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USA Südwesten 2024 • Tag 16 • 
Wandern im Capitol Reef National Park und
Weiterfahrt in den Kodachrome Basin State Park
Reisedatum 28.06.2024

Der Capitol Reef National Park liegt in Süd-Utah, mitten im Herzen des Red Rock Country. Er erstreckt sich über eine Länge von rund 100 Kilometern und ist mit etwa 10 Kilometern Breite jedoch relativ schmal. Ursprünglich wurde das Gebiet 1937 zum National Monument erklärt, bevor es 1971 den Status eines National Parks erhielt. Insgesamt umfasst der Park eine Fläche von 978 km².

Das Besondere an Capitol Reef ist die sogenannte „Waterpocket Fold“, eine rund 160 Kilometer lange, gekrümmte Falte in der Erdkruste. Diese beeindruckende Felsformation gilt als Wahrzeichen des Parks und verleiht der Landschaft ihren einzigartigen Charakter.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten den Park zu erkunden – sei es zu Fuß auf einem der vielen Wanderwege oder mit dem Auto auf dem Scenic Drive.

Hier findest du weiterer Infos zum Park 

Leider war der Scenic Drive im Capitol Reef National Park dieses Jahr wegen Bauarbeiten geschlossen. Schade, denn ich hätte den Park gerne erkundet. Wir entschieden uns stattdessen, eine der Wanderungen außerhalb des Parks direkt am Highway 24 zu unternehmen.

Um einen guten Parkplatz für unseren Camper zu bekommen, standen wir wieder recht früh auf. Es war bereits einiges los, aber wir hatten Glück und fanden noch einen freien Platz. Nach einem kurzen Frühstück ging es dann los. Der Trail begann direkt am Parkplatz und führte über Treppen auf eine höhere Ebene. Zahlreiche Markierungen und Schilder entlang des Weges halfen uns, die Orientierung zu behalten. Nach einem stetigen Anstieg erreichten wir eine Kreuzung. Während der Weg nach rechts zur Hickman Bridge abzweigte, folgten wir der Route in Richtung Rim Overlook Trail und Navajo Knobs Trail. Der Pfad stieg weiter an und führte über Felsen und Slickrock steil bergauf. Schon bald kamen wir zum Hickman Bridge Overlook. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf die natürliche, 130 Fuß (40 Meter) hohe Hickman Bridge. Allerdings war es gar nicht so einfach, die Steinbrücke vor den gleichfarbigen Felsen überhaupt zu erkennen. 

​​Anschließend ging es immer weiter bergauf in Richtung Rim Overlook. Die Ausblicke auf die bunten Felsen und die beeindruckende Pectols Pyramid waren einfach atemberaubend. Obwohl wir den eigentlichen Aussichtspunkt nicht fanden, entdeckten wir eine andere tolle Stelle und wurden mit einem spektakulären 180-Grad-Panorama belohnt. Dort legten wir eine Pause ein und genossen den wunderschönen Blick auf Fruita und die dahinterliegenden Canyons.

Frisch gestärkt  und mit vielen Fotos wanderten wir auf dem gleichen Weg zurück zum Camper. Der Trail war anstrengend, aber schön zu laufen. Für die 5 Meilen (8 Kilometer) hin- und zurück mit etwa 1.150 Fuß (350 Höhenmetern) benötigten wir ungefähr 3,5 Stunden.

Zurück am Camper ging es für uns noch kurz ins Visitor Center und dann weiter zum Goosenecks Overlook. Von der Utah State Road 24 zweigte links der asphaltierte Weg zum Panorama Point ab. Nach etwa einer Meile über eine Schotterstraße erreichten wir den Goosenecks Overlook. Die Straße war an einigen Stellen holprig, aber sowohl für Autos als auch für unseren Camper gut befahrbar. Am Ende fanden wir einen kleinen Parkplatz und von hier führte ein kurzer Wanderweg zum Goosenecks Point. Die Aussicht auf den Canyon, den der Sulphur Creek geformt hatte, war richtig schön.

Wieder am Camper fuhren wir weiter auf der Utah State Road 24 bis kurz vor Torrey. Hier bogen wir auf den Utah Scenic Byway 12 ab – ein weiteres Highlight unserer Tour.

Dieser knapp 125 Meilen (200 Kilometer) lange Scenic Byway 12 ist einer von acht National Scenic Byways in Utah und zählt zu den sehenswertesten Strecken des Bundesstaates. Er ist außerdem die einzige Panoramastraße in Utah, die als All-American Road ausgezeichnet wurde – ein Prädikat, das in den gesamten USA nur 42 Straßen tragen. Entlang des Byways liegen zwei National Parks, drei State Parks, eine National Recreation Area, ein National Forest und ein National Monument.

Gleich zu Beginn führte die Straße leicht bergauf durch den Dixie National Forest. Dichte Kiefern- und Espenwälder bildeten einen schönen Kontrast zu den roten Felsen des Colorado Plateaus. Die Straße stieg weiter an, und wir erreichten schließlich den höchsten Punkt auf 9600 Fuß (2926 Meter).

