen Anforderungen des Straßenverkehrs nicht mehr gerecht werden. Deshalb beschloss das Arizona Department of Transportation 1990, eine neue Brücke zu bauen.
Der Bau der neuen Brücke dauerte sieben Monate und kostete rund 15 Millionen Dollar. Am 14. Oktober 1994 wurden die beiden 111 Meter langen Brückenhälften durch einen zentralen Bolzen verbunden und nach der Eröffnung der neuen Brücke wurde die historische Navajo Bridge für den Autoverkehr gesperrt. Heute dürfen nur noch Fußgänger und Reiter über die Brücke gehen und sie wurde als Historic Civil Engineering Landmark anerkannt. Wir besichtigten das Besucherzentrum, das Einblicke in die Geschichte der Brücke und die frühere Überquerung des Colorado Rivers gab und liefen anschließend über die Brücke. Von der Mitte der Brücke aus hatten wir einen atemberaubender Blick in die Tiefe des Marble Canyons, den man sonst nur aus der Vogelperspektive erleben konnte.
Auf dem gleichen Weg ging es zurück auf den Highway 89, und wir setzten unsere Fahrt in Richtung Flagstaff fort. Der Highway führte durch eine öde, karge Landschaft und es war schwer vorstellbar, wie die Menschen, die hier lebten, ihre Tage verbrachten.
In Cameron verließen wir schließlich den Highway und bogen in Richtung Grand Canyon ab, unserem heutigen Ziel. Kaum hatten wir den Abzweig genommen, änderte sich plötzlich die Landschaft. Statt der kargen Weite fuhren wir nun durch dichte Nadelwälder, die dem Gebiet eine ganz andere, schönere Atmosphäre verlieh.
Am Eingang zum Grand Canyon, wo unser Eintritt dank des Annual Pass bereits abgedeckt war, erhielten wir eine praktische Pocket Map. Wir fuhren weiter und schon bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt: den Desert View mit seinem Watchtower. Hier hatten wir einen ersten atemberaubende Blick tief hinunter in den Canyon. Die Größe und die faszinierenden Farbspiele der Felswände waren wirklich ein beeindruckender Anblick, der uns staunen ließ. Leider konnten wir den Turm nicht besichtigen da er geschlossen war.

Unser nächster Stopp war der Navajo Point, der einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte im Grand Canyon Nationalpark ist. Dieser Punkt liegt am höchsten Punkt des South Rims, auf einer Höhe von 7.461 Fuß (2.274 Metern), und von hier aus hatten wir einen atemberaubenden Panoramablick über den weitläufigen Canyon und den tief unten fließenden Colorado River.
Wir setzten unsere Tour durch den Grand Canyon fort und hielten an weiteren tollen Aussichtspunkten.
Zuerst machten wir Halt am Lipan Point und von hier hatte man besonders gute Blicke auf den tief eingeschnittenen Flusslauf und die markanten geologischen Formationen des Canyons. Die Aussicht hier ist faszinierend, da man die unterschiedlichen Gesteinsschichten und deren Farbenvielfalt klar erkennen kann. Vom Lipan Point aus sieht man schön Richtung Nordosten über den weiten Canyon und den Colorado River und weit entfernt erkennt man auch den Desert View Watchtower an dem wir vorhin standen.
Unser nächster Stopp war der Moran Point, der nach dem berühmten Landschaftsmaler Thomas Moran benannt wurde. Seine Werke machten die Schönheit des Grand Canyons weltbekannt und trugen zur Schaffung des Nationalpark bei. Vom Moran Point aus hatten wir ebenfalls tolle Ausblicke auf den Canyon.
Abschließend besuchten wir den Grandview Point, der etwa 10 Kilometer vom Moran Point entfernt lag. Von hier aus hatte man ein tolles Panorama über die zerklüfteten Formationen des North Rim und die Horseshoe Mesa auf der südlichen Seite. Obwohl der Colorado River von diesem Aussichtspunkt aus nicht sichtbar war, war die Aussicht dennoch faszinierend.
Weiter ging es zum Visitor Center, um uns noch Informationsmaterial zu besorgen. Leider hatten wir Pech, da das Center bereits geschlossen war. Glücklicherweise lag der Aussichtspunkt Mather Point nur einen kurzen Spaziergang entfernt und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Die Sonne ging gerade unter und die Felsen des Canyons leuchteten in den schönsten Farben und ergaben eine spektakuläre Kulisse.
Wir fuhren weiter zu unserem Campingplatz, der sehr idyllisch mitten im Wald lag.

Mother Campground
Der Campground hat 239 Stellplätze, die in einem Pinienwald in verschiedenen Loops verteilt sind. Die Stellplätze sind mit einem Picknicktisch und einer Feuerstelle ausgestattet und bieten ausreichend Platz. Am Eingang des Campgrounds gibt es Toiletten, kostenpflichtige Duschen und Waschmaschinen. Die Shuttle Haltestelle ist nicht weit entfernt. Ein großer Vorteil ist die Nähe zum General Store, hier findet man eine gute Auswahl an Lebensmitteln, Getränken und Campingbedarf.
Pro Nacht haben wir 17,00 USD gezahlt.
Weitere Infos auf der Webseite
Über den Grand Canyon Nationalpark
Der Grand Canyon National Park ist der größte Canyon der Welt und einer der spektakulärsten und bekanntesten Nationalparks der USA. Er liegt im Norden des US-Bundesstaates Arizona, etwa 100 Kilometer nördlich von Flagstaff und rund 450 Kilometer von Las Vegas entfernt und erstreckt sich über eine Fläche von rund 4.927 Quadratkilometern.
Er entstand durch die enorme Erosionskraft des Colorado River, der sich über Jahrmillionen auf seinem 2335 km langen Weg aus den Rocky Mountains zum Golf von Kalifornien tief in die Gesteinsschichten des Colorado-Plateaus gegraben hat. Der Canyon ist etwa 450 Kilometer lang (davon liegen 350 km innerhalb des Nationalparks), bis zu 30 Kilometer breit und erreicht eine beeindruckende Tiefe von bis zu 1800 Metern. Der Grand Canyon Nationalpark wurde im Jahr 1979 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, was seine globale Bedeutung als eines der beeindruckendsten Naturwunder der Erde unterstreicht.
Der Grand Canyon teilt sich im Wesentlichen in zwei Gebiete auf: den South Rim und den North Rim. Der South Rim ist der am meisten besuchte Teil des Parks und das ganze Jahr über zugänglich. Er liegt auf etwa 2.135 Metern Höhe und hier befinden sich zahlreiche, mit dem Auto erreichbare Aussichtspunkte, von denen aus man in den Canyon hineinschauen kann. Ein Teil der Aussichtspunkte (West Rim Drive, westlich von Grand Canyon Village) ist von Anfang März bis Ende November für den Autoverkehr gesperrt und nur über einen kostenlosen Shuttlebus zu erreichen. Im Grand Canyon Village, das touristische Zentrum des Parks, befindet sich die Parkverwaltung, das Visitor Center, mehrere Hotels, Restaurants und Lodges sowie Campingplätze.
Der North Rim befindet sich auf 2.438 Metern und somit etwas höher als der South Rim. Aus diesem Grund ist er nur von Ende Mai bis Anfang Oktober geöffnet. Hier geht es deutlich ruhiger zu und man findet weniger, aber nicht minder spektakuläre Ausblicke. Beide Rims sind jedoch durch die Schlucht voneinander getrennt und etwa 350 Kilometer Autofahrt voneinander entfernt.
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Tag 18 Rundflug und Wanderung im Grand Canyon Nationalpark
Wir haben den Tag heute gemütlich mit einem langen Frühstück gestartet. Im Anschluss
machten wir uns auf den Weg zur Market Plaza, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Hier nutzen wir auch die Gelegenheit, uns kurz ins WLAN-Netz einzuloggen da wir am Campingplatz keinen Empfang hatten. Ich wollte mich nach einem Helikopter-Rundflug über den Grand Canyon erkundigen, doch die schlechte Internetverbindung machte das nahezu unmöglich. Also entschieden wir uns, zur Bright Angel Lodge zu fahren, da man dort angeblich Flüge buchen konnte. Leider stellte sich heraus, dass dies nicht der Fall war, aber sie konnten mir trotzdem helfen.