Auf der kurvigen, aber gut befahrbaren Strecke ging es dann weiter in Richtung Boulder. Dort begann der spektakulärste Abschnitt des Scenic Byway 12 – die Strecke über den sogenannten Hogback. Hier schlängelte sich die Straße über einen schmalen Bergkamm mit steil abfallenden Klippen auf beiden Seiten. Links und rechts gab es Parkmöglichkeiten, und wir hielten natürlich an. Von dort hatte man spektakuläre Ausblicke auf zerklüftete Sandsteinformationen und grüne Flussoasen. Es lohnte sich wirklich, einen kurzen Stopp einzulegen und Fotos zu machen – die Landschaft war einfach grandios.

Von hier ging es weiter in Richtung Escalante. Unterwegs machten wir noch einen kurzen Stopp am Kiva Coffeehouse. Hier waren wir schon auf unserem Roadtrip 2018 und es hatte uns so gefallen. Nach einer kleinen Stärkung setzten wir unsere Fahrt fort.

Ein weiterer schöner Aussichtspunkt, an dem wir anhielten, war der Head of the Rocks Overlook. Von hier aus hatten wir einen großartigen Blick auf die beeindruckenden Sandsteinformationen des Grand Staircase-Escalante National Monuments.

Unsere Fahrt führte uns dann weiter durch Escalante, und langsam wurde die Landschaft wieder grüner. Leider wurde es sehr windig, was das Fahren anstrengend machte. Trotzdem war die Umgebung weiterhin traumhaft, und links und rechts der Straße gab es immer wieder faszinierende Felsformationen zu bestaunen. Das Tal wurde allmählich weiter und flacher, und wir fuhren durch Henrieville bis nach Cannonville.

In Cannonville zweigte die Straße zum Kodachrome Basin State Park ab, wo ich für die Nacht einen Campground gebucht hatte. Das Visitor Center war zwar schon geschlossen, aber dank unserer Reservierung mussten wir keine Tagesnutzungsgebühr zahlen. Der Eintritt kostet sonst 10 USD pro Fahrzeug, wobei der America the Beautiful Pass hier nicht gültig ist. Wir fuhren direkt zu unserer Site und haben eine kleine Pause gemacht, da es immer noch sehr heiß war.

Der Kodachrome Basin State Park ist ein kleiner, relativ unbekannter, aber wunderschöner Park, der zwar weniger spektakulär als andere Parks ist, aber dennoch sehenswert. Besonders bekannt ist er für seine zahlreichen schlanken Felsnadeln und Türme aus rotem Entrada-Sandstein. Diese beeindruckenden Formationen blieben während der Verwitterungsprozesse dank ihrer Gesteinshärte einfach stehen.

Besonders eindrucksvoll wirken die Felsformationen bei Sonnenauf- und -untergang, wenn sie in intensiven Farben leuchten und die Landschaft in ein faszinierendes Licht tauchen. Genau diese Farbintensität inspirierte die National Geographic Society im Jahr 1949 dazu, das Tal nach dem damals populären Farbfilm „Kodachrome“ der Firma Kodak zu benennen. Der Park bietet Wanderungen für jeden Geschmack – von kurzen Spaziergängen bis hin zu ausgedehnten Tageswanderungen.

Hier findest du weitere Infos zum Park.   

Später, als die Temperaturen angenehmer wurden, machten wir uns auf den Angel’s Palace Trail. Vom Camper aus spazierten wir gemütlich zum Startpunkt des Trails, der in der Nähe des Besucherparkplatzes lag. Die ersten Meter verliefen flach bis zu einer schattigen Schlucht, von der aus es bergauf ging. Oben angekommen führte der Weg über sandige und felsige Pfade zu mehreren Aussichtspunkten. Von hier hatten wir einen fantastischen Panoramablick auf die roten und weißen Felsformationen.

Der Trail führte einen manchmal nah an die Felskanten, und ich habe mich nicht überall bis zur äußersten Stelle gewagt. Über mehrere kleinen Loops folgten wir dem Rundweg und kamen dann im großen Bogen schließlich wieder zurück zur Schlucht und zum Ausgangspunkt. Für den 1,5 Meilen (2,4 Kilometer) langen Rundweg benötigten wir etwa eine Stunde. Der Trail war ein tolles Erlebnis, und ich kann ihn nur empfehlen.

Zurück an unserer Site lag inzwischen zum Glück alles im Schatten. Wir aßen zu Abend und ließen den Tag gemütlich am Camper ausklingen.

Hier haben wir übernachtet:

 

Basin Campground

 

Ein wunderschöner Campground im hinteren Teil des Parks, der mit großzügigen Sites überzeugt. Jede Site ist mit einem Grill, einem Feuerring und einem Picknicktisch ausgestattet, und die Plätze bieten ausreichend Abstand, sodass man kaum etwas von den Nachbarn mitbekommt. Einige Stellplätze sind leicht schräg, daher empfiehlt es sich, Keile zum Nivellieren mitzunehmen. Ein Teil der Sites verfügt über Full-Hookup-Anschlüsse mit Strom und Wasser. Am Eingang des Campgrounds gibt es zudem eine praktische Dumpstation.

Die modernen und sauberen Sanitäranlagen sind ein weiteres Highlight und besonders positiv sind uns die geräumigen Duschen aufgefallen.

Für die Nacht haben wir 43 USD gezahlt.

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Weitere Infos auf der Webseite 

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