Nach einem kurzen Telefonat wurde uns gesagt, dass wir direkt zum Flughafen in Tusayan fahren sollen, um vor Ort alles Weitere zu klären. Da der Flughafen nur 11 Kilometer entfernt war, machten wir uns sofort auf den Weg und standen wenig später bei Papillon Grand Canyon Helicopter Tours, einem Anbieter, der Rundflüge über den Canyon anbietet.
Zu meiner Freude hatte ich sogar Glück und konnte zeitnah einen freien Platz ergattern.
Nachdem ich mich angemeldet hatte, bekam ich noch ein paar Infobroschüren, um die Wartezeit zu überbrücken. Auf einem Monitor lief ein Sicherheitsvideo, das ich mir anschaute, in der Hoffnung, es nie zu benötigen. Mein Flug rückte näher und meine Aufregung stieg. Schließlich ging es los, und wir liefen zum Helikopter. Wir waren insgesamt fünf Passagiere, und jeder hoffte, einen Platz am Fenster zu bekommen. Der Pilot, der die Sitzplätze für die beste Gewichtsverteilung zuteilte, hatte aber das letzte Wort. Zu meinem Glück saß ich hinten am großen Fenster und konnte so die Aussicht perfekt genießen.
Zuerst flogen wir über endlose Wälder Richtung Gand Canyon und der Pilot erzählte uns einiges zur Geschichte des Canyons. Ich konnte aber gar nicht richtig zuhören, denn ich war so gespannt auf den Flug über den Canyon. Und dann war es auch soweit. Der Rand des Canyon tauchte vor uns auf und der Pilot wurde ganz ruhig. Genau in dem Augenblick, in dem wir über den Rand flogen, spielte er triumphale Musik ein - was für ein toller Moment. Kurz vorher sind wir noch ein paar Meter über den Baumgipfel geflogen und jetzt gab es plötzlich unter uns nur das weite, tiefe Nichts des Grand Canyons. Atemberaubend, man kann das Gefühl gar nicht beschreiben.
Der Blick auf den Colorado River und die riesigen Felswände war einfach faszinierend und man wusste gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte. Ich machte viele Fotos und konnte mich kaum satt sehen an dem Anblick. Der Flug führte uns bis zum North Rim, dann weiter über ein Seitental und wieder zurück über den Canyon.
Viel zu schnell erreichten wir wieder den südlichen Teil des Grand Canyons und flogen nun erneut über die Wälder zurück zum Flughafen. Für mich eines der Highlights in diesem Urlaub!
Nachdem ich Tom erst einmal alle Bilder von meinem Flug gezeigt hatte, fuhren wir wieder zur Bright Angel Lodge zurück. Wir parkten hier unser Auto, da wir den South Rim weiter erkunden wollten. Einige der Aussichtspunkte westlich von Grand Canyon Village sind von Anfang März bis Ende November für den Autoverkehr gesperrt, sodass man nur mit dem kostenlosen Shuttlebus dorthin gelangt. Unser Plan war, zunächst entlang des Rim Trails zu laufen und später mit dem Shuttlebus zurückzufahren.
Der Trail führte direkt an der Canyonkante entlang zu den einzelnen Aussichtspunkten und bei jedem Abschnitt wurde die Länge des Weges angezeigt, sodass wir unsere Tour gut planen konnten. Die Ausblicke von den verschiedenen Aussichtspunkten waren atemberaubend und wir verbrachten an jedem Punkt viel Zeit. Durch den Wechsel von Sonnen und Wolken boten sich uns immer wieder neue Ansichten der gigantischen Felsformationen. Besonders beeindruckend war aber der Blick auf den Colorado River, den wir von mehreren Aussichtspunkten aus sehen konnten. Wir liefen bis zum Hopi Point, von wo aus wir den Shuttlebus nahmen, um zum letzten Aussichtspunkt, Hermits Rest, zu gelangen. Allerdings fanden wir die Aussichtspunkte dort nicht ganz so beeindruckend, und da es ohnehin schon spät war, entschieden wir uns, mit dem Shuttlebus direkt zum Campingplatz zurückzufahren.
Tag 19 Wanderung im Grand Canyon Nationalpark
Leider stellte sich heute morgen heraus, dass unsere zweite Autobatterie leer war und der Kühlschrank dadurch nicht mehr funktionierte. Nach dem Frühstück beschlossen wir, eine Weile mit dem Auto zu fahren, in der Hoffnung, dass sich die Batterie wieder aufladen würde. Leider blieb der Erfolg aus und die Batterie war weiterhin leer.
Um die Lebensmittel dennoch kühl zu halten, fuhren wir zum Supermarkt und kauften einen großen Eisblock. Diesen legten wir in den Kühlschrank, sodass die Lebensmittel wenigstens gekühlt und nicht schlecht wurden.
Weiter ging es zum Visitor Center und hier stellten wir unseren Camper ab. Wir nahmen den Shuttlebus der Kaibab Route und fuhren eine Station bis zum South Kaibab Trailhead an der Yaki Road. Die Straße darf mit dem privaten PKW nicht befahren werden, hierher kommt man nur mit dem Bus der Kaibab Route, dem Hikers Express Shuttle oder mit dem Fahrrad.
Eigentlich wollten wir eine Wanderung machen aber dicke Wolken und ein drohendes Gewitter hingen direkt über dem Grand Canyon, und zunächst waren wir unsicher, ob wir überhaupt loswandern sollten. Zum Glück verzog sich das Gewitter, und wir entschieden uns, den South Kaibab Trail in Angriff zu nehmen.
Auf den oberen Metern verläuft der South Kaibab Trail eng an der Canyonwand in einer Art Nische in steilen Spitzkehren, die in den Kaibab Limestone geschlagen wurden. Nach etwa 20 Minuten erreichten wir den Ooh Aah Point. Hier bot sich uns zum ersten Mal ein atemberaubender Weitblick über den Grand Canyon. Der Weg führte anschließend auf einem schmalen Grat weiter, und bis zu diesem Punkt hatten wir 1,5 Kilometer zurückgelegt und waren etwa 180 Meter abgestiegen. Im Canyon selbst gingen immer wieder kleine Gewitter nieder, und es war ein beeindruckendes Schauspiel, den Regenschauern zuzusehen. Die Ranger, die hier überall präsent waren, gaben uns jedoch grünes Licht, den Weg sicher weiterzugehen.
Im weiteren Verlauf des South Kaibab Trails boten sich uns immer wieder spektakuläre Ausblicke. Der Weg führte über großzügig angelegte Stufen, die wie eine endlos erscheinende Treppe immer tiefer in die Weiten des Canyons hinabführten. Besonders beeindruckend war der Abschnitt zwischen Ooh Aah Point und Cedar Ridge, wo der Trail waghalsig über einen schmalen Grat verlief und uns das Gefühl gab, förmlich mitten im Canyon zu schweben.
Cedar Ridge selbst ist ein kleines Plateau auf einem Felsrücken, das 340 Meter unterhalb der Rimkante liegt und wie ein Aussichtsbalkon in den Canyon hineinragte. Leider erwischte uns hier ein Gewitter, und wir suchten kurz Unterschlupf, um uns vor dem Regen zu schützen.
Nach einer kurzen Pause und einem kleinen Snack machen wir uns auf den Rückweg und nahmen denselben Trail wieder nach oben. Immer wieder wechselte das Wetter zwischen Sonnenschein und Regen, und dazu kam ein kräftiger Wind auf. Nach insgesamt 2,5 Stunden Wanderzeit erreichten wir wieder den Rim.
Da sich das Wetter nun gebessert hatte, beschlossen wir, den Sonnenuntergang am Rim zu genießen. Leider waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee, sodass wir etwas länger auf den Shuttlebus warten mussten. Am Aussichtspunkt angekommen, entfernten wir uns ein Stück von der Menge und fanden abseits eine ruhigen Stelle, von der aus wir den Sonnenuntergang in aller Ruhe beobachten konnten.
Tag 20 Weiterfahrt zur Route 66 und zum Hooverdam
Heute starteten wir etwas früher, da wir nach Seligman weiterfahren wollten. Unser Ziel: ein Teil der legendären Route 66, die von Seligman bis nach Kingman führt. Seligman liegt im Norden von Arizona und gehört zu den wenigen Orten, wo man noch das authentische Flair der ursprünglichen Route 66 erleben kann. Auf etwa 90 Meilen zweigt die historische Straße von der Interstate 40 ab, führt in die Berge und durch das Reservat der Havasupai Indianer bis hin zum kleinen Ort Peach Springs. Von dort aus zieht sich die idyllische Strecke bis Kingman, wo sie wieder auf die Interstate 40 trifft.
Seligman selbst ist ein besonderer Ort, er ist nämlich bekannt als Geburtsstätte der Route 66. Wir machten hier einen Stopp, um uns die zahlreichen alten Läden und Attraktionen anzuschauen. Man fühlt sich direkt in eine andere Zeit versetzt. Überall gibt es Fotomotive von alten Autos, bunt verzierten Schildern und originellen Souvenirläden, die das Herz jedes Route 66-Fans höher schlagen lassen.
Der besondere Ruf dieser kleinen Stadt, die nur etwa 450 Einwohner zählt, ist vor allem einem Mann zu verdanken – Angel Delgadillo. Dieser Friseur und Geschäftsmann hat sich mit unermüdlichem Einsatz für den Erhalt der Route 66 starkgemacht und sie so weltweit bekannt gehalten. Ohne ihn wäre die Route wohl nur noch eine verblasste Erinnerung, doch dank seiner Bemühungen lebt sie weiter und zieht jährlich Tausende von Besuchern an.
Unsere Fahrt ging weiter entlang der Route 66, vorbei an beeindruckenden Wüstenlandschaften, verlassenen Tankstellen und alten, verwitterten Werbetafeln, die noch von einer vergangenen Ära zeugen. Unser nächster Halt war Hackberry, eine ehemalige Silberminenstadt, die heute fast wie ein Geisterort wirkt. Doch mitten in dieser Abgeschiedenheit entdeckten wir den Hackberry General Store.
Von außen wirkte der General Store wie eine alte, halb verfallene Tankstelle, die man vielleicht leicht übersehen könnte. Aber sobald wir näherkamen, offenbarte sich uns ein wahres Open-Air-Museum. Der Store war gefüllt mit einem beeindruckenden Sammelsurium an Erinnerungsstücken und Raritäten aus den 50er und 60er Jahren und außen gab es alte Zapfsäulen, rostige Autos und zahlreiche Relikte der goldenen Zeit der Route 66. Man konnte fast meinen, man befände sich gerade in einer Kulisse eines alten Roadmovies. Wenn ihr Nostalgie-Liebhaber seid, müsst ihr hier unbedingt anhalten.
In Kingman war unsere Fahrt entlang der legendären Route 66 zu Ende, und wir wechselten auf die schnurgerade Interstate 93 in Richtung Hoover Dam.
Der Hoover Dam ist einer der eindrucksvollsten technischen Bauwerke der USA und staut den Colorado River zum riesigen Lake Mead auf. Seinem Namen verdankt er dem 31. Präsidenten der USA - Herbert Clark Hoover
Auf dem Weg dorthin überquerten wir die Mike O’Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge, die 2010 fertiggestellt wurde und den Highway 93 über den Colorado River führt. Früher führte der Highway direkt über den Hoover Damm, was man sich heute kaum vorstellen kann.
Der Hoover Dam selbst liegt etwa 45 Kilometer von Las Vegas entfernt im Black Canyon. Er wurde in den 1930er Jahren gebaut und bot tausenden Arbeitern in dieser Zeit dringend benötigte Arbeitsplätze. Viele dieser Arbeiter zogen mit ihren Familien in die nahegelegene Boulder City, und durch ihren Besuch in Las Vegas entstanden dort die ersten großen Hotels und Bars, die den Grundstein für die heutige Glitzerstadt legten.
Der Damm ist 221 Meter hoch und hat eine 379 Meter lange Staumauer, was ihn zur zweitgrößten Talsperre der USA macht. Der Lake Mead, der dadurch entstanden ist, ist heute einer der größten Stauseen des Landes und versorgt durch eine kontrollierte Wasserabgabe Arizona, Nevada und Kalifornien mit Trinkwasser und liefert auch Elektrizität für die umliegenden Regionen.
Besonders spannend ist, dass der Hoover Dam genau auf der Grenze zwischen Nevada und Arizona liegt, wodurch man beim Überqueren automatisch die Zeitzone wechselt.
Bevor wir zur Staumauer fuhren, hielten wir an einem Aussichtspunkt an der Brücke. Von hier hatten wir einen tollen Blick auf den angestauten Colorado River und den Lake Mead, während man auf der anderen Seite tief in den Canyon und auf den abfließenden Fluss hinabblicken konnten.
Im Anschluss besuchten wir noch das kleine Visitor Center, hier gab es einige Informationen zur Geschichte und dem Bau des Hoover Dam. Am Ausgang gab es auch noch eine Aussichtsplattform, von der man ebenfalls schöne Blicke auf die Brücke, den Hoover Dam und den Lake Mead hatte.
Nachdem wir alles besichtigt hatten, fuhren wir zum Lake Mead RV Park, wo unsere Reise mit dem Camper endete. In aller Ruhe packten wir unsere Koffer und verschenkten die übrig gebliebenen Campingartikel, denn morgen geben wir unseren Camper zurück.
Lake Mead RV Park
Sehr großer Campground, die großen Stellplätze sind in verschiedenen Loops verteilt.
Die Lage ist sehr ruhig und man hat einen wunderschönen Ausblick auf den Lake Mead.
Die Sanitäranlagen sind zwar schon etwas älter aber sehr sauber und das Personal war freundlich und hilfreich.
Pro Nacht haben wir 40,00 USD gezahlt.
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Heute ist Abreisetag. Nach dem Frühstück packten wir die letzten Sachen zusammen und machten uns auf den Weg nach Las Vegas, um unseren Camper zurückzugeben. Die Abgabe verlief unkompliziert und zügig, sodass wir schnell mit dem schriftlichen durch waren. Danach nahmen wir ein Taxi und fuhren direkt zu unserem Hotel.
Diesmal hatten wir uns für das New York-New York Hotel entschieden, das im Stil der New Yorker Skyline gebaut ist. Eine besondere Attraktion des Hotels ist die Achterbahn "Big Apple Coaster", die um das Gebäude herumfährt. Nachdem wir eingecheckt und unsere Koffer im Zimmer verstaut hatten, machten wir uns gleich auf, um das Hotel Las Vegas zu erkunden.
Über Las Vegas
Las Vegas ist die größte Stadt im US Bundesstaat Nevada und vor allem bekannt für ihr pulsierendes Nachtleben, ihre glamourösen Casinos und ihre spektakulären Shows. Die Stadt liegt inmitten der Mojave Wüste und zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Besonders im Sommer kann es in Las Vegas extrem heiß werden, oft steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad Celsius. Deshalb ist die beste Reisezeit in den Herbst- und Frühlingsmonaten, wenn das Wetter milder ist.
Das Herz der Stadt bildet der weltbekannte Las Vegas Strip, ein etwa 6,8 Kilometer langer Abschnitt des Las Vegas Boulevards. Hier reihen sich die beeindruckendsten und luxuriösesten Hotels der Welt aneinander, jedes davon eine Attraktion für sich. Vom Eiffelturm des "Paris Las Vegas" über die Pyramide des "Luxor" bis zu den Wasserspielen vor dem "Bellagio" – jedes Hotel überrascht mit einem eigenen Thema und sorgt dafür, dass es nie langweilig wird.
Wer gerne sein Glück versucht, kommt in den unzähligen Casinos voll auf seine Kosten. Von Spielautomaten bis hin zu klassischen Tischspielen wie Blackjack, Roulette und Poker ist alles dabei. Die Casinos sind oft rund um die Uhr geöffnet, so dass man sich jederzeit in das Glücksspiel-Abenteuer stürzen kann.
Die Stadt ist auch bekannt für ihre atemberaubenden Shows, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Ob Weltklasse-Konzerte, magische Illusionen oder Akrobatik-Shows wie "Cirque du Soleil" – die Auswahl an Unterhaltung ist hier wirklich endlos.
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Wir haben einen Teil des berühmten Strips zu Fuß erkundet und da es sehr heiß war, waren wir auch in einige der imposanten Hotels. Natürlich durfte auch ein Besuch in einem der zahlreichen Casinos nicht fehlen, denn man kommt gar nicht daran vorbei – die Haupteingänge der Hotels führen zwangsläufig durch die Spielhallen. Gegen Abend wurde die Stadt erst richtig lebendig und überall blinkten Lichter, und viele Hotels hatten beeindruckende Wasserspiele. Irgendwann waren wir von den ganzen Eindrücken aber ziemlich erschlagen und entschieden uns, ins Hotel zurückzukehren.
Tag 22 Sightseeing in Las Vegas
Heute führte uns unser Weg zum nördlichen Ende des Las Vegas Strips, genauer gesagt zum Stratosphere Tower. Mit 350 Metern ist er der höchste freistehende Aussichtsturm in den USA und bietet einen atemberaubenden Ausblick. Wie fast überall in Las Vegas, ging es auch hier erst einmal durch ein Casino, bevor wir mit einem Aufzug direkt nach oben zur Freiluft-Panorama-Plattform gelangten. Von hier aus hatten wir eine fast 360-Grad-Rundumsicht auf die glitzernde Stadt und die umliegende Mojave-Wüste.
Für Adrenalin-Junkies gibt es am Stratosphere Tower drei der höchsten Fahrgeschäfte der USA, die in schwindelerregender Höhe den ultimativen Nervenkitzel bieten. Für mich war das allerdings nichts, also begnügten wir uns mit dem grandiosen Ausblick, der allein schon spektakulär genug war.
Nachdem wir die Aussicht ausgiebig genossen hatten, ging es wieder nach unten. Anschließend machten wir einen Abstecher in eine nahegelegene Shopping-Mall, bevor wir zurück zu unserem Hotel fuhren. Da es unser letzter Tag in Las Vegas war, wollten wir noch einmal unser Glück im Casino versuchen. Wir hatten jede Menge Spaß beim Spielen, doch der große Gewinn blieb leider aus.
Tag 23 Rückflug nach Frankfurt
Die Koffer waren gepackt und wir machten uns früh auf den Weg zum Flughafen, da unser Flug schon um 11.00 Uhr ging. Nach dem Einchecken und den üblichen Abreiseformalitäten saßen wir schließlich im Flugzeug für den Rückflug. Der Flug verlief ruhig, und nach einem Zwischenstopp in Dallas ging es weiter Richtung Frankfurt. Hier angekommen nahmen wir dann den Zug nach Stuttgart, wo uns unser Sohn abholte.
Fazit und Link zur Bildergalerie
Unsere Wohnmobilreise durch den Südwesten der USA war eine traumhaft schöne Tour voller atemberaubender Landschaften und tollen Erlebnissen. Von den gewaltigen Schluchten des Grand Canyon über endlosen Wüstenlandschaften und tollen Wanderungen war jeden Tag ein Highlight für uns.
Mit dem Wohnmobil hatten wir die Möglichkeit auch abseits der großen Touristenströme die Weiten des Südwestens der USA auf eigene Faust zu erkunden und genossen die Flexibilität, jederzeit anhalten zu können, wo es uns gefiel.
Alles in allem war es ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Alle Bilder findest du auch nochmal hier: Zur Bildergalerie



































































































































































































































































































































































































